Bobbie Faye: Alles wird gut (German Edition)
Kontaktmann hier vor Ort ist Detective Moreau. Er hat die Bombe entdeckt.«
Es wurde verdammt noch mal immer schlimmer und schlimmer . Cam war ein guter Junge. Zum Teufel, Cam empfand genau das Gleiche für Bobbie Faye, was er für Chloë empfunden hatte.
»Moreau ist momentan nicht per Funk erreichbar«, fuhr der junge Polizist fort, aber Suds war bereits klar, dass Moreau sich an den vorgeschriebenen Ablauf halten würde: alle Menschen in der Umgebung der Bombe in Sicherheit bringen, kein Funk, keine Mobiltelefone und auch sonst nichts, was die Elektronik der Bombe beeinflussen konnte, einen inneren Sperrbereich schaffen – wo die schlimmsten Zerstörungen zu befürchten waren – , dann einen äußeren und dann Hilfe holen.
»Wo ist sie?«
»Im Stadion. Nördliche Parkbuchten. Direkt unter der Studententribüne.«
Fuck . Allein das Trampeln des Publikums konnte schon ausreichen, um das verdammte Ding auszulösen. Er biss die Zähne zusammen und rannte schneller.
Cam beäugte misstrauisch den Generator, der ganz hinten in der garagenartigen Parkbucht stand. Sie steckten in ernsthaften Schwierigkeiten. Oben auf der Maschine war eine Kamera befestigt, und es gab absolut keinen Grund, weshalb ein Generator mit einer Kamera ausgestattet sein sollte. Er hatte schnell gehandelt und eine Sperrzone um die Bombe herum geräumt und alle Anwesenden weggeschickt. Keine Mobiltelefone, kein Polizeifunk, kein Personal, keine fanatischen Fans. Niemand war hier.
Bis auf die Kleinigkeit von ein paar Tausend Menschen auf der Zuschauertribüne direkt über ihm.
Er konnte an dem Generator keinen Sprengmechanismus ausmachen, aber alles passte zu der Beschreibung, die der alte Landry abgegeben hatte, und bis jetzt hatte der Mann noch nie danebengelegen.
Cam musste warten, bis ein Bombentechniker eintraf. Es war schon einer auf dem Weg. Jemand mit mehr Sachverstand als er musste sich dieses Ding anschauen und überprüfen, ob sich in seinem Inneren eine Bombe befand. Schließlich hatte niemand Interesse daran, dass eine Massenpanik ausbrach.
Cam ließ den Blick erneut über den Parkbereich schweifen und hatte dabei die Worte des alten Landry im Hinterkopf. Das Auge des Tigers, hatte er gesagt. Andauernd war ihm ein Tigerauge erschienen, doch es gehörte nicht zu einem richtigen Tiger, und er meinte auch nicht das gemalte Auge auf dem Spielfeld.
Es hatte sich herausgestellt, dass auf dem riesigen Monstertruck, der vorhin den Käfig durchs Stadion gezogen hatte, ein Tigerauge auflackiert war. Er parkte so nah an dem Generator, dass der sich im glänzenden Lack spiegelte, und aus dem richtigen Winkel sah man gleichzeitig den Generator und das Tigerauge so deutlich, als würden man ein doppelt belichtetes Foto betrachten.
Einer der Stadioncops deutete auf seinen Ohrstecker und signalisierte Cam so, dass über Funk eine Nachricht für ihn hereinkam. Cam ging auf Abstand zu der Bombe. Er konnte den Funkspruch nicht in unmittelbarer Nähe des Generators annehmen. Die falsche Frequenz, und alles läge in Schutt und Asche.
Die äußere Grenze der Sperrzone hatte er nach Gutdünken festgelegt, denn er konnte nicht wissen, wie groß die Bombe tatsächlich war. Füllte sie das gesamte Gehäuse des Generators aus? Das hielt er für unwahrscheinlich. Mit geneigtem Kopf musterte er die Maschine. Er vermutete, dass sie als Notfallgenerator angemietet worden war, sehr nützlich nach Wirbelstürmen oder – welche Ironie – in einer Notfallsituation. Er hatte das Logo der Verleihfirma bereits entdeckt. Die LSU hätte niemals zugelassen, dass solch eine Maschine unberechtigt und ohne gründliche Überprüfung auf das Gelände gelangte. Da niemand auf den ersten Blick die potenzielle Bombe entdeckt hatte, musste sie sehr gut versteckt sein. Oder aber die Lieferpapiere waren gefälscht worden.
Nachdem er sich jenseits der Stadionmauern und hoffentlich in sicherer Entfernung befand, aktivierte er sein Funkgerät, und es knisterte in seinem Ohrstecker.
»Moreau hier«, meldete er sich und verzichtete auf irgendwelche Verschlüsselungsmethoden. Sie arbeiteten nach dem Incident Command System ( ICS ): nur klare, simple Formulierungen. So konnten mehrere Behörden auch in umfangreichen Notfallsituationen unmissverständlich miteinander kommunizieren. Er würde der Kontaktmann vor Ort bleiben und hatte in diesem Bereich die Befehlsgewalt inne. Die Kommandozentrale war mit LSU -Leuten besetzt, und Trevor war als erfahrenster Mann vor Ort der
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