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Böses Blut: Ein Vampir-Thriller (Spider) (German Edition)

Böses Blut: Ein Vampir-Thriller (Spider) (German Edition)

Titel: Böses Blut: Ein Vampir-Thriller (Spider) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Rain , Scott Nicholson , H.T. Night
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Glückseligkeit zu befinden, während Erasmus in seiner langatmigen Rede weiter davon erzählte, wie sie alle Brüder und Schwestern wären, alle Teil derselben Welt, alle Kinder der Wolken. Aber irgendetwas war faul an der Sache. Unauffällig sondierte ich die Eingrenzung, und tatsächlich wurden wir auf einmal von großen, stämmigen Männern in Uniform eingekreist wie eine Schafherde von hungrigen Wölfen. Obwohl keine der jungen Schülerinnen auf die Typen reagierte oder unruhig wurde, schien sich die Atmosphäre einen Tick zu ändern, als würde Erasmus gleich sagen, worum es hier wirklich ging.
    Mir wurde bewusst, wie verletzlich die Gruppe eigentlich war, eingelullt durch Versprechen, weit entfernt von Familie und Freunden, isoliert von der Vergangenheit, die ihnen einst vertraut war. Ich hatte keine Ahnung, wie er es geschafft hatte, die Mädchen hier herauf zu locken. Vielleicht war dies ja wirklich ein ganz legitimer Ort der Besinnung … für manche. Vielleicht fühlten sich einige tatsächlich erleuchtet und lebendig, wenn sie diesen Ort wieder verließen.
    Vielleicht.
    Ich vermutete jedoch, dass anderen dieses Glück nicht vergönnt war. Und wieder andere wie zum Beispiel Parkers Freundin Cindy, verließen diesen Ort im Kofferraum von Erasmus Cole, ohne einen Tropfen Blut in den Adern.
    Und dann sah ich etwas, dass mir hätte den Atem stocken lassen, wenn meine Lungen noch normal funktioniert hätten. Ein prominenter Politiker, ein demokratischer Senator, war hinter der Steinstatue hervorgetreten und betrat die Bühne. Er nickte einem kräftigen Sicherheitsmann zu, der sein Zeichen erwiderte. Dem Senator folgte ein berühmter, sehr reicher Schauspieler, der sich mit Actionfilmen einen Namen gemacht hatte. Auch er trat auf die Bühne und nickte dem Sicherheitsmann zu. Und so ging es in den nächsten Minuten weiter. Politiker, bekannte Unternehmer, Staatsoberhäupter, weitere Prominente, alle kamen hinter der kleinen Steinmauer hervor.
    Und alle betrachteten die Teilnehmer, einschließlich mir, mit nur einem einzigen Ausdruck in den Augen: Hunger.
    Ja, dieser Ort bereitete mir tatsächlich ein ungutes Gefühl.
     
     
    *  *  *
     
    Erasmus fuhr mit seiner Botschaft von Hoffnung und Befreiung fort, legte seine Sicht zur »Antwort« dar, die beinhaltete, sich den großen Mysterien des Lebens zu ergeben und dem Pfad der Schlichtheit zu folgen. Für mich klang das ein wenig widersprüchlich, aber irgendwie war es genau das, was ich getan hatte, nachdem ich endlich meine Existenz als Vampir akzeptiert hatte. Schließlich hatte ich nicht darum gebeten, zu einem Geschöpf der Nacht gemacht zu werden. Und hatte ich nicht genau wie jedes andere Wesen auf diesem Planeten auch das Recht zu überleben?
    Die Prominenten versammelten sich um Erasmus, knieten jedoch nicht nieder. Wahrscheinlich war es nicht ihre Art, vor jemandem zu Kreuze zu kriechen , und Erasmus war für sie nichts weiter als ein weiterer Bediensteter oder Lieferant – er hatte das Opfermahl serviert und jetzt strömten die Wölfe herbei, um sich satt zu fressen.
    Erasmus hob die Arme und die weiten Ärmel seines Gewands rutschten ihm bis zu den Ellenbogen herunter. Hinter ihm flammte hell die Bühnenbeleuchtung auf, die vermutlich entlang der Rückwand befestigt war, und enthüllte nun die riesige Statue bis ins Detail. Sie war etwa acht Meter hoch, körnig und sah einfach nur grotesk aus. Lippen und Nase waren plump und breitgezogen, die Augen tiefe Spalten in einem Gesicht, das wie ein schwerer Hammer wirkte. Ihre Extremitäten waren dick und kräftig, und ich hatte eindeutig das Gefühl, gerade den ersten Kreis der Hölle betreten zu haben.
    Nun da sie beleuchtet war, sah man deutlich, dass die Statue eine Art Dämon darstellte.
    Die Menge rief »Oooh« und »Aaah«, obwohl sie eigentlich nach Luft hätte schnappen sollen. Irgendetwas Seltsames ging hier vor und ich spürte, dass es nichts Gutes war.
    Ich hatte recht.
    Nach weiteren Begrüßungsreden und Verkündungen wurde ein Getränk herumgereicht. Dieselbe rote Bowle, die ich vorhin schon einmal gesehen hatte – und das war ganz sicher keine Limonade. Zumindest nicht die Art von Limonade, die im Supermarkt verkauft wird. Alle Anwesenden tranken sie bereitwillig. Ich trinke nichts Anderes als Blut, und so gab ich vor, einen Schluck zu nehmen, während ich nur ein wenig Flüssigkeit mein Kinn hinunterlaufen ließ.
    Einige Minuten später trat bei den Mädchen augenscheinlich die Wirkung

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