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Böses Blut

Böses Blut

Titel: Böses Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Dahl
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LinkCoop. Er hatte Viggo im Visier, ließ es aber bleiben. Ist er Polizist?«.
    »Gewissermaßen. Aber lassen wir das im Moment. Er ist also auf freiem Fuß?«
    »Ja. Aber nur um Haaresbreite. Wir haben die Zangen.
    Und einen halbtoten Wachmann.«
    »Benny Lundberg?«
    »Ja. Er wird wohl ein Pflegepaket. Leider. Kannst du das erklären?«                                                                              
    »Sie sind zwei, Vater und Sohn Jennings. Der eine flog nach Schweden, um den anderen zu töten. Aber die Rollen wurden vertauscht.«                                                                         
    »Es war wirklich Wayne Jennings ... Er lebt also?« »Er lebt seit fünfzehn Jahren in Schweden. Lamar Jennings ist der Tote. Das wissen wir jetzt. Es erklärt, warum John Doe erschossen wurde, nicht gefoltert. Vermutlich lag er im Hinterhalt und sah, wie sein Vater Eric Lindberger folterte. Es wurde ein grauenhaftes Deja–vu. Er wurde entdeckt und erschossen. Wahrscheinlich weiß Wayne Jennings nicht einmal, daß der Mann, den er erschossen hat, sein Sohn war.«
    »Er war also derjenige, der von den Hallenbandyjuristen in ihrem VW–Bus überrascht wurde.«
    »Ja. Bei den schwedischen Opfern muß man von zwei verschiedenen Tätern ausgehen. Hassel und Gallano sind Lamars Werk, zufällig gewählt, der eine wegen des Flugtickets, der andere, weil er in der Hütte war. Ihr Mörder war John Doe, Lamar Jennings. Er wurde selbst von Wayne getötet, auch zufällig. Was bleibt, ist Lindberger. Sein Tod ist kein Zufall; Wayne mordet nicht nach dem Zufallsprinzip. Er ist Profi.«
    »Profikiller und ›gewissermaßen‹ Polizist? Deine Andeutungen stinken...«
    »Sag es nicht. Aber es stimmt.«
    »Okay. Ich brauche jetzt die volle Besetzung. Es hört sich an, als wärt ihr mehr oder weniger fertig. Könnt ihr nach Hause kommen?«
    »Jetzt?«
    »Wenn möglich.«
    »Okay.«
    »Grüß Larner und sage ihm, wir danken.«
    »Unbedingt. Hej.«
    »Hej.«
    Hjelm drückte auf den Ausknopf. Er starrte das Handy an. Sie hätten ihn fast geschnappt. Ausgerechnet Norlander und Nyberg.
    »Hast du gehört?« sagte er zu Kerstin, die über ihn gebeugt gestanden hatte.
    »Ja«, sagte sie. »Er fliegt nach Schweden, um ein für allemal Rache zu nehmen für ein Leben unter Null, wie er es ausgedrückt hat. Er bereitet sich äußerst sorgfältig vor, lokalisiert den Vater, folgt ihm und wartet auf den richtigen Augenblick, um zuzuschlagen. Da macht er irgendeinen Fehler und wird natürlich auf der Stelle getötet. Zum zweitenmal. Von seinem Vater. Der nicht einmal etwas davon weiß. Da drin steckt schon eine schauerliche Ironie.«
    »Versuch, nicht allzuviel daran zu denken. Wir sollen nach Hause. Jetzt.«
    Sie nickte.
    Sie gingen zu Larner hinüber und erklärten ihm die Lage.
    »Also er hat ihm gedroht?« sagte Larner bedächtig. »Er hatte Ihren Kollegen im Visier, hat aber nicht geschossen? Profi bis in die Fingerspitzen. Das muß man anerkennen.«
    »Ja«, sagte Hjelm. »Aber wir werden ihn kriegen.«
    »Ich fange tatsächlich an, das zu glauben. Sie sind hier hereingeweht wie die Kusinen vom Lande und haben in ein paar Tagen den Fall gelöst. Ich fühle mich alt und rostig. Aber Sie haben mir eine Last von den Schultern genommen.«
    »Es war reiner Zufall«, sagte Hjelm. »Und gelöst haben Sie den Fall, das ist doch gar keine Frage. Sie haben ihn mit Ihrer Hartnäckigkeit vertrieben, Sie waren es, der ihn gezwungen hat, außer Landes zu gehen. Daß er dann eine alte Wahrheit vergessen hat, ist eine andere Sache.«
    »Und welche Wahrheit war das?«
    »Böses Blut kehrt wieder.«

27
     
    Am nächsten Morgen waren sonderbarerweise alle zur Stelle. Es hätten nur zwei sein sollen, außer Hultin: Chavez und Söderstedt. Aber das routinierte alte Komikerpaar Jalm und Halm kam mit rotgeränderten Augen direkt vom Flugplatz, und ganz hinten saß ein frischgebackenes Dito, die allseits bekannten Bandagenschädel NN; es würde einiger Mühe bedürfen, Norlander und Nyberg jetzt aus dem Spielplan herauszuhalten.
    Hultin sah auch nicht aus, als hätte er direkte Schlaftriumphe gefeiert, aber die Brille saß, wo sie hingehörte, und der scharfe Blick ebenso. »Es ist viel passiert«, sagte er. »Wir kneifen ihn in die Arschbacken. Sind alle dazu gekommen, die Zusammenfassung

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