Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bondage (German Edition)

Bondage (German Edition)

Titel: Bondage (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfram Alster , Simon Rhys Beck
Vom Netzwerk:
Hustenanfall bekomme.
    Lars und Sven bekommen das irgendwie gar nicht mit, während Nora hochschreckt und fast einen Herzinfarkt kriegt, als sie mich so plötzlich neben ihr stehen sieht.
    „Huch, Brix“, ruft sie, „was machst du denn hier?“
    „Was ist denn mit den beiden los?“, frage ich und deute auf Lars und Sven.
    „Die haben Durst“, erwidert Nora. „Wir sitzen ja auch schon seit fast zwei Tagen ohne Nahrung hier drin. Hast du was zu trinken dabei?“
    Ich schüttele den Kopf. „Aber ich weiß, wo es was zu trinken gibt. Du solltest nur keine ‚Bloody Mary’ bestellen“, sage ich und schüttele in Gedanken an das Missverständnis den Kopf.
    „Wasser würde mir genügen“, erwidert Nora.
    „Das gibt's da auch, glaube ich“, gebe ich zurück. „Sei mit den ‚Grünen Skarabäen’ vorsichtig, rate ich dir.“
    Noras Blick ist richtig interessant, muss ich sagen.
    „Ich hole Gorgol“, hechelt Abu Ashraf irgendwo neben mir. Nicht, dass ich ihn sehen könnte.
    „Wer ist Gorgol?“ frage ich zurück.
    „Gorgol?“, echot Nora. „Keine Ahnung, warum?“
    „Ähm ... ich hab nicht mit dir gesprochen, Nora“, versuche ich zu erklären.
    „Gorgol macht die Wand auf. Du kennst ihn“, knurrt Abu Ashraf, und irgendwie ist mir, als würde er grinsen.
    „Ähm ... okay.“ Gerade ist mir eingefallen, wer Gorgol sein könnte. Und wenn ich recht behalte, ist es besser, wenn wir uns alle in eine Ecke setzen, bevor die Wand einstürzt.
    „Brix?“ Nora scheint echt besorgt. „Ist alles okay mit dir?“ Sie hält mir ihre Hand an die Stirn. „Mhm, Fieber scheinst du keines zu haben.“
    „Komm mit“, fordere ich sie auf und hebe ihren Mantel vom Boden auf. Dann ziehe ich sie mit sanfter Gewalt in die Ecke, in der Lars und Sven gerade aus ihrer Agonie erwachen und mich ungläubig anstarren.
    „Denkt daran: keine ‚Bloody Mary’ bestellen!“, kann ich sie gerade noch informieren, bevor die Hölle auf Erden losbricht. Genauer gesagt, durch die Wand bricht.
    Es gibt einen fürchterlichen Krach, als wäre nebenan eine Bombe explodiert, dann fliegen Steine und Teile des Mauerwerks durch die Gegend, und zuguterletzt stürzt auch noch die hintere Wand unseres „Gefängnisses“ an genau der Stelle ein, an der Nora zuvor gelegen hatte. Das Rasseln und Schaben, das tief aus Gorgols Kehle zu kommen scheint, klingt in diesem engen Raum allerdings wirklich furchterregend. Während Lars sich direkt bei Sven verkriecht, der auch nicht wirklich weiß, was er machen soll, fasst Nora sich als Erstes.
    „Ist ... ist das ein Freund von dir?“
    Ich zucke mit den Schultern. „Er ist auf jeden Fall ein Freund von Abu Ashraf, denke ich. Wollen wir mal rausgehen?“
    Nora nickt und winkt Lars und Sven, die ihr bereitwillig folgen. Nur raus hier aus diesem stickigen Grab.
    Als wir alle draußen stehen, macht Gorgol noch ein paar Schritte weiter nach vorne, sodass er mit seinem mächtigen Leib ganz in dem Raum verschwindet, in dem Carlos die anderen einmauern ließ, und bricht durch die angrenzende Wand. Der Staubentwicklung zufolge ist soeben die Decke heruntergestürzt, vermute ich.
    „Ähm, Brix“, meldet sich Nora zu Wort.
    „Ja?“, frage ich, immer noch von dem Schauspiel der herabstürzenden Decke gebannt.
    „Carlos hat Shahin, fürchte ich.“
    Ich schüttele den Kopf. „Nein. Delora hat Shahin. Den haben Abu Ashraf und ich vorhin befreit. Es geht ihm nicht gut. Wir werden ihn tragen müssen.“
    Nora schaut mich fragend an.
    „Und wer, bitte“, kiekst sie, „ist Abu Ashraf?“
    „Abu Ashraf ist die Lieblings-Hyäne von Seth. Der hat ihn mir ausgeliehen.“ Also, wenn Nora jetzt könnte, ich vermute, sie würde mich für verrückt erklären. Ihr Blick spricht jedenfalls diesbezüglich Bände.
    „Aha. Lass mich raten, du warst bei Seth inzwischen zum Tee geladen?“, fragt sie mich.
    „Es war eher eine Cocktailparty“, grinse ich. „Aber grundsätzlich hast du recht, ja.“
    Nora verzieht ihr Gesicht. „Und was hat Carlos dir zum Rauchen gegeben? Das Zeug will ich auch haben“, triumphiert sie, während ich sie in den kleinen Raum führe, und Lars und Sven mir folgen. Dann schließe ich die hintere Tür, warte einen Moment und öffne die vordere Tür, um die Drei in den Gang zu bringen, der in Seths Thronsaal führt, aber offenbar sind wir schon wieder in einem anderen Gang gelandet.
    Dieser Gang hier ist oben offen, das heißt, er hat keine Decke, sondern man kann den Himmel sehen. Sieht aus,

Weitere Kostenlose Bücher