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Bobbie Faye: Alles wird gut (German Edition)

Bobbie Faye: Alles wird gut (German Edition)

Titel: Bobbie Faye: Alles wird gut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toni McGee Causey
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sie nicht dumm.
    »Sie hat ihnen nur Sachen erzählt, die sie sowieso schon wussten«, verteidigte Lizzie V’rai.
    Etienne schwieg. Ein schlechtes Zeichen.
    »Oh ja«, sagte der Beamte, der die Entlassung abwickelte und dem der kleine Familienkrieg, der in Form von bösen Blicken, unterschwelligem Groll und Etiennes und V’rais hartnäckigem Schweigen tobte, nicht weiter auffiel. »Sie hat Erin und Bea aus dem Archiv einen höllischen Schrecken eingejagt.«
    Von hinten meldete sich eine weitere Stimme. V’rai vermutete, dass sie zu dem Beamten am Schalter gehörte: »Also, ich glaube, Erin wollte sie erschießen.«
    »V’rai hat doch nur erwähnt, dass sie im College drei Liebhaber hatte«, meinte Lizzie.
    »Na ja, aber mit einem davon war sie damals verheiratet«, erwiderte der Cop.
    Ups , dachte V’rai.
    V’rai hatte schon ein bisschen damit gerechnet, dass die Geschichten, die sie den Cops erzählte, den ganzen Schafft-die-bloß-hier-raus-Prozess etwas beschleunigen würden. Nachdem alle notwendigen Papiere unterzeichnet waren, nahm Lizzie V’rais Hand, und sie folgten Etienne zu seinem Truck.
    »Einsteigen«, fuhr Etienne sie an und riss die Tür zum Fahrerhaus auf.
    »Da passen wir nicht alle rein«, widersprach Aimee.
    »Quetscht euch zusammen, dann geht das schon.«
    »Die Fahrt ist doch nicht so lang, chère «, beschwichtigte V’rai Lizzie. »Bis zum Haus brauchen wir nur eine Stunde. Ich setze mich auf deinen Schoß.«
    Sie zwängten sich in den Wagen, und der betagte Truck erwachte rumpelnd zum Leben. V’rai hielt sich am Armaturenbrett fest und war erleichtert – bis Aimee keuchte und Lizzie erstarrte.
    »Das ist aber nicht der Weg nach Hause«, stellte Aimee fest.
    »Etienne!«, schrie V’rai auf. »Nein , chèr! Wegen dir wird sie noch umgebracht.«
    »Das weißt du doch gar nicht.«
    »Du musst uns nach Hause bringen.« Sie hatte doch nur Etienne abfangen wollen, bevor er Baton Rouge erreichen und sich einmischen konnte, bevor Bobbie Faye wegen ihm starb. Doch nun donnerten sie über die Autobahn, direkt auf ihre Nichte zu. Sie hatte ein ganz schlechtes Gefühl bei der Sache, und mit jeder Minute, die verstrich, wurden ihre düsteren Vorahnungen schlimmer und schlimmer.
    Der Truck schlingerte abrupt nach rechts, und Etienne fuhr auf den Seitenstreifen. V’rai hörte das Knirschen von Kies, und sie holperten schon zum zweiten Mal an diesem Tag statt über Asphalt über diesen unebenen Untergrund. »Ihr wollt nicht mitkommen? Dann steigt aus.«
    Alle drei Schwestern verhielten sich mucksmäuschenstill, denn sie wussten, dass Etienne es ernst meinte. Wenn sie nur noch einen kritischen Pieps von sich gaben, würde er sie nach Hause laufen lassen. Endlich, nach vollen fünf Minuten hörte V’rai das Geräusch des Schalthebels, der Motor röhrte wieder auf, und der Wagen beschleunigte und fädelte sich in den Verkehr ein.
    »Das ist eine ganz schlechte Idee, chèr «, bemerkte V’rai.
    »Ja«, stimmte Etienne zu, »genau, wie ein Kind zu kriegen.«
    »Mmaaarrgarriiitaaaaaasss«, lallte Monique und goss Ce Ce aus der gigantischen Edelstahlthermoskanne, die sie zu der Footballparty mitgeschleppt hatte, noch eine Portion in ihr Glas.
    »Guuuuut«, stimmte Ce Ce ein und stieß mit ihrem Glas klirrend gegen die Thermosflasche. Wer hätte gedacht, dass vier oder fünf von diesen Schätzchen so glücklich sein konnten. Glücklich machend. Also Lächelnmacher. So lächeln mit dem …
    Oh je . Ce Ce betrachtete das Hühnerfußarmband und blinzelte vorsichtshalber ein paarmal, um sicherzugehen, dass sie das verschwommene Bild auch korrekt deutete. Sie hob es näher an ihre Nase, boah , zu nah, beinahe hätte sie die Klaue ins Auge gekriegt, und schielte es an. Sie hatte ungefähr sechs Drinks intus. Margaritas. Irgendwann waren sie zu Margaritas übergegangen, und sie hoffte sehr, dass sie betrunken war und halluzinierte, denn wenn nicht, dann war der Hühnerfuß jetzt schwarz-rot gestreift. Streifen waren bestimmt kein gutes Omen.
    Noch nie zuvor hatte sie Streifen gesehen, nicht mal in stocknüchternem Zustand. Ganz tief in ihrem Inneren schrillte eine Alarmglocke los, aber der Rest von ihr war gerade so schön benommen und kuschelig und …
    »Wie geht’s dir, Schätzchen?«, fragte der knusprig aussehende Kerl, der vorhin am Grill gestanden hatte, als Monique und sie sich unters Partyvolk gemischt hatten. Er hieß Brand. Brett? Nein, nein, definitiv Brand. Oder Briggs. Sie hatte, soweit sie sich

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