Bordeuax
anderes mehr geredet. Und dass die Plenders dich
schneiden: zwei zu null für dich. Du kriegst die Tochter, ohne die
Schwiegermutter gleich mitzuheiraten. Du weißt gar nicht, was für ein Glück du
hast.«
Ich schüttelte den Kopf. Mir
missfiel die Vorstellung, dass »die« jetzt über nichts anderes mehr redeten als
über Catherine und mich. »Hast du auch vor, uns fallen zu lassen, Eck?«, fragte
ich.
»Natürlich nicht! Warum sollte ich?
Ich hatte den alten Francis sehr gern, und es war sein sehnlichster Wunsch,
dass Catherine und du zusammenfinden würdet, das weiß ich genau. Das muss
irgend so ein Vaterkomplex bei ihm gewesen sein. Ed mochte er hauptsächlich
wegen seines Vaters. Francis und Simon Hartlepool haben sich häufig besucht,
als Simon noch unter Leute ging. Aber Catherine hat er angebetet. Diejenigen,
die Francis wirklich gerne hatte, waren Leute unseres Alters. Anscheinend hat
er nie den Wunsch verspürt, sich mit seiner eigenen Generation abzugeben. Wie
dem auch sei, jedenfalls hätte er niemals gewollt, dass Catherine Ed heiratet.«
»Ich weiß«, bestätigte ich, »das hat
er mir selbst ein paarmal gesagt. «
»Das ist das Problem bei
Junggesellen«, fuhr Ed fort. »Man entwickelt ein Übermaß an väterlichen
Instinkten. Man nimmt sich der Jugend an. Und dann will man ihr Leben
umkrempeln. Was Francis angeht, hat er zuerst Catherine unter seine Fittiche
genommen, und dann dich, aus gänzlich anderen Gründen, nehme ich an.«
»Hat er dich auch unter seine
Fittiche genommen?«, fragte ich ihn.
»Um Gottes willen, nein! Mich hat
Francis vom ersten Tag an durchschaut. Er hatte nie was dagegen, wenn ich mich
auch bei ihm aufhielt, aber Nichtsnutze erkennen einander untrüglich.«
In dem Moment kam Catherine in den
Laden, sie sah frisch und hübsch aus. Eck stand auf, gab ihr einen Kuss und
fragte: »Na? Wann ist der große Tag?«
»Nächsten Monat. Es gibt keinen
Grund, es länger aufzuschieben.«
»Da gebe ich dir recht«, sagte Eck.
»Je eher du heiratest, desto eher gewöhnen sich die Leute an den Gedanken und
machen nicht mehr so ein Aufheben darum.«
»Wer macht denn so ein Aufheben?«,
fragte Catherine. »Meine Eltern, ja, das weiß ich. Mit anderen habe ich in
letzter Zeit kaum geredet.«
»Ich habe gerade schon zu
Wilberforce gesagt: Wo ich auch hinkomme, die Leute reden über nichts anderes
mehr.«
Catherine schauderte. »Schrecklich«,
sagte sie. »Die Vorstellung, dass über mich geredet wird, ist mir ein Gräuel.
Wir wollten dich etwas fragen, Eck.«
Eck grinste. Ich vermute, dass er
längst wusste, was ihn erwartete.
Nach einem kurzen Blick zu mir sagte
Catherine: »Kommst du zu unserer Hochzeit? Bevor du zusagst, muss ich dich
vorwarnen: Du bist der einzige Gast.«
»Selbstverständlich komme ich«,
sagte Eck. »Ich würde dich ja gerne dem Bräutigam übergeben, nur habe ich
nichts zu vergeben, deswegen gebe ich lieber den Trauzeugen für Wilberforce.«
»Lieb von dir, dass du kommst«,
sagte Catherine und umarmte Eck. Eck grinste zufrieden, und als wir unsere
Gläser hoben, um anzustoßen, war mir klar, dass bei ihm noch etwas anderes mitspielte,
was für eine tolle Story das nämlich abgeben würde, die vielen Lunchs und
Dinner, zu denen er eingeladen würde, damit sie alle hören konnten, wie er sich
darüber lustig machte, dass Catherine und ich heirateten und er gleichzeitig
den Brautvater, den Trauzeugen und den Augenzeugen geben konnte.
Nach unserer Hochzeit beschlossen
wir, unser Domizil in London aufzuschlagen. Mit dem Norden des Landes verband
sich zu viel Geschichte für uns: Catherine wagte kaum, aus dem Haus zu gehen,
vor lauter Angst, sie könnte einem Bekannten in die Arme laufen, der sie
brüskiert hätte. Und mich hielt dort weiter auch nichts mehr, nachdem ich meine
Firma verkauft und mich von Andy und all den anderen, mit denen ich mal
zusammengearbeitet hatte, losgesagt hatte. Ein Neuanfang für uns beide
erschien uns daher sinnvoll.
Wir fanden eine Wohnung in der Half
Moon Street in Mayfair. Sie kostete wahnsinnig viel Geld, aber mir war es egal.
Die Aufteilung war ideal: Zwei Schlafzimmer, eine Küche, ein kleines Wohnzimmer,
und, was mir am besten gefiel, ein Keller, den man als Weinlager benutzen
konnte. Catherine war entsetzt, als sie erfuhr, was es kosten würde, die
Wohnung zu kaufen und zu renovieren, aber ich sagte ihr, dass das Geld aus dem
Verkauf meiner Firma irgendwo angelegt werden müsste, warum also nicht in
Immobilien. Ich
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