Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bone 02 - Das Ende des Himmels

Bone 02 - Das Ende des Himmels

Titel: Bone 02 - Das Ende des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peadar O´Guilín
Vom Netzwerk:
Stolperzunge sagte der Sphäre immer wieder, worauf sie schießen sollte, aber sie schien nicht in der Lage zu sein, sie zu treffen, wenn sie auswichen. Also zielte der Jäger auf die Stellen, wo sie einen Herzschlag später auftauchen mussten, und ein- oder zweimal hätte er fast einen Feind erwischt.
    Nun flogen sie über ein Gebiet mit hohen spitzen Hügeln hinweg. Stolperzunge sah, wie ein Gipfel explodierte, der von einem Strahl getroffen wurde, und einen Herzschlag später prasselte ein Regen aus Steinen auf ihre Sphäre nieder.
    »Ich weiß, wohin wir flüchten können«, sagte Indrani. »Wir sind nahe … sehr nahe …«
    Sie gab keine genauere Erklärung ab, denn in diesem Moment tauchten vier weitere Sphären über dem Horizont auf und kamen auf sie zu. Sie eröffneten nicht sofort das Feuer, vielleicht weil sie nicht erkennen konnten, welche der herankommenden Flugmaschinen die gestohlene war.
    »Mal sehen, ob es noch einmal funktioniert«, sagte Indrani. »Festhalten!« Sie ließ das Gefährt absacken und s teuerte mit Höchstgeschwindigkeit auf zwei nahe beiein anderstehende Gipfel zu. Sie flog zwischen ihnen hindurch und raste über eine Ebene hinweg, die dahinter lag und über die sich einzelne Ruinen verteilten. Auf der Oberfläche hockte ein kleiner Stamm von Bestien rund um die Lagerfeuer und blickte zu ihnen auf. Aber nicht lange, denn die Strahlen von Indranis Verfolgern rissen den Boden auf und schleuderten das Lager der Bestien in die Luft.
    »Wir stürzen ab!«, rief Stolperzunge. »Wir stürzen ab!«
    Doch wie zuvor erreichten sie den Boden nicht, sondern wurden von einer unsichtbaren Kraft hochgeworfen. Sie fanden sich mitten zwischen ihren Feinden wieder, die so verwirrt waren, dass sie nicht wussten, ob sie das Feuer einstellen sollten. Mindestens eine Sphäre explodierte, und eine andere driftete trudelnd ab.
    Indrani flog bis zum Dach hinauf und blieb dann dicht darunter. Stolperzunge verspürte großen Stolz. Keiner der feindlichen Piloten schien auch nur annähernd so geschickt zu sein wie seine Frau! Er ärgerte sie noch ein wenig, indem er ein paar Strahlen auf sie abfeuerte. Sein Herz pochte schneller als eine Trommel, der Schweiß raubte ihm die Sicht, aber seltsamerweise empfand er nun keine Furcht mehr.
    »Ich glaube, an so etwas könnte ich mich gewöhnen«, murmelte er. Vielleicht konnte Indrani ihm das Fliegen beibringen! Selbst die winzigen Feuchtpfade und Gebäude tief unten hatten jeden Schrecken für ihn verloren. Stattdessen berauschte er sich an der Geschwindigkeit. Es war aufregender als alles, was er in seinem Leben empfunden hatte, und zum ersten Mal, seit er das Dach gesehen hatte, verstand er, warum jemand dort leben wollte.
    »Sie feuern nicht mehr auf uns!«, sagte er.
    Indrani flog auch nicht mehr im Zickzack. »Du hast recht«, erwiderte sie. »Ich hätte früher darauf kommen können, dass sie zweifellos den Befehl haben, das Dach nicht zu beschädigen. Heutzutage ist es fast unmöglich, es zu reparieren. Wahrscheinlich sind sie einfach nur froh, durchgeben zu können, wo wir uns befinden.«
    »Und wo sind wir?« Würde sie ihn nach Hause bringen?
    »Wir sind da!«
    Ein rundes Loch bildete sich vor ihnen im Dach, und die Sphäre glitt hinein. Im nächsten Moment zogen sich die Sicherheitsgurte in die Wände zurück. Sie sackten beide zusammen, als sie plötzlich ihre Erschöpfung spürten.
    »Glaubst du, dass du stehen kannst?«, fragte Indrani. »Sie werden Meldung machen, wo wir sind. Wir können es uns nicht leisten, allzu lange in der Nähe zu bleiben.«
    »Du musst das Baby nehmen«, sagte er.
    »Flammenhaar«, sagte sie.
    »Ja, Flammenhaar … natürlich. Mein Knöchel scheint weit genug abgeheilt zu sein, um ihn wieder benutzen zu können. Ich habe mich noch nie so schnell von einer Verletzung erholt.«
    »Interessant«, sagte Indrani. »Hast du Hunger? Ich meine, kommt es dir manchmal vor, als wäre dein Appetit … übermäßig?«
    Er nickte. »Das liegt daran, dass es hier keine richtige Nahrung gibt, Indrani. Nur Rationen und … Reis .« Beim letzten Wort verzog er das Gesicht.
    Sie lächelte über seine angewiderte Miene und schüttelte den Kopf. »Stolperzunge, wir haben jetzt schon mehrere Tage lang geräuchertes Fleisch gegessen. Jemand muss dir Medizin gegeben haben. Das Letzte, woran du dich erinnerst, bevor du im Dach aufgewacht bist, war irgendeine Verletzung, nicht wahr?«
    »Gelbrachen«, sagte er erschaudernd. »Eigentlich hätte ich

Weitere Kostenlose Bücher