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Boeses mit Boesem

Boeses mit Boesem

Titel: Boeses mit Boesem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elliott Hall
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sagte mir, dass es nicht Iris’ Blut sein konnte, dass sie wahrscheinlich woandershin gebracht worden war, aber meine Fantasie war anderer Meinung.
    Sieben Reihen, zwölf Betten pro Reihe. Vierundachtzig Menschen waren mit Handschellen an diese Betten gefesselt gewesen, die Augen verbunden, Kopfhörer auf den Ohren, um die Schreie der anderen zu dämpfen. Vierundachtzig menschliche Frachteinheiten hatten darauf gewartet, an einen nicht näher bezeichneten Ort transportiert zu werden.
    Zwei alte Reifenspuren eines großen Fahrzeugs, wahrscheinlich eines Lastwagens mit achtzehn Rädern, führten zur Laderampe. Man konnte vierundachtzig Menschen in zwei Lastwagen unterbringen, wenn man sie eng genug zusammenpferchte. Das sagte mir aber nicht, wie viele Transporte hier abgingen. Wurde das Lagerhaus einmal wöchentlich oder zweimal täglich geleert? Welche Größenordnung konnte Fisher-Partners bewältigen.
    Ich suchte den Ladebereich noch einmal ab. Auf dem dritten Bett in der zweiten Reihe fand ich etwas, das ich beim ersten Mal übersehen hatte. In die graue Farbe des Betts waren zwei Buchstaben eingekratzt: »MA«. Flecken getrockneten Bluts umgaben die Initialen; in einem waren ein paar Wellen, die Teil eines Fingerabdrucks gewesen sein mochten. Wer auf diesem Bett gelegen hatte, hatte seine Initialen mit dem Fingernagel in die Farbe gekratzt und den Preis dafür bezahlt. Schmerz und Blut als Erinnerung daran, dass er oder sie existiert hatte.
    Ich würde niemals erfahren, für wen diese Initialen standen. Die Person, die sie in das Eisengestell gekratzt hatte, konnte ein Mann oder eine Frau gewesen sein, jung oder alt, jeder und niemand. Zwei Buchstaben waren alles, was von |376| ihr übrig war, und das war mehr, als von den anderen Menschen, die man hier hindurchgeschleust hatte.
    Im Lagerhaus war es vollkommen still. Ich hatte erwartet, dass die Fisher-Leute jeden Moment zurückkommen würden oder mindestens, dass irgendein Wächter merken würde, was ich mit der Tür angestellt hatte. Ich fragte mich, warum die Betten überhaupt hiergeblieben waren, nachdem sie sich mit allem anderen so viel Mühe gemacht hatten. Es konnte nur bedeuten, dass sie zurückkommen würden. Was immer hier geschehen war, es war noch lange nicht zu Ende.

|377| 21
    Ich zog mich in mein Büro zurück und schloss die Welt mit den Jalousien aus. Ich hatte keine wirkliche Spur und sogar noch weniger Beweise, um jemand anderen von dem zu überzeugen, was vor sich ging. Ich saß auf meinem Stuhl und versuchte, über meinen nächsten Schritt nachzudenken. Alles war besser, als darauf zu warten, dass die Dinge schlimmer wurden.
    Vielleicht hatte ich keinen Hinweis, aber ich kannte einen Mann, der mir einen geben konnte. Stonebridge war jetzt da draußen und tat irgendetwas Widerwärtiges wie zum Beispiel, sein Blutgeld auszugeben, gut zu schlafen oder zu atmen. Er würde mir nicht viel erzählen, und wenn ich bei dem Feigling die Daumenschrauben anzöge, würde er jedes Lied singen, das ich seiner Meinung nach hören wollte. Auf eines konnte ich zählen, nämlich dass Stonebridge bei Weitem nicht so vorsichtig gewesen war wie die Männer, die das Lagerhaus gefegt hatten. Vielleicht würde ich etwas Nützliches finden, das im Haus herumlag, nachdem ich ihn getötet hatte.
    Unter meiner Spüle war ein alter, kurzläufiger Achtunddreißiger mit Klebeband befestigt. Ich hatte ihn einem erzürnten Ehemann weggenommen, der dumm genug gewesen war, mit seiner Geliebten zwei Monate lang ins selbe Hotel zu gehen, aber immerhin klug genug, nicht auf mich zu schießen. Gott weiß, wo er ihn gefunden hatte; wahrscheinlich im |378| Rinnstein. Ich hatte den Verdacht, dass dieses Stück gehärteter Stahl bereits ein paar Leichen auf dem Gewissen hatte. Eine mehr würde da auch keine Rolle mehr spielen.
    Ich packte alles zusammen, wovon ich glaubte, dass ich es brauchen würde. Nach meinem Besuch bei Stonebridge würde ich ohne Zuflucht sein. Ich hatte die Vergrößerungen der Mikropunkte und die Fisher-Partners-Liste. Die Einbrecher hatten einen kleinen Medikamentenvorrat übersehen, der in einer Tüte in meinem Toilettenspülkasten verborgen war. Zusammen mit dem, was ich in dem Schließfach bei der Grand Central Station aufbewahrte, hatte ich genug für ungefähr drei Monate.
    Als ich in meinen Manteltaschen Platz für die Tabletten suchte, nahm ich Cassandras Telefon heraus. Sie war die Einzige, die irgendetwas über die Fisher-Leute zu wissen schien;

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