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Bondage (German Edition)

Bondage (German Edition)

Titel: Bondage (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfram Alster , Simon Rhys Beck
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noch ein paar Kräuter.“
    Ich schaue nach oben und funkele Seth an. Ich mag es nicht, wenn man mich am frühen Morgen veralbert ... oder besser gesagt, mitten in der Nacht. Dieser schmollt und blickt Delora wütend an.
    „Ich glaube, das nächste Mal wünschst du dir bitte eine ‚Bloody Delora’“, giftet er, beruhigt sich dann aber wieder schnell.
    „Ich habe dich rufen lassen, Brix, weil du gehen musst. Am besten sofort. Abu Ashraf wird dich führen, er kennt sich hier gut aus. Carlos hat deinen Mann in seiner Gewalt. Du musst ihn befreien und dann die Hexe und die beiden Krieger aus der Gefängniszelle holen, wo sie verhungern sollen. Derweil werde ich mich wohl einmal mit Carlos beschäftigen, falls er mir über den Weg läuft.“
    Ich erstarre vor Schreck, als ich höre, weshalb ich gehen soll. Shit! Shahin ist in der Gewalt von Carlos! Damit ist er in akuter Gefahr, und das ist sogar wahrscheinlich, so schnell, wie Seth mich eben herbeizitiert hat.
    „Okay“, ist alles, was ich sage. Und: „Wo finde ich diesen Abu Irgendwas?“
    „Abu Ashraf“, erklärt Delora mir auf dem Weg nach draußen, „... ist Seths Lieblingshyäne. Ihr habt ihn schon getroffen, glaube ich. Es ist eine große Ehre, dass er ihn Euch zur Seite stellt. Ihr braucht keine Angst vor ihm zu haben“, fügt sie noch an, als wir in den Vorraum des Thronsaals treten, wo ich dann endgültig meinen Glauben verliere.
    Das muss einfach ein böser Traum sein!!! Derjenige, den Delora mir als „Abu Ashraf“ vorstellt, ist niemand anders als diese dreibeinige Hyäne, die ich schon so oft gesehen habe. Diese Hyäne, die in meinem Wohnzimmer aufgetaucht ist, die im „Addiction“ war. Übrigens auch die gleiche Hyäne, die mich in meiner Kerkerzelle aufgesucht hat, wie mir gerade auffällt. Allerdings ist sie im Moment nicht durchscheinend wie all die Male zuvor, sondern sieht aus wie ein Wesen aus Fleisch und Blut. Sie ... oder er, um genau zu sein, hebt den Kopf und schnüffelt an meiner Hand, um mir zu beweisen, dass es wirklich so ist. Dann legt Abu Ashraf den Kopf schief und scheint mir zuzuzwinkern.
    „Hey, warum hast du mir eigentlich nicht einfach beim ersten Mal geholfen?“, frage ich etwas verwundert. „Dann hätten wir uns den ganzen Ärger hier gespart.“ Seths Lieblingshyäne zieht die Lefzen hoch, als würde sie ... Pardon, er, grinsen.
    „Weil das nichts gebracht hätte“, hechelt er und lässt die Zunge aus dem Maul hängen.
    „Wie, du kannst sprechen?“, frage ich, nun noch mehr verwundert.
    „Wenn ich Lust dazu habe, klar ... warum nicht?“, antwortet er mir, fast jedes Wort mit einem Hecheln oder Schlürfen unterbrechend. „Es fällt mir schwer, nicht durch Gedanken zu reden, aber es wird schon gehen. Komm einfach mit“, schlägt er vor und läuft ein paar Meter vor, wo er sich nach mir umdreht und mich auffordernd anschaut.
    Zu dieser Geste brauche ich keine Erklärung. Er will, dass ich ihm folge. Das kenne ich von früher, aus dem Fernsehen. Lassie hat auch immer so geschaut, wenn er wollte, dass man ihm folgt. Oder war Lassie eine Hündin?
    Delora drückt mir die Hand, wünscht mir viel Glück und eine gute Heimreise, und dann laufe ich auch schon Abu Ashraf nach, der mich nach wenigen Schritten zu einer Tür bringt und mich wieder auffordernd anschaut.
    „Mach sie auf“, hechelt er.
    Ich fasse an den Hebel, der links von der Tür im Stein angebracht ist, und ziehe daran, woraufhin sich die Tür mit einem Schaben öffnet. Der Raum dahinter ist gerade einmal so groß, dass Abu Ashraf und ich hineinpassen, wenn die Tür geöffnet ist. Gleich dahinter ist eine zweite Tür.
    Abu Ashraf schaut mich wieder an. Also greife ich den zweiten Hebel im Raum und versuche die zweite Tür aufzubekommen, aber das geht nicht. Mein Blick sucht Abu Ashraf, der auf zwei Beinen steht, sich gegen die Wand lehnt und mit seiner rechten Vorderpfote demonstrativ sein rechtes Auge und seine Schnauze hält. Nach einer Weile schaut er mich erneut an.
    „Mach erst die andere Tür zu, warte einen Moment, und dann mach sie auf!“
    Als ob ich mich mit pyramidischen Türsystemen auskennen würde ... habe ich etwa Ägyptologie studiert? Nora hätte das bestimmt gewusst, da bin ich mir fast sicher. Aber ich? Ich hab mir ja nicht mal das Rezept vom „Grünen Skarabäus“ sagen lassen, geschweige denn das vom „Blauen Stein“, dem „Roten Schmatzer“ oder der vermeintlichen „Bloody Mary“.
    Letzteres wäre richtig interessant für

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