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Boeses mit Boesem

Boeses mit Boesem

Titel: Boeses mit Boesem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elliott Hall
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Jura zu studieren und mich dann tief in die säkulare Hierarchie einzugraben. Er wollte, dass ich im Justizministerium saß, falls irgendwann einmal so eine Ostküsten-Schwuchtel hinter seiner Bibel her sein sollte.«
    »Sie fanden, Sie wären mehr wert.«
    »Das bin ich auch. Fisher Partners hat mein Potenzial erkannt.« Emerson lachte bitter in sich hinein. »Wissen Sie, was an meiner Situation beinahe komisch ist? Ich bin in dieser Lage, weil ich meinen Job gemacht habe. Als Fisher Partners mich eingestellt haben, hatte ich eine bedeutendere Position erwartet. Stattdessen steckte man mich in die logistische Unterstützung für die Akquisition.«
    »Akquisition?«, fragte ich. »Heißt das bei Ihnen so, wenn man Leute entführt?«
    »Welche Firma benutzt jemals einen zutreffenden Namen für ihre Operationen?«, gab Emerson zurück. »Das ist es, was Sie auf dem Parkplatz beobachtet haben. Manchmal brauchen die Akquisitionsteams zusätzliche Informationen über ihre Klienten. Die beschaffe ich ihnen aus den Akten des Justizministeriums. Die Position war nicht das, was ich erwartet hatte. Ich passte nicht wirklich dazu. Die Akquisition wird von Militärs geleitet und ich habe nie gedient. Außerdem ist mein Chef ein komplettes Arschloch.«
    »Ist Stonebridge Ihr Chef?«
    »Kennen Sie ihn?«
    »Leider ja.«
    »So geht es mir auch«, sagte Emerson.
    »Sind alle Akquisiteure ehemalige Angehörige der Spezialeinheit Siebzehn?«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie reden.«
    |331| »Haben sie von Teheran erzählt?«, fragte ich.
    »Die Älteren schon. Der Rest tauschte Geschichten über das Heilige Land aus. Beides war chinesisch für mich. Ich wollte im Marketing sein. Da war die wirkliche Action.«
    »Im Marketing?«
    »Akquisition ist die klientenorientierte Serviceseite. Die Leute sind gehorsam und langweilig, genau wie Militärs. Beim Marketing geht es um Kreativität und Initiative.«
    »Ich wette, dass da auch das Geld zu holen ist.«
    »Wie schon gesagt, es ist ein Geschäft. Jede Einheit steht beim Generieren der besten Hinweise im Wettbewerb mit den anderen.«
    »Sie wetteifern darum, Menschen zu verpfeifen?«
    »Wir kennen sie nicht einmal. Jeder im Marketing hat Zugang zu den höchsten Geheimhaltungsstufen. Man verwendet dort die nachrichtendienstlichen Erkenntnisse von NSA, FBI und so weiter. Schon seit Jahren sitzen wir den Störenfrieden und unerwünschten Elementen im Nacken, aber nie hatten wir das Geld oder den Willen, ihnen wirklich zu Leibe zu rücken. Die Marketingabteilung ist wie ein großer Filter, der über diese ganzen Informationen gestülpt wird.«
    »Und dort wird entschieden, wer verschleppt wird?«
    »Die Hinweise werden zum Vorstand geschickt, der am Ende zustimmen muss. Je mehr der bezeichneten Personen durchgewinkt werden, desto größer ist der Erfolgsbonus der Einheit. Es ist eine Meritokratie.«
    Ich widerstand dem Drang, aus dem Fenster zu kotzen. Eine Meritokratie, die darauf basierte, um die Wette Menschen zu finden, die man verschwinden lassen konnte. »Wie wollten Sie ins Marketing kommen?«, fragte ich. »Ich bezweifle, dass Fisher Lebensläufe anfordert.«
    »Vor ein paar Monaten ist jemand aus dem Heimatschutzministerium an mich herangetreten. Ich hatte ihn noch nie zuvor gesehen, aber er hatte ein Empfehlungsschreiben des |332| Ministers und einen Heimatschutzausweis bei sich. Er bot mir etwas an, was er eine großartige Chance nannte.«
    »Wen sollten Sie im Gegenzug opfern?«
    »Piotr Kirov.«
    »Sie lügen«, sagte ich. Es konnte nicht anders sein. Emerson hatte Kirovs Namen in den Nachrichten gesehen und ihn in seine Größenwahnfantasien eingewoben.
    »Warum sollte ich lügen?«, fragte er. »Kirov und ich haben uns gut verstanden. Piotr war ehrgeizig, genau wie ich. Ich habe Informationen aus dem Bekanntenkreis meines Vaters an ihn weitergegeben und dafür hat er meine Karriere gefördert. Deshalb ist man an mich herangetreten. Ich sollte ihm eine Information stecken, dass Terroristen sich in dem Gebäude versteckt hielten, das in die Luft geflogen ist.«
    »Wussten Sie, was passieren würde?«
    »Natürlich nicht. Das habe ich erst begriffen, als ich die Nachrichten sah.«
    Einen winzigen Moment lang erkannte ich in seinem Gesicht etwas wie Reue. Aber vielleicht war es auch einfach nur eine Verdauungsstörung. »Warum sind Sie nicht gleich geflohen?«
    »Ich habe eine Familie. Ich konnte nicht einfach mein Bündel packen und gehen.« Genau das hatte Emerson sich die letzten

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