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Bombenstimmung: Tannenbergs sechster Fall

Bombenstimmung: Tannenbergs sechster Fall

Titel: Bombenstimmung: Tannenbergs sechster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Franzinger
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verschlossenen und mit Altpapier gefüllten Koffer in unserer Hausbank ab.«
    »Aber warum wissen die das denn nicht?«
    »Weil mein Chef gemeint hat, der Kreis der Eingeweihten müsse so klein wie möglich gehalten werden. Außerdem würden diese Leute dann ihren Job nicht mehr ernst nehmen. Oder irgendeiner von denen würde die Sache verpfeifen. Was meinen Sie, was los wäre, wenn das rauskäme.«
    »Verstehe. Ist in unserer jetzigen Situation sowieso besser. Und das bleibt auch so! Klar?« Da Tannenberg diese Aufforderung an alle im Regieraum versammelten Event-TV -Mitarbeiter gerichtet hatte, wartete er kurz, bis jeder von ihnen per Kopfnicken zugestimmt hatte.
    »Ja. Aber warum?«, fragte Lottner.
    »Ich möchte unbedingt verhindern, dass eine Panik entsteht! Und je mehr davon wissen, umso höher ist das Risiko, dass jemand drauflosplappert.«
    »Natürlich«, gab der Regisseur zurück und verständigte den Einsatzleiter des Sicherheitsdienstes.
    Es dauerte nur ein paar Sekunden, bis derselbe Mann, der Tannenberg tags zuvor bei seinem Besuch der Firma SIOK-Security schon einmal begegnet war, abermals vor ihm stand. Er fixierte ihn mit einem abschätzigen, stechenden Blick.
    »Was machen Sie denn hier«, fragte Sievers verdutzt.
    »Sie hören mir jetzt ganz genau zu und tun exakt das, was ich Ihnen sage«, blaffte Tannenberg. Seine Stimme gewann noch mehr an Schärfe. »Ist das klar?«
    Sievers nickte stumm.
    »Gut«, fuhr Tannenberg fort. »Wir haben es mit einer Bombendrohung und einem Erpressungsversuch zu tun. Die Polizei regelt ganz alleine diese Sache. Ist das klar?«, gebrauchte er dieselben Worte noch mals.
    »Ja.«
    »Schön. Ich sehe, wir verstehen uns. Ich werde nachher die Koffer holen und sie dem Boten übergeben. Informieren Sie ihre Mitarbeiter darüber. Sie und Ihre Leute halten sich völlig raus aus der Sache. Ich brauche Sie nachher für andere Aufgaben.«
    »Und für welche?«
    »Sag ich Ihnen gleich.«
    »Okay.«
    »So, nun zu meinem Plan: Wir müssen die Zuschauer über den Tunnel aus der Halle schaffen. Und zwar so schnell wie möglich. Es darf dabei keine Panik entstehen. Deshalb werde ich gleich nach der Pause auf die Bühne gehen und die Leute informieren.« Tannenberg warf einen schnellen Blick auf die Digitaluhr, durchfurchte mit den Fingern seine Haare. »Verdammt, können Sie nicht dafür sorgen, dass ich noch zwei, drei Minuten länger Zeit habe, bis ich …«
    »Das kriegen wir hin«, fiel ihm Lottner ins Wort. Er fasste die Regieassistentin am Arm. »Kümmer dich darum, dass die Akrobatiktruppe eine Zugabe dranhängt.«
    »Aber wieso durch einen Tunnel?«, fragte Sievers. »Warum können die Leute denn nicht einfach durch die normalen Ausgänge raus?«
    »Weil die Erpresser nichts davon mitbekommen dürfen«, antwortete der Leiter des K 1. »Wer weiß, wie die darauf reagieren würden.«
    »Wie sollen die Leute denn durch den Stollen gehen? Der ist doch stockfinster«, gab Mertel zu bedenken.
    Tannenberg schlug sich mit der flachen Hand an die Stirn. »Mist, daran hab ich ja gar nicht gedacht.«
    »Auch kein Problem. Wir haben Lichterketten, mit denen wir nachts den Weg vom Ü-Wagen zur Halle oder zur Bühne beleuchten, wenn wir nicht wie hier direkten Zugang …«
    »Wo?«
    »Hinter Ihnen in der Box.«
    »Sind die auch lang genug?«
    »2 mal 30 Meter.«
    »Das müsste reichen. – Karl, das ist dein Job.«
    »Geht klar.«
    »Weitere Probleme?«, fragte Tannenberg in die Runde.
    »Diese Verbrecher kriegen aber doch mit«, versetzte Dr. Schönthaler mit nachdenklicher Miene, »wenn die Zuschauer die Halle verlassen. Die schauen garantiert auch die Sendung an.«
    »Natürlich. Aber sie sehen nur das, was auf ihren Bildschirmen erscheint, nicht das, was tatsächlich in der Halle passiert«, bemerkte Gero Lottner nebulös.
    »Was meinen Sie damit?«, wollte der Leiter des K 1 wissen.
    »Ganz einfach: Wir haben alles, was unsere verschiedenen Kameras seit 20 Uhr aufgenommen haben, auf Festplatten gespeichert: Bildsequenzen mit den Kandidaten, Aufnahmen von Zuschauern …«
    »Genial!«, platzte es aus Tannenberg spontan heraus.
    Unterdessen fuhr Lottner fort: »Und dieses Filmmaterial könnten wir während der Evakuierungsaktion an Stelle der Livebilder senden. Somit bekämen die Erpresser nichts von dem mit, was hier in der Halle wirklich abgeht.«
    »Die perfekte Illusion!«, warf Mertel dazwischen.
    »Exakt! Und wenn Ihr Kollege nachher auf der Bühne steht und das Publikum

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