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Böses Blut

Böses Blut

Titel: Böses Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Dahl
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durchzusehen, die ich heute nacht mit Hilfe einer kleinen Telefonkonferenz mit dem Luftraum über dem Atlantik niedergeschrieben habe?«
    »Ich habe schon oft zufällig dieses Telefon herausgepfriemelt, das sie da in den Armlehnen haben, aber benutzt habe ich es zum erstenmal«, sagte Hjelm schlafsüchtig.
    »Seid ihr dazu gekommen?« wiederholte Hultin.
    Alle schienen zu nicken, wenn auch hier und da ein wenig träge.
    »Dann wißt ihr, was jetzt die Hauptaufgabe ist: Wayne Jennings' schwedischen Namen herauszubekommen. Fragen sind: Erstens, warum hat er einen Lagerraum bei LinkCoop für seine Aktivitäten benutzt? Es war offenbar eine Gewohnheit, sonst hätte der Sohn nicht den Schlüssel nachgefertigt. Zweitens, warum folterte er den Wachmann Benny Lundberg? Wie verhält sich drittens der vereitelte Einbruch bei LinkCoop zu den gleichzeitigen Morden an Eric Lindberger und Lamar Jennings ungefähr zehn Türen entfernt? Viertens, warum wurde Eric Lindberger getötet? Hat es mit seinen Kontakten in der arabischen Welt zu tun? Fünftens, ist auch Justine Lindberger in Gefahr? Ich habe sie sicherheitshalber unter Schutzbewachung gestellt. Sechstens, können wir Wayne Jennings im Einwanderungsregister von 1983 finden? Siebtens, die schwere und delikate Frage: Ist Wayne Jennings CIA–Mann?«
    »Wir können doch den offiziellen Weg gehen«, sagte Arto Söderstedt, »und ganz einfach beim CIA anfragen.«
    »Damit, fürchte ich, würden wir nur bewirken, daß er auf die eine oder andere Weise verschwindet.«
    »Soweit ich es von dem aus beurteilen kann«, sagte Chavez und wedelte mit Hultins Zusammenfassung, »kann er tatsächlich ebensogut dem militärischen Sicherheitsdienst angehören oder von einer anderen Organisation angeworben worden sein, entweder von der gegnerischen Seite oder der Mafia oder einem Drogensyndikat oder irgendeiner nicht geheuren Freibeuterorganisation.«
    »Einverstanden«, sagte Hultin unerwartet. »Es ist viel zu früh, mit dem CIA als Hauptspur zu arbeiten. Was anderes Allgemeines? Nicht? Dann Details. Arto macht mit Lindberger weiter, Jorge mit dem Volvo, Viggo und Gunnar können heute Innendienst machen, nehmt euch die Einwanderungen vor, Paul muß in den Freihafen und schnüffeln, Kerstin nimmt sich Benny Lundberg vor. Wie kommst du mit Lindberger voran, Arto?«
    »Eric Lindberger hat eine ganze Menge Aufzeichnungen hinterlassen, die ich jetzt abgecheckt habe. Da finden sich keine Mysterien. Aber sein Kalender enthält eine äußerst interessante Notiz: Am Abend vor seinem Tod hatte er eine Verabredung. Seine Leiche wurde in der Nacht um halb drei von Wayne Jennings in den Freihafen geschleppt, das wissen wir. Um zehn Uhr am Abend davor ist ein Treffen eingetragen: ›Riches Bar‹ steht leider nur da. Ich bin gestern nachmittag im Riche gewesen und habe mich umgesehen. Viel Personal, es ist schwer, jemanden zu finden, der an dem Abend um zehn hinter der Bar stand, aber am Ende habe ich einen Barkeeper aufgetrieben, Luigi Engbrandt. Er strengte sich tierisch an, sich zu erinnern, aber die Bar ist gut besucht. Möglicherweise kann er sich an Lindberger erinnern, falls ja, stand dieser eine Weile am Tresen und wartete auf jemanden. Leider hat Luigi nicht mitgekriegt, ob jemand kam. Ich habe auch Erics Bankkonten gecheckt. Er hinterläßt ein nettes, aber nicht außergewöhnliches Vermögen, insgesamt sechshunderttausend. Heute fange ich mit Justine an.«
    »Warum Justine?« sagte Norlander. »Laß sie in Ruhe.«
    »Diskrepanzen«, sagte Söderstedt. »Die große Wohnung, die gemeinsame Arbeit der Eheleute, ein paar Ungereimtheiten, die sie bei unserem letzten Treffen von sich gab. In ihrem Kalender sind auch einige interessante Punkte, die sie kommentieren soll.«
    »Okay«, sagte Hultin. »Jorge, bist du mit den Autos weitergekommen?«
    »Die Autos«, sagte Chavez und zog eine Grimasse. »Ich habe ja eine ganze verdammte Armada von Fußvolk in Bewegung gesetzt. Sie haben bald sämtliche Wagenbesitzer abgeklappert. Zum Glück sind Volvobesitzer in der Regel ordentliche Durchschnittsschweden. Keines von den bisher kontrollierten Autos ist in der Mordnacht gestohlen oder ausgeliehen gewesen. Der Kleinkriminelle Stefan Helge Larsson, dessen Wagen verschwunden war, und er gleich mit, ist nach einem einmonatigen Aufenthalt in Amsterdam zurückgekehrt. Die Verkehrspolizei in Dalshammar, wo immer das liegen mag, hat ihn, Zitat, ›in extremem Drogenrausch‹ auf der E4 geschnappt. Geisterfahrer. Aber

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