Bobbie Faye: Alles wird gut (German Edition)
sie sich gerade zappelnd die Hose anzog.
»Herrgott, halt still«, sagte er und verlor den Peilsender in ihrem Ausschnitt. Sie befanden sich in einem Waschraum gleich am Eingang des Stadions. Trevor war froh, dass der LSU -Sicherheitschef es so schnell geschafft hatte, eine Cheerleaderin von der richtigen Größe und Statur zu finden und sie rechtzeitig vor Bobbie Fayes und Trevors Eintreffen aus ihrer Uniform zu holen. »Mist, er ist schon wieder runtergefallen. Dieser BH taugt nichts.«
»Sport- BH s sind scheiße«, bemerkte Moreau über Funk. Er suchte gerade nach der Stelle, die der alte Landry als Versteck der zweiten Bombe beschrieben hatte, und sie hielten über einen Sekundärkanal Kontakt. »Die drücken bei dir immer alles platt.«
Vor Schreck riss sie den Mund auf und starrte Trevor ungläubig an. Unfassbar, was Moreau da gerade von sich gegeben hatte …
»Und nach unten«, stimmte Trevor zu, der verstanden hatte, dass Moreau Bobbie Faye ein wenig ablenken wollte. »Es ist quasi ›der Ausschnitt, der Detroit verschlang‹.«
Bobbie Faye fielen beinahe die Augen aus dem Kopf. »Ihr zwei diskutiert jetzt nicht über meinen Ausschnitt. Das soll nicht die letzte Unterhaltung sein, an die ich mich in meinem Leben erinnern werde. Du liebe Güte.«
»Na gut«, meinte Moreau, und Trevor konnte hören, dass er rannte. »Wenn du stirbst, diskutieren wir das eben bei deiner Beerdigung weiter.«
»Ich kann uns dafür den JumboTron-Bildschirm organisieren. Ich könnte eine Präsentation mit Fotos machen«, sagte Trevor mit fiesem Grinsen. »Bestimmt kann ich noch eins mit diesem Knack-mich-T-Shirt auftreiben.«
»Eine Collage«, freute sich Moreau. Das Johlen der Zuschauer wurde nun so laut von seinem Mikrofon übertragen, dass man ihn selbst kaum noch verstehen konnte.
»Okay, also der Tod in Rüschenunterhosen wird gerade um einiges reizvoller.«
»Scheiße«, fluchte Moreau ins Mikrofon. Trevor, der gerade den Reißverschluss zuzog an dem knappen Teil, das Bobbie Faye jetzt trug, erstarrte mitten in der Bewegung. Das konnte nichts Gutes bedeuten. »Ich glaube, ich habe die Bombe gefunden.«
Das Publikum bejubelte einen weiteren guten Spielzug, und Moreau war nicht mehr zu hören.
27
»Wir bezeichnen den abrupt steigenden Bedarf an Unfallchirurgen als ›Bobbie-Faye-Effekt‹.«
Meredith Goudin Castillo, Leiterin der Notaufnahme
Nina kämpfte gegen die Benommenheit und den Schmerz in ihrer rechten Schulter an. Sie wusste nicht genau, was das Arschloch ihr verabreicht hatte, aber was auch immer es gewesen war, es sollte ihr deutlich machen, dass sie in Schwierigkeiten steckte und nicht viel dagegen unternehmen konnte.
Sie sah zum Fenster hinaus, und die Lichter der Stadt verschwammen vor ihren Augen. Das Brummen der Motoren und die Unterhaltung der Männer vermischten sich zu einem zusammenhanglosen Summen. Seit sie sie erwischt hatten, hatten sie ihr andauernd diese verfluchte Nadel in den Arm gerammt. Die ersten beiden Male hatte sie sich noch gewehrt, und beinahe hatten sie ihr zu viel von dem Zeug verpasst.
Ihr Kiefer war höchstwahrscheinlich gebrochen, ebenso zwei Finger ihrer linken Hand. Und nach der kleinen Boxrunde schwoll nun ihr Knie an. Aber immerhin: Zwei von MacGreggors Männern waren jetzt bewusstlos.
Sie wusste, was Bobbie Faye tun würde. Sie wusste es und konnte es nicht verhindern. Bestimmt wusste ihre beste Freundin inzwischen, dass sie sie all die Jahre belogen hatte und war sauer und gekränkt. Und trotzdem würde sie direkt in MacGreggors Falle hineintappen, weil sie hoffte, Nina retten zu können. Die Welt verschwamm schon wieder, und Nina biss sich auf die Backe, um sich mithilfe des Schmerzes konzentrieren zu können.
Suds Hubschrauber landete mitten im Unigelände auf dem Paradeplatz. Er sprang aus dem Helikopter und rannte gebeugt unter den Rotorblättern hindurch, bis er außer Reichweite war.
Ein Polizeibeamter kam zu ihm und übergab ihm einen Funkempfänger, den er sich ins Ohr steckte.
»Die Verbindung steht bereits, Sir«, erklärte der Cop.
»Sind noch weitere Bombentechniker vor Ort?«, fragte Suds, denn er wollte gern wissen, wer sein Werk bisher sonst noch begutachtet hatte.
»Nein. Sie werden an anderen Stellen eingesetzt. Die Lage in den Raffinerien muss untersucht werden. Auf dem Gelände von Poly-Ferosia befindet sich noch eine zweite Bombe. Von den ursprünglich zwei Sprengkörpern ist einer bereits explodiert, der andere ist noch intakt. Ihr
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