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Bombe im Bikini

Bombe im Bikini

Titel: Bombe im Bikini Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Interieur paßte.
    »Macht es Ihnen etwas aus, sich
selbst zu bedienen ?« fragte Conchita. »Ich trinke
keinen Alkohol .«
    »Es macht mir gar nichts«,
antwortete ich erfreut und mixte mir einen Martini.
    Conchita stand mitten im Raum
und beobachtete mich.
    »Wie sind Sie eigentlich zu
diesem netten Beruf gekommen, Señorita Seidlitz ?« sagte sie.
    »Beruf?« Ich spürte ein
komisches Gefühl in der Magengegend. Dann hatten sie also die ganze Zeit über
gewußt, daß ich von Rio Investigations kam!
    »Erpressung«, sagte sie. »Ich
nehme an, das ist doch Ihr Gewerbe ?«
    »Oh — das!« Ich seufzte
erleichtert. »Na, Sie wissen ja, wie das so ist, meine Teuerste. Man muß
schließlich leben. Und wenn man etwas aufstöbert, das sich verkaufen läßt —
wollen Sie mir daraus einen Vorwurf machen ?«
    »Ich empfinde tiefste
Verachtung«, sagte sie ruhig. »Meiner Meinung nach sind Erpresser keinen Schuß
Pulver wert. Man sollte sie draußen in der Wüste festbinden und der Sonne und
den Ameisen überlassen .«
    »Na so was !« sagte ich. »Ihr Herr Vater hat wirklich ein überaus charmantes Töchterchen .«
    Sie kehrte mir unwillig den
Rücken und begann hin und her zu gehen. Ich nutzte die Gelegenheit, mir ein
zweites Glas zu füllen. Es schmeckte noch besser als das erste.
    Dann hörte ich draußen in der
Diele Schritte, und einen Augenblick später betrat Don Alfredo den
Wintergarten, gefolgt von zwei Männern. Ich muß gestehen, daß mir keiner von
ihnen sonderlich gefiel.
    Don Alfredo lächelte, aber es
war kein Lächeln von jener Sorte, das zur Erwiderung reizt. Und dann sah er
Conchita an.
    »Ich glaube, wir können jetzt
mit dem Theater aufhören«, sagte er. »Pedro und Tonio werden sich ihrer
annehmen, zuvor jedoch sollten wir sie durchsuchen .«
    »He !« entfuhr es mir. »Warten Sie mal! Was hat das zu bedeuten? Sie werden es nicht
wagen...«
    »Ich denke nicht daran, Ihnen
Erpressungsgelder zu zahlen, Señorita«, sagte er kühl. »Und ebensowenig bin ich daran interessiert, daß Rafael Vega von Ihnen Juan Gonzales’ letzte
Worte erfährt. Der einfachste und billigste Weg, mich von Ihrer lästigen
Existenz zu befreien, ist daher, Sie zu beseitigen .«
    Mein Unterkiefer machte sich
schon wieder selbständig, aber diesmal gab ich mir keine Mühe, ihn zur Ordnung
zu rufen. Wie die Sache sich anließ, brauchte ich mir fürderhin keine Gedanken
wegen eines Doppelkinns zu machen.
    »Ich lasse Sie jetzt mit meiner
Tochter allein«, sagte Don Alfredo. »Wenn Sie bei der Leibesvisitation
Widerstand leisten, werde ich das von Tonio und Pedro besorgen lassen. Sie
haben also völlig freie Wahl, Señorita Seidlitz, wer Sie durchsucht .«
    »Ich bin für Conchita«, beeilte
ich mich zu versichern.
    Er winkte seinen Knechten, und
sie marschierten alle drei hinaus.
    »All right«, sagte Conchita
kalt. »Ziehen Sie Ihr Kleid aus !«
    Ich zog am Reißverschluß,
streifte das Kleid über den Kopf und gab es ihr. Sie untersuchte es gründlich,
tastete die Nähte ab und überzeugte sich davon, daß nichts darin verborgen war.
    Mir fiel plötzlich der
Gepäckschein ein, den ich im Flughafen bekommen hatte. Ich war mir sehr klug
vorgekommen, als ich ihn nicht im Hotelzimmer gelassen hatte, das man während
meiner Abwesenheit durchstöbern konnte. Und ich hatte ihn also wieder oben in
den Strumpf gesteckt. Innerhalb der nächsten zwei Minuten mußte Conchita ihn
entdecken.
    Johnny! dachte ich verzweifelt.
Was habe ich denn nur falsch gemacht?
     
     
     

4
     
    Conchita warf mein Kleid auf
den Boden, und das tat weh! Dieses Kleid hatte mich immerhin 49 Dollar und 75
Cent gekostet.
    »Jetzt den Unterrock«, sagte
sie.
    Ich zog auch ihn über den Kopf
und reichte ihn weiter. Langsam begann ich mich wenigstens über eins zu freuen:
Es war ein warmer Tag. Sie examinierte den Unterrock genauso gründlich, aber so
sorgsam sie auch vorging — ich rechnete mir aus, daß sie nicht lange brauchen
konnte, um ein paar Gramm Nylon und Spitzen zu prüfen.
    Ich sah mich verzweifelt um.
Das Fenster stand offen. Darunter war Rasen, entsann ich mich. Wenn ich hinaus
kam, dann konnte ich zumindest wegrennen und vielleicht den Gepäckschein
irgendwo verstecken. Aber wenn ich zum Fenster sprang, brauchte Conchita nur zu
rufen, und die beiden Gorillas würden mich packen, ehe ich zehn Meter weit
gekommen war. Wenn sie allerdings nicht in der Lage war zu rufen...
    Conchita war mit dem Unterrock
fertig und warf ihn zum Kleid.
    »All right«, sagte

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