Böse NachtGeschichten - erotische SM-Geschichten (German Edition)
vielen Türen lag.
Auch hier stand ein Ledersofa, es war neuer und kleiner als das Ecksofa unten, und auf einem kleinen Glastisch davor lagen Zeitschriften und Bildbände, von deren Titeln ängstlich aufgerissene Augen und Münder sie anstarrten, rasselnde Ketten und stabile Lederfesseln. Sie drückte den Mantel fest an sich und rief.
„Hallo? Fernanda?“ Die blonde Frau steckte den Kopf durch eine Tür und winkte ungeduldig. „Kommen Sie, kommen Sie. Sie müssen sich umziehen“, sagte sie und zog sie hinein in das Zimmer, das höher war als lang und wie eine Zelle wirkte. Ein großer Kleiderschrank und zwei Stühle waren das einzige Interieur, an der Wand war ein riesiger Spiegel angebracht.
„Sie sind ja so schön schlank, da finden wir sicherlich etwas Passendes in Madames Schrank“, sagte das Mä dchen lächelnd und nahm ihr den Mantel aus der Hand, um ihn über einen Stuhl zu hängen.
Ihr Herz raste jetzt so schnell, dass sie sicher war, gleich das Bewusstsein zu verlieren . Warum sollte sie sich umziehen? Sie war doch nur als Zuschauerin eingeplant, sollte sich ansehen, wie Madame ihre Arbeit verrichtete, aber offenbar wurde mehr von ihr erwartet . Panik ließ ihren Puls hochschnellen.
Fernanda schob Kleider und andere Kleidungsstücke im Schrank herum und murmelte dabei, dann erhellte sich ihr Gesicht und sie drehte sich mit einem Kleiderbügel in der Hand triumphierend um.
„Hier! Das dürfte das Richtige sein!“ An dem ausgestreckten Arm hielt sie ihr ein schwarzes Kleid aus einem glänzenden Stoff, der kein Latex war, unter die Nase. „Sie können eine Maske tragen, wenn Sie fürchten, erkannt zu werden“, sagte sie und deutete auf ein Regal im Schrank, in dem filigrane Masken aus Leder, Stoff und Metall lagen.
„Suchen Sie sich eine aus. Ich hole Si e gleich wieder hier ab.“ Das M ädchen nickte mit dem Kopf und huschte aus dem Zimmer.
Sie war allein. Jetzt war die Möglichkeit, den Mantel wieder anzuziehen und zu verschwinde n, doch ihre Füße gehorchten nicht und wollten nicht fort von hier. Neugier und Vernunft lieferten sich einen Ringkampf, in dem es keinen Sieger zu geben schien, Angst und Erregung wirbelten umher wie tobende Katzen, und sie verließ sich auf ihren Körper, schlüpfte aus dem teuren Kostüm und hinein in das schwarze Lacklederkleid, das zu eng war für ihren Busen und ihn obszön nach oben drückte.
Wie zwei pralle Pobacken sahen ihre Brüste aus, nachdenklich betrachtete sie sich im Spiegel und drehte sich. War das die Lilly, die sie kannte? Das Flackern in den hellen Augen verriet die Anspannung, aber die geröteten Wangen zeugten von Neugier und Erregung, und offenbar behielten sie die Überhand .
Sie nahm eine schmale, schwarze Maske aus feinem perforiertem Leder aus dem Schrank und schob sie auf ihre Nase. Sie konnte sich kaum selbst erkennen, ihre Augen stachen zwischen den feinen Riemen hervor, ihre Nase wurde von dem kunstvoll gefertigten Muster bedeckt. Entschlossen knotete sie das Satinband am Hinterkopf zusammen, zog ihre Schuhe wieder an und ging in den Flur hinaus, in dem die Zofe schon wartete.
Ihr Gesicht erhellte sich, als sie Lillys Kostümierung sah .
„Prima“, lobte sie. „Sie sehen großartig aus!“
Lilly lachte , dankbar für das Kompliment, das sie sicherer machte, und spürte, wie ihre Unsicherheit der Neugier Platz machte. Sie folgte dem Mädchen durch den Flur und betrat das so genannte Spielzimmer.
Atemlos blieb sie in der Tür stehen und riss die Augen auf. Das Mädchen zündete mit einem langen Feuerzeug Kerzen in dem abgedunkelten Raum an, der sich so langsam mit flackerndem Schein erhellte. Die schwarzen Vorhänge an den hohen Fenstern ließen kein Licht von außen eindringen. Die Decke war sehr hoch und trug keine Lampe, dafür üppige Verzierungen aus Stuck, die bei näherem Hinsehen Faune und Pans mit überlangen, erigierten Penissen und nackte Nymphen zeigten, antike, griechische Motive, die sie erregten.
In einer Ecke war ein schwarzer Bock aus Holz und Leder aufgestellt, mit Lederschlaufen oben und unten. Ein riesiger Vogelkäfig mit messingfarbenem Gitter war an einer langen Kette unter der Decke aufgehängt, ruhig schwebte er im Raum, und sie würde ihn gern anschubsen und zusehen, wie er langsam quietschend in Bewegung setzte.
Eine große, schwarze Matratze aus Gummi lag am Boden, an ihr waren ebenfalls Lederriemen angenäht. Verschiedene Gerten und Peitschen hingen an der Wand wie in einer Ausstellung der
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