Böse NachtGeschichten - erotische SM-Geschichten (German Edition)
Qual, und sie suchte verstohlen nach den kleinen Beschr iftungen, die dem Besucher verra ten könnten , worum es sich hier handelte.
Die hohen Wände waren mit übergroßen Ölgemälden verziert, von denen strenge Herrinnen herabsahen, auf einem der Bilder erkannte sie Madame Cassandra und ihren unnachahmlichen Mund mit der tiefen Kerbe in der Oberlippe, die so streng wirkte.
„Warten Sie hier“, sagte Fernanda, nachdem sie den Sitz der Riemen an dem schwarzen Bock überprüft hatte. „Madame wird gleich kommen.“
Ihre Absätze klapperten auf dem Holzboden, als sie in den Flur ging und Lilly allein zurückließ.
Neugierig wanderte sie von einem Objekt zum anderen, glitt prüfend mit den Fingern über das raue Leder, dessen Geruch den ganzen Raum erfüllte, öffnete einen kleinen, schwarzen Lackschrank, in dem sie verschiedene Öle und Gleitmittel fand, Kondome, Latexhandschuhe und ein paar Kästchen, in die sie lieber nicht hineinschauen wollte.
Die Erregung pochte jetzt unmissverständlich zwischen ihren Beinen und sie richtete die Brüste, die ständig aus dem zu engen Kleid herauswollten.
Als sich die Tür hinter ihr öffnete und Licht von außen hereinließ, zuckte sie wie ertappt zusammen und fuhr herum.
Madame Cassandra trug ein schwarzes Kleid aus einem glänzenden Stoff, es war hochgeschlossen und zeigte keinen Quadratzentimeter ihrer Haut. Die langen Ärmel endeten in Handschuhen, und das Kleid bedeckte ihre Knie, so dass nur die spitzen Stiefeln mit den silbernen Schnallen zu sehen waren, die unglaublich hohe, wie Stricknadeln schmale Absätze hatten.
„Sie haben es wirklich getan“, sagte sie, und sie hörte so etwas wie Anerkennung in der tiefen Stimme. „Sie müssen neugieriger sein, als ich zunächst dachte. Nehmen Sie neben dem Thron Platz.“
Lilly ging zu dem großen, antiken Stuhl, der an Kitsch eines Ludwig s erinnerte, bis auf das runde Loch in seinem Sitz, dessen Bedeutung sie sich nur vorstellen konnte. Neben dem prächtigen, mit Schnitzereien verzierten Thron stand ein schlanker Stuhl aus schwarzem Leder, der h öher war als normale Stühle, so dass sie nur mit den Zehenspitzen auf den Boden kam. Plötzlich fühlte sie sich klein.
„Sie müssen nichts tun“, sagte Madame Cassandra und ging zu einem breiten Holztisch, der merkwürdige Holzschrauben an beiden Enden hatte und mit dunklen, großen Metallringen versehen war. „Seien Sie einfach nur da und sehen Sie sich meine Behandlung an. Vergessen Sie alles, was Sie über Dominas gesehen oder gelesen haben, jede Domina ist anders und ich habe meinen ganz eigenen Stil. Und vergessen Sie Ihre eigenen Vorlieben, der Klient ist der König, und was er wünscht, werden wir ihm geben.
Wir erfüllen Träume, leben Fantasien, sind Psychologen und Krankenschwestern. Wenn es Ihnen zu viel wird, gehen Sie bitte einfach still und leise, ohne uns zu stören. Und gehen Sie bitte unbedingt, bevor Sie ohnmächtig werden oder sich übergeben müssen, das würde meine Session zerstören.“
Sie schluckte und presste den Po so fest gegen die Rückenlehne wie sie konnte. Ihre Hände waren feucht und kalt, und sie war plötzlich gar nicht mehr sicher, ob sie hier richtig war, ob sie sich nicht zu viel zutraute, ob sie bereit war dafür und sehen wollte, was sie begehrte. Manche Dinge sind in der Vorstellung einfach schöner als die Realität.
Mr Miller betrat den vorbereiteten Raum mit der gebotenen Demut und verbeugte sich tief vor Madame Cassandra, deren Hand er mit den Lippen nur streifte.
„Madame, es ist mir eine Ehre“, sagte er leise, und seine Herrin dankte ihm die Ehrfurcht mit einem kalten Lächeln. Lilly zog erschauernd die Schultern zusammen und zwinkerte durch die Maske, die ihr Blickfeld einschränkte, daf ür einen angenehmen Schutz für sie selbst bot.
Der Mann war schlank und relativ klein, Madame überragte ihn um eine ganze Kopflänge, was nicht nur an ihren verboten hohen Abs ätzen lag. Er war etwa Ende dreißig, das kurze Haar war an den Seiten schon etwas grau geworden, und seine Haut war blass wie Papier.
Sein Anzug wirkte teuer und maßgeschneidert, aber die braunen Augen verrieten, das tief in ihm eine sensible Seele steckte. „Da ist ja mein Sklave“, sagte die Domina mit kühler Stimme und wies den Mann durch eine Kopfbewegung auf den Lederbock hin, zu dem er bereitwillig trabte. Lilly schlug die Beine übereinander und lehnte sich im Stuhl zurück, was dazu führte, dass ihre Füße nun gar keinen Bodenkontakt
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