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Boeses mit Boesem

Boeses mit Boesem

Titel: Boeses mit Boesem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elliott Hall
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durchgelaufen war, und sah mich in Bennys brandneuer Küche um. Eine Glasschiebetür führte hinten in den Garten, wo in der Dunkelheit ein alter Grill gerade so eben zu erkennen war. Auf dem Kühlschrank aus gebürstetem Aluminium hingen Fotos von Sharon, ihrer kleinen Tochter, außerdem Rechnungen, eine Liste von Notfallnummern und ein Erinnerungszettel für Benny, seine Mutter anzurufen. Es fühlte sich an wie ein Zuhause, ein Ort, an den sie voll Liebe zurückdenken würden, nachdem sie zur Flucht gezwungen worden wären. Ich wünschte, sie hätten mehr Zeit gehabt, sich hier Erinnerungen zu schaffen, in denen sie schwelgen konnten.
    Miriam kam herein und rieb sich den Schlaf aus den Augen. Sie war eine zierliche Frau mit großen haselnussbraunen Augen und langem dunklem Haar, das sie nachts offen trug. Sie hatte einen rosa Morgenmantel umgelegt, der vom Waschen ausgebleicht war, und ging nach Bennys Diebstahl barfuß. Miriam war zu jeder Tageszeit ein hübscher Anblick, aber diese Tatsache behielt ich für mich.
    |384| »Du hast dir eine komische Zeit für einen Besuch ausgesucht, Felix«, sagte sie.
    »Tut mir leid, Miriam, es konnte nicht warten.«
    »Das kann es nie. Wenn ich Ruhe und Frieden wollte, hätte ich wohl keinen FB I-Beamten heiraten sollen.«
    Miriam und ich hatten eine dieser sonderbaren Freundschaften, die durch einen Dritten entstanden sind. Ich könnte Ihnen von ihrer Vorliebe für Blaubeer-Pie erzählen und dass sie Rottöne mochte, aber ich glaube nicht, dass ich mich einmal länger als fünf Minuten mit ihr über etwas unterhalten habe, das nichts mit Benny zu tun hatte. Sie interessierte sich so für mich, wie ein gutherziger Mensch sich um Streuner kümmert, aber dabei erging es ihr wohl genauso wie mir. Wir kannten einander größtenteils durch die Berichte ihres Mannes.
    Ich wollte mich gerade nach dem Baby erkundigen, als ich merkte, dass Miriam mich anstarrte.
    »Hat dir jemand das Herz gebrochen, Felix?«
    »Wie bitte?«
    »Du hast diesen gewissen Blick; den erkenne ich aus einer Meile Entfernung. Wie hieß sie denn?«
    Ich spürte, wie etwas in meinem Inneren versuchte, nach draußen zu kommen. Vorhin in meinem Büro hatte ich meinen Kummer in einen brandneuen Käfig gesperrt und ich hatte nicht vor, ihn jetzt frei herumlaufen zu lassen.
    »Iris.«
    »Was ist passiert?«
    Sie war genauso direkt wie ihr Mann.
    »Sie ist weg«, antwortete ich. »Verschwunden.«
    »Kein Abschiedsbrief oder so?«
    »Es war nicht wirklich ihre Entscheidung.«
    »Trotzdem, welche Frau   …«
    Miriam verstummte, als sie sah, dass diesmal ich starrte, allerdings über ihre Schulter hinweg. Benny stand hinter ihr |385| in der Tür, bleicher, als ich ihn jemals erlebt hatte. Er sah so aus, als hätte er ein Gespenst gesehen oder gehört, dass jemand, der ihm nahe stand, vor kurzem eines geworden war.
    »Miriam, lass uns bitte mal kurz allein.«
    »Benny, was ist los?«
    »Nur kurz. Ich komme dann hoch.«
    Sie sah uns an wie zwei Verschwörer, die gegen ihren Seelenfrieden konspirierten, und ging. Ich zog einen Stuhl unter dem Küchentisch hervor, damit Benny sich darauffallen lassen konnte.
    »Was ist passiert?«
    »Direktor Sands war schon unterwegs. Das Flugzeug ist vor Baltimore abgestürzt. Es gibt keine Überlebenden.«
    Ich war noch nie so unglücklich darüber gewesen, recht gehabt zu haben. »Tut mir leid, Benny.«
    »Die abhörsichere Leitung ist überlastet. Das ganze FBI versinkt im Chaos. Sie wissen nicht, ob es ein Unfall oder Terrorismus war.«
    »Wir wissen, was es war.«
    Ich zeigte ihm die Liste. Ich deutete auf den Namen des stellvertretenden Direktors Presmore und erklärte ihm, was die Zahl daneben bedeutete. Benny war wie in Trance. Ich war mir nicht einmal sicher, ob er mich überhaupt hören konnte.
    »Sands war kein netter Mann«, sagte Benny zu jemandem, den ich nicht sehen konnte. »In einer anderen Zeit hätte man ihn vielleicht nicht als einen von den Guten betrachtet. Aber er war der Einzige, der bereit war, sich diesen Jesus-Freaks entgegenzustellen. Er war der letzte Mann in diesem Land, der verdammt noch mal Rückgrat hatte.«
    »Benny«, sagte ich und packte ihn an der Schulter, »du musst deine Familie startklar machen. Geht nach Kanada. Diese Zahl neben deinem Namen, die bedeutet Auslöschung. Sie werden jede Spur deiner Existenz ausradieren, deine Geburt |386| rückgängig machen. Das haben sie mit Isaac gemacht und das werden sie auch mit uns machen.«
    »Der Name des

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