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Bold, Emely

Titel: Bold, Emely Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: The Curse-Vanoras Fluch
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würde und mich voller Liebe in den Arm nahm.
    „Payton, bitte bleib bei mir, bleib wach! Der Rettungswagen kommt gleich!“, schrie ich verzweifelt. Ich wollte ihm so viel sagen, ihm befehlen wieder gesund zu werden, ihm einfach verbieten hier so schwach vor mir zu liegen! Ich wünschte mit aller Kraft den Fluch zurück, der ihm ermöglicht hätte, diese Verletzung einfach zu heilen. Einfach für immer weiterzuleben!
    Kraftlos sank seine Hand von meiner Wange.
    „Nein! Payton!“, meine lauten Schluchzer erstickten mich fast.
    Er schloss seine Augen, ich ging mit meinem Gesicht ganz nah an seines heran, flüsterte, nein flehte ihn an:
    „Bitte bleib hier … ich liebe dich, ich brauche dich! Ich kann ohne dich nicht leben, bitte, verlass mich nicht!“
    Zwischen jedem einzelnen Wort küsste ich sein Gesicht, seine Augenlieder, seine kleine Narbe am Kinn und seine Nasenspitze. Ich spürte seinen schwachen Atem auf meiner Haut, als sich unsere Lippen trafen. Verzweifelt küsste ich ihn, und als sich unsere Zungen berührten, vermischten sich auch unsere Tränen.
    Dann regte er sich nicht mehr.
    „Nein!“, rief ich, schüttelte ihn, bis mich der Schmerz in meiner Schulter zwang, aufzugeben. Schließlich wurde ich von einer Sanitäterin beiseite geschoben. Gefühllos lehnte ich am Geländer und sah zu, wie der Rettungsdienst Payton auf eine Trage hievte.
    „Kein Puls, keine Atmung.“, stellte die Sanitäterin nüchtern fest.
    Um die Welt auszublenden, schlug ich mir die Hände vors Gesicht. Ich wollte nichts mehr mitbekommen, wollte keinen Schmerz mehr empfinden und mich nicht länger schuldig fühlen. Das alles wäre ohne mich nie passiert!
    Schließlich kniete Sean neben mir, hob mich hoch und trug mich wie ein Kind die vielen Stufen hinunter, wo er mich ebenfalls in die Hände eines Sanitäters übergab. Die blassen, sorgenvollen Gesichter meiner Freunde hinter der Polizeiabsperrung nahm ich kaum noch wahr.
     
    Auf der Fahrt in die Klinik ging mir eine Frage nicht mehr aus dem Kopf:
    Meine große Liebe – sollte es das schon gewesen sein?
     
    War dies das Ende?

Epilog
     
     

     
     
    Hier saß ich nun, meine Schulter und meinen ganzen rechten Arm bandagiert und vollgepumpt mit Schmerzmitteln, die es nicht vermochten, die Qualen in meinem Herzen zu lindern, auf einem sterilen, weißen Krankenhausbett. Da meine Mutter hier als Krankenschwester arbeitete, hatte man mich einfach in ein Einzelzimmer gesteckt. Die orangen Wände sollten wohl so etwas wie Gemütlichkeit oder Hoffnung vermitteln, doch der strenge Geruch nach Desinfektionsmittel, gepaart mit dem grellen, künstlichen Licht der Leuchtstoffröhren, brachte dieses Vorhaben zum Scheitern.
    Vom Gang her vernahm ich leise Kims Stimme. Ich hatte schon vor einiger Zeit bemerkt, dass sie zusammen mit Ashley und den Jungs im Flur saß. Eine freundliche Schwester hatte ihnen offensichtlich untersagt mich zu stören, wofür ich ihr sehr dankbar war. Ich war einfach noch nicht so weit. Ich saß schon eine ganze Weile auf der Bettkante, hatte mich aber weder dazu entscheiden können, mich hinzulegen, um wieder zu Kräften zu kommen, noch den Mut aufgebracht, aufzustehen und hinaus zu meinen Freunden zu gehen. Eine weitere Träne fiel mir in den Schoß.
    „Payton.“
    Was hatten die mir nur für Tabletten gegeben? Placebos? Irgendwann musste der Schmerz doch nachlassen! Meine Kehle war noch immer wie zugeschnürt, als ich an den Kuss dachte. Paytons weiche Lippen, sie waren so voller Hunger nach mehr gewesen. Ohne den Schmerz, der ihn immer gezwungen hatte, Abstand zu mir zu halten, hatte er diesen letzten Kuss ausgekostet. Unsere Zungen hatten sich berührt und ein Feuerwerk der Empfindungen ausgelöst. Mit einem leisen und glücklichen Seufzen hatte er das Bewusstsein verloren.
    „Oh Gott, Payton!“
    Nein, ich würde nicht die Kraft aufbringen hinauszugehen, um mich von allen trösten zu lassen. Ich warf mich auf das Bett und vergrub das Gesicht im Kissen, um mein Schluchzen zu dämpfen.
    Eine Berührung an der Schulter ließ mich erschrocken hochfahren. Als ich meinen Besucher ansah, fragte ich mich unwillkürlich: Wie mochte ich wohl aussehen? Meine Augen rot gerändert und verquollen, meine Nase rot vom vielen Schnäuzen und meine Haare noch immer verklebt von getrocknetem Blut. Ganz zu schweigen von dem monströsen Verband um meine Schulter. Trotzdem schenkte er mir ein Lächeln, denn auch an ihm war dieser Tag nicht spurlos vorübergegangen.
    „Hallo

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