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Bony und der Bumerang

Bony und der Bumerang

Titel: Bony und der Bumerang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur W. Upfield
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wahr?«
    »Wie heißen Sie, junge Dame?« mischte sich Sergeant Knowles ein.
    »Ich bin Nelly Wanting.« Sie musterte die Uniform ehrfürchtig, aber nicht unterwürfig.
    »Wer ist Ihre Mutter?«
    »Sarah Wanting.«
    »Und Ihr Vater?«
    »Das weiß ich nicht«, antwortete sie, ohne Verlegenheit.
    »Na schön! Wir wollen Sie nicht aufhalten.«
    Die beiden Männer blickten ihr nach, als sie den ausgetrockneten Teich durchquerte und am gegenüberliegenden Ufer zur Gartenpforte hinaufstieg.
    »Wirklich ein hübsches Mädchen«, meinte der Sergeant nachdenklich. »Ich möchte zu gern wissen, mit wem sie verheiratet ist – beziehungsweise mit wem sie zusammenlebt. Das ist bei diesen Schwarzen ja dasselbe.«
    »Ich glaube, sie ist noch ungebunden. Auf jeden Fall ist sie ein kreuzbraves Mädchen. Sie kommt zwei-bis dreimal in der Woche und hilft im Haushalt. Und nun?«
    »Ich denke, wir besuchen das Eingeborenencamp.«
    In nachdenklichem Schweigen ruderte der Sergeant flußaufwärts. Er war ein ausgezeichneter Polizeibeamter, der in seinem Bezirk für Ruhe und Ordnung sorgte. Ein Mord, bei dem der Täter von vornherein festgestanden hätte, wäre von ihm rasch erledigt worden – selbst, wenn er den Mörder quer durch Australien hätte verfolgen müssen. Doch der Regen hatte alle Spuren verwischt, bevor der Sergeant seine Ermittlungen hatte aufnehmen können.
    Pontius Pilatus saß mit geschlossenen Augen beim Angeln. Offensichtlich war es ihm gleichgültig, ob ein Fisch anbiß oder nicht. Der Eingeborene machte das Boot fest und geleitete seine beiden Gäste mit ernstem Gesicht zum Lagerfeuer.
    »Wecke deine Leute, Pilatus, und sage ihnen, daß ich sie sehen möchte«, befahl der Sergeant.
    Der Eingeborene murmelte einige unverständliche Worte, und wie bei einer Geisterbeschwörung erschienen eine unglaublich fette Gin, dann eine zweite, die ihr an Umfang nur wenig nachstand, zwei dürre Eingeborenenmädchen von sechzehn Jahren und fünf Kinder. Ned hatte unter einem Eukalyptusbaum geschlafen. Er stand auf, gähnte und reckte sich. Der junge Mann hatte auch heute nichts außer der Moleskinhose an, während Pontius Pilatus lediglich das blaue Hemd trug.
    »Wo sind deine Hosen?« fragte Sergeant Knowles streng. »Tja, Boss – Ned reiten bösartiges Pferd zu, dabei Hose ganz kaputt. So ich ihm borgen meine. Sarah stopfen Loch auf Loch von Neds Hose. Wenn fertig, ich bekomme meine zurück.« »Welche ist Sarah?«
    »Dies Sarah – Sarah Wanting.« Pontius Pilatus zeigte auf die fettere der beiden Gins und hockte sich im Schneidersitz nieder.
    »Schön. Du setzt dich jetzt hin und reparierst Neds Hosen, Sarah, aber dalli!« sagte der Sergeant streng. »Wir können Pontius Pilatus unmöglich als Engel herumlaufen lassen.«
    Sarahs Augen traten weit hervor. Sie brachte kein Wort heraus. »Pilatus, wie heißt dein Freund, der gestern abend ermordet wurde?« fragte Knowles.
    Der Schwarze setzte eine wichtige Miene auf.
    »Er gekriegt gewaltigen Schlag auf Kopf, wie, Boss?« meinte er.
    »Woher weißt du das?«
    »Ich heute morgen drüben, ihn mir angesehen. Armer König Henry!«
    »War das sein Name? Er gehört doch aber nicht hier an den Fluß?«
    »Doch, Boss. Er gehören vor langer Zeit zum Fluß. Hat einmal Pferde zugeritten für Mr. Thornton. Er –« Der Schwarze starrte sehnsüchtig auf das Zigarettenetui, aus dem sich der Schafzüchter bedient hatte. »Boss, sehr trocken im Hals vom vielen Reden.«
    John Thornton lachte und warf ihm eine Zigarette zu. Noch bevor Pilatus sie aufgefangen hatte, war die ›schlankere‹ Gin an seiner Seite. Der Eingeborene brach die Zigarette in zwei Hälften und gab ihr die eine, dann entfernte er von seiner Hälfte das Papier, schob den Tabak in den Mund und begann zu kauen.
    »Nun, Pontius Pilatus«, bohrte der Sergeant weiter. »Du sagtest, daß König Henry auf Barrakee Pferde abgerichtet hat. Wann war das?«
    »Vor langer Zeit.«
    »Wie viele Jahre ist es her?«
    »Weiß nicht. Er weggehen, als Ned noch kleines Baby.«
    Knowles wandte sich an den jungen Mann. »Wie alt bist du, Ned?«
    »Vergangenen Januar zwanzig«, erwiderte er.
    »Weshalb ist King Henry weggegangen«, wandte sich der Sergeant wieder an Pontius Pilatus. »Und warum ist er so lange weggeblieben?«
    »Ach, Boss, König Henry sehr tapfer, aber Angst vor weißem Mann«, erklärte Pontius Pilatus. »Weißer Mann sagen zu König Henry, er ihn töten. So König Henry weggelaufen.«
    »Und wer war dieser Weiße?«
    »Weiß

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