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Böse Dinge geschehen

Böse Dinge geschehen

Titel: Böse Dinge geschehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Dolan
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Nacht, David.«
    »Gute Nacht.«
     
    Loogan traf Kristoll am übernächsten Abend. Er dachte, es könnte vielleicht unangenehm werden, aber sie waren beide wie immer. Sie tranken nach der Arbeit Scotch in Kristolls Büro. Kurz diskutierten sie über einige Manuskripte. Kristoll erzählte von einer Reise nach Europa, die er als Teenager unternommen hatte.
    Laura wurde nur einmal erwähnt. »Ich erfahre allmählich mehr über Sie, David«, sagte Kristoll. »Ich komme hinter Ihre Geheimnisse.«
    »Ach ja?«, erwiderte Loogan.
    |25| »Laura hat mir einiges über Sie verraten. Sie gehen gern in Galerien, und Sie haben einen exzellenten Geschmack, was Fotografie anbelangt. Zwei neue Fakten für die Akte David Loogan.«
    In den folgenden Wochen traf Loogan Laura regelmäßig. Gewöhnlich kam sie zu ihm. Einmal trafen sie sich in einem Hotel und einmal in ihrem Büro an der Universität.
    Sie erwähnte selten ihren Mann, sagte nie, dass sie mit ihm unglücklich sei, beschwerte sich nie über seine Angewohnheiten. Loogan achtete genau darauf, ob sie eine abfällige Bemerkung oder einen negativen Kommentar machte. Er sagte sich, dass er die Sache sofort beenden würde, wenn er den Eindruck hätte, Laura würde in böswilliger Absicht handeln. Aber wenn sie überhaupt von ihrem Mann sprach, dann gewöhnlich in Zusammenhang mit Loogan. Sie gab zum Beispiel etwas weiter, das Kristoll gesagt hatte: ein kleines Lob für Loogans Arbeit oder eine beiläufige Bemerkung.
    Eines Nachmittags stand sie nackt am Fenster von Loogans Schlafzimmer und sah in den Garten hinunter. »Tom glaubt, dass du irgendein dunkles Geheimnis hast«, sagte sie. »Dass du ein Mann mit einer Vergangenheit bist. Er glaubt, dass du vielleicht sogar eine Weile im Gefängnis gewesen sein könntest.«
    Sie sagte es einfach so dahin, völlig unbekümmert. Loogan lag im Bett und beobachtete sie.
    »Ach, wirklich?«, meinte er.
    »Ja. Tom hegt einen gewissen Respekt vor Kriminellen, weißt du.
Gray Streets
wird kostenlos an viele Gefängnisbibliotheken verschickt. Er hat sogar ein paar Geschichten von Gefangenen veröffentlicht.«
    »Was meint er denn, was ich getan habe, das mich ins Gefängnis gebracht hat?«
    Sie wandte sich vom Fenster ab, durchquerte das Zimmer und kam zum Bett, zog die Decke hoch und legte sich neben ihn.
    »Oh, nichts Schreckliches«, sagte sie. »Nichts, womit man sich |26| die Finger schmutzig macht. Betrug, gefälschte Schecks oder so. Hast du schon mal jemanden betrogen?«
    »Ich war nie im Gefängnis.«
    »Ich glaube auch nicht, dass es so etwas war«, sagte sie und strich mit ihrem Finger an seinem Schlüsselbein entlang. »Wenn du ins Gefängnis müsstest, dann wegen einer Gewalttat, glaube ich, einem Verbrechen aus Leidenschaft. Es sind immer die ganz Stillen.«
    »Ist das so?«
    »Und dann interviewen sie deine Nachbarn in den Nachrichten, und sie sagen: ›Er war doch so ein netter Mann. Nie hatte irgendjemand Ärger mit ihm.‹«
    Er lächelte matt und schloss die Augen. »Und was würdest du sagen?«
    Sie streifte ihm mit den Lippen über die Wange. »Ich würde ihnen sagen, dass ich immer schon wusste, dass du gefährlich bist.«
     
    Die Wochen vergingen – es wurde September und Anfang Oktober. Loogans Tage drehten sich um Laura Kristoll, Tom Kristoll und
Gray Streets
. Dann klingelte an einem Mittwochabend, als er in der Küche saß und ein Manuskript vor sich auf dem Tisch liegen hatte, das Telefon. Tom Kristoll rief an. Er frage sich, ob Loogan ihm wohl einen Gefallen tun könne. Er brauche einen Spaten.

|27| 3
    Die Straße machte eine Kurve und die Baumreihe ebenfalls. Irgendwo hinter den Bäumen lag der dunkle Lauf des Huron River. Loogan fuhr mit der vorgeschriebenen Geschwindigkeit, und das Licht der Scheinwerfer fiel auf Baumstämme, Äste und Blätter. Leichter Regen besprenkelte die Windschutzscheibe. Er drosselte die Geschwindigkeit, suchte nach der Abzweigung, fand sie und fuhr langsam in die Auffahrt.
    Das Mondlicht schien auf das mit Schindeln gedeckte Dach. Zwei Lichtstreifen fielen aus den beiden mit Vorhängen zugezogenen Fenstern im Erdgeschoss. Der Rest war dunkel.
    Loogan stellte den Motor ab, stieg aus und folgte einem mit Steinplatten ausgelegten Fußweg zum Haus. Seine Einkäufe ließ er zurück – den Spaten, die Gartenartikel. Die Eingangstür öffnete sich, als er darauf zuging. Tom Kristoll ließ ihn herein.
    »Es ist nach zehn«, sagte Kristoll. »Ich glaube nicht, dass ich Sie schon einmal so

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