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Bodensee - Piraten auf der Spur

Bodensee - Piraten auf der Spur

Titel: Bodensee - Piraten auf der Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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wollte er von Poppi wissen.
    „Er schläft unten in der Hotelhalle. Wieso?“
    „Ich werde ihm noch heute nacht den Befehl ,Faß’ beibringen“, verkündete der Junge. „Falls wir morgen den Piraten wieder in die Hände laufen sollten, kann er den Rest erledigen...“
    Poppi winkte ab. „Die Mühe kannst du dir sparen. Orlof macht ,Faß’. Allerdings nur ab und zu, und wenn ihm der Angreifer etwas zu fressen gibt, dann gar nicht...“, fügte sie leise hinzu.

Zwei oder eine?
     
    Am Dienstag fegte ein heftiger Wind über Vorarlberg hinweg. Besonders stark waren die Windböen am Ufer des Bodensees, wo sie ungewöhnlich hohe Wellen aufpeitschten.
    Die Masten der Segelboote schaukelten heftig hin und her, als die Knickerbocker-Bande den Yachthafen erreichte. Überall klimperte, klapperte, summte und surrte es. Die meisten Hobbykapitäne hatten es an diesem Tag vorgezogen, an Land zu bleiben.
    „Dort! Das ist das Boot!“ rief Dominik und deutete zu einem der langen Stege, die ins Hafenbecken hinausgebaut waren. Er schien recht zu haben. Das hölzerne Schiff, auf das der Junge zusteuerte, hatte große Ähnlichkeit mit der Yacht auf dem Videoband.
    Das Segel war eingerollt, und alle leichten Gegenstände waren von Deck geräumt, damit sie der Wind nicht verblasen konnte. Trotzdem hatten die vier Knickerbocker den Eindruck, daß sich jemand an Bord befand. Erstens war der schmale Landesteg ausgefahren und zweitens stand die Kajütentür offen.
    „Was jetzt?“ fragte Poppi die anderen leise. „Wir können doch nicht rufen: Hallo! Sind Sie der Bodensee-Pirat?“ Orlof, der ihr wie immer auf Schritt und Tritt folgte, bellte zur Bekräftigung von Poppis Meinung.
    „Still“, fuhr ihn Lieselotte an. Dann winkte sie ihre Freunde heran und verkündete im Flüsterton: „Ich versuche es einfach. Ich schleiche mich auf das Schiff und sehe mich um. Falls jemand kommt, dann pfeift dreimal hoch und zweimal tief.“
    Axel war dieser Plan nicht geheuer. „Aber was ist, wenn sich wirklich jemand in der Kajüte aufhält?“
    „Dann werde ich versuchen, ihn zu beobachten. Selbstverständlich passe ich auf, daß mich derjenige nicht sieht. Ist doch klaro!“
    Lieselotte setzte ihre Idee gleich in die Tat um und balancierte auf Zehenspitzen über den engen Steg. Als sie ihn betreten hatte, war es gerade windstill gewesen. Nun befand sie sich ungefähr in der Mitte des Weges, und da geschah es. Eine heftige Windböe, der hohe Wellen folgten, brachte das Boot samt Steg zum Schwanken. Lieselotte ruderte wild mit den Armen und versuchte das Halteseil zu erwischen, das an einer Seite angebracht war. Sie konnte es auch packen, doch bot es ihr keinen Halt. Die Steher waren nur lose in das Brett gesteckt, rutschten nun heraus und stürzten samt Lilo ins Wasser.
    „Lieselotte!“ brüllte Axel.
    „Oh nein“, jammerte Poppi. Orlof sprang wie ein Gummiball über den Anlegesteg und bellte laut.
    Zum Glück tauchte Lieselotte sofort wieder auf und schwamm mit kräftigen Tempi zu einem Holzpfeiler des Steges.
    „Kannst du heraufklettern?“ fragte sie Axel.
    „Nein, zu glitschig“, kam als Antwort von unten.
    „Warte, ich hole Hilfe!“ schrie Dominik und wollte losrennen. Wie angewurzelt blieb er dann aber stehen und starrte gebannt zur Segelyacht.
    Ein Mann mit einer großen Sonnenbrille war an Deck aufgetaucht. Er trug eine zerschlissene Kapitänsmütze, unter der struppige Haarbüschel hervorlugten, und einen fleckigen Bademantel.
    „Ihr verdammten Gröl-Kanonen! Ihr Radau-Rabauken! Ihr Heulbojen!“ schimpfte er verschlafen und mißmutig. „Was treibt ihr da?“
    Während Dominik und Poppi erschrocken zurückwichen, hatte Axel die Lage sofort im Griff.
    „Entschuldigen Sie“, rief er und setzte den Blick Marke „Unschuldslamm“ auf. „Unsere Freundin ist vom Wind ins Wasser geweht worden.“
    Mit einem Blick erkannte der Mann, was los war und knurrte: „Ich helfe euch. Moment!“ Er sah sich an Deck um und schnappte schließlich den Rettungsring, an dem ein langes Seil befestigt war. Dann lief er zu den Kindern, und mit vereinten Kräften gelang es ihnen, Lieselotte aus dem Wasser zu ziehen.
    Während der gesamten Aktion hatte Poppi versucht, einen Blick hinter die Sonnenbrille des Mannes zu werfen. Es war ihr auch gelungen.
    „Er hat zwei!“ raunte sie ihren Freunden zu.
    Der Mann besaß aber auch zwei gute Ohren. „Was zischst du da, kleine Schlange?“ fuhr er sie an.
    Lieselotte, die gerade dabei war, das Wasser

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