Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bone 02 - Das Ende des Himmels

Bone 02 - Das Ende des Himmels

Titel: Bone 02 - Das Ende des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peadar O´Guilín
Vom Netzwerk:
Auch er hatte eine Entscheidung getroffen. »Ich …« Dann hielt er inne.
    »Was ist?«
    Er schüttelte den Kopf. Ihm würde noch genügend Zeit bleiben, ihr zu erklären, dass er zurückbleiben wollte, wenn er sie zum Kriegsschiff gebracht hatte. Je später sie diesen Streit austrugen, desto weniger Gelegenheit hatte sie, ihn zu schwächen und zu versuchen, ihn umzustimmen.
    »Wird man jemanden schicken, der uns abholt?«
    »Sie wollten es, aber ich war nicht bereit, ihnen zu sagen, wo wir sind. Ich möchte nicht, dass sie uns abführen, als wären wir Gefangene.«
    »Das wäre doch überhaupt kein Unterschied.«
    Sie antwortete nicht, aber er vermutete, dass seine Frau Dharam nicht vertraute, keinen Millimeter. Sie befürchtete offenbar, dass die Kommission aus ihnen herausprügeln würde, was sie wissen wollte, wie es Krishnan bereits versucht hatte. Dann wäre es überflüssig, einen Platz im Kriegsschiff für sie freizuhalten …
    Danach aßen sie, indem sie heimlich geräuchertes Fleisch unter ihren Umhängen hervorzogen, sodass die hungernde Menge es nicht bemerkte. Anschließend machten sie sich auf den Weg und schoben sich durch die wenigen Lücken in der Menge. Gelegentlich hörten sie einen Gruß von Flammenhaars Bewunderern. »Oh, sie wird aber zurückkommen, oder?«, rief ein Mädchen. Indrani lächelte nur, und sie gingen weiter, bis sie das Ende des Parks erreicht hatten und sich auf die ruhige, dunkle Straße dahinter schlichen.
    Den Rest des Tages verbrachten sie damit, an einer Shuttle-Station Schlange zu stehen. Stolperzunge fragte sich, ob bereits alle Stammesmitglieder gestorben waren, doch wenn er die Augen schloss und zum Dachgeist betete, kam keine Vision. Wenn ich doch nur irgendetwas tun könnte … ich flehe euch an, Vorfahren!
    Die Wartezeit wurde zusätzlich durch Männer aus der Umgebung verlängert, die mit Stöcken auf dem Bahnsteig Wache hielten und die meisten Passagiere am Aussteigen hinderten. »Hier ist es schon viel zu voll!«, riefen sie und schwenkten ihre Waffen. »Fahrt weiter! Im Sektor Fluss ist mehr Platz!«
    »Aber wir kommen vom Sektor Fluss! Dort konnten wir nicht einmal atmen! Wir …«
    »Fahrt weiter!«
    Als endlich ein leerer Wagen eintraf – eine Kabine, die sechs Passagieren Platz bot –, stürmten die verzweifelten Wartenden los, bis die Männer mit den Stöcken sie zwangen, sich wieder in einer Reihe aufzustellen.
    Ihr Anführer, ein stämmiger Mann, der mit verkniffenem Gr insen auf dem Bahnsteig auf und ab stolzierte, rief: »W er hat Lebensmittel dabei, um zu bezahlen? Dieser Shuttle für eine einzige Ration! Niemand interessiert? Seid ihr euch sicher?«
    Niemand trat vor, um die Männer zu bestechen.
    Der Anführer zuckte mit den Schultern, suchte ein paar Leute aus der Schlange aus – ohne Rücksicht darauf, wie weit sie vorn standen – und schubste sie zum Wagen.
    Kurz danach war über die Lautsprecher an der Wand eine Sirene zu hören, gefolgt von der Ankündigung weiterer Verbannungen zur Oberfläche. Die üblichen ängstlichen Männer und Frauen waren zu sehen, wie sie in Käfige getrieben wurden. Die Männer mit den Stöcken jubelten, genauso wie ein paar Weltliche. Doch die Religiösen blieben ruhig. Nur wenige zeigten offen ihre Wut. »Sie werden nicht aufhören, bis sie uns alle getötet haben«, sagte ein großer Mann mit hageren Zügen. Als sollten seine Worte bestätigt werden, traf ein Shuttle ein, dessen Fenster so stark beschlagen waren, dass man nicht hineinsehen konnte. Als die Türen aufgingen, ergoss sich eine Flut von Menschen auf den Bahnsteig.
    »Sie sind tot!«, rief einer der Männer mit den Stöcken.
    »Nicht so laut!«, sagte ein anderer, aber es war schon zu spät. Die Leute drängten sich nach vorn, um die schreckliche Szene zu betrachten. Stolperzunge bemerkte, dass die Finger der Leichen blutig waren.
    »Wer will diesen Wagen?«, rief der Anführer der Männer. Er wirkte erschüttert, und viele in der Menge machten sich bereits auf den Rückweg zum Park oder in die Korridore, von wo sie gekommen waren.
    »Hört auf mit diesem Blödsinn!«, rief er. »Es waren zu viele Leute drin, das ist das einzige Problem!«
    »Wir nehmen ihn!«, sagte der hagere Religiöse. Er hatte eine Familie bei sich, zwei hübsche Töchter und eine Frau, die ihm kaum bis zum Ellbogen reichte.
    »Wir ebenfalls«, sagte Indrani und drängte sich nach vorn.
    »Wir könnten ihn mit euch teilen«, sagte der hagere Mann.
    »Bist du verrückt?«, fuhr

Weitere Kostenlose Bücher