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Bosmans/Deleu 03 -Ins blanke Messer

Bosmans/Deleu 03 -Ins blanke Messer

Titel: Bosmans/Deleu 03 -Ins blanke Messer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Deflo
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Blutvergießen verursacht hat.«
    »Ja.«
    »Warum dann, Jos Bosmans, mein bester Freund?« Er klang verbittert.
    Bosmans schaute seinen Freund mit funkelnden Augen an.
    »Glaubst du vielleicht, ich bin begeistert darüber? Glaubst du vielleicht, ich würde diesem Kerl nicht auch am liebsten die Gedärme zum Maul herausziehen?«
    »Dann tu’s doch.«
    »Das kann ich nicht, und das weißt du ganz genau. Verdammt, Deleu! So ist das nun mal in der Rechtsprechung: keine Beweise, keine Verurteilung.«
    »Was ist denn mit diesen Schuften am runden Tisch in diesem vermaledeiten Kloster?«
    »Die halten natürlich dicht. Kein Mensch wird je erfahren, welche Pläne sie dort geschmiedet haben. Kein Mensch, Deleu. Ich habe übrigens nur dir davon erzählt, im Vertrauen.«
    Deleu knetete seine Hände. Mühsam richtete er sich auf, trank einen Schluck lauwarmes Wasser und schluckte gurgelnd, als wolle er alle finsteren Machenschaften mit einem großen Schwall hinunterspülen.
    »Dieser Schnitt in deiner Hand«, Deleu rieb sich ungeschickt mit der verbundenen Hand über das Kinn, »sieht wieder gut aus, ist echt prima verheilt. Hast du dir eine Tetanusspritze geben lassen?«
    Bosmans musterte seinen Freund.
    »Bei einem Kerl wie Bels besteht doch mindestens Tollwutgefahr, oder nicht?«
    Der Untersuchungsrichter schaute seinen rechten Handballen an und leckte sich über die Lippen, doch er sagte nichts.
    »Hat es dir Spaß gemacht?«
    Jos Bosmans fuhr langsam mit den Fingern der anderen Hand über die gezackte weiße Narbe. Deleu hatte ein infantiles Grinsen im Gesicht.
    »Du bist der Beste, aber das wusstest du ja bereits.«
    »Warum konnte die Aussage von Abrams Frau vor Gericht nicht verwendet werden?«, hakte Deleu nach. Er wollte, dass Bosmans den Kelch bis zur Neige trank, die Schuldgefühle sollten ihn so richtig beuteln.
    »Weil die Aussage in Frankreich unter Eid geleistet wurde. Deshalb.«
    »Na und?«
    »Eine im Ausland polizeilich aufgenommene Aussage gilt nicht als Beweismaterial, zumindest nicht, wenn sie unter Eid geleistet wurde.«
    »So ein Blödsinn!«, höhnte Deleu. »Findest du nicht auch? Irgendein Idiot verstößt mal wieder gegen die Vorschriften, ob wissentlich oder nicht, und schon können wir noch einmal von vorne anfangen. Da würde man am liebsten zur Selbstjustiz greifen, oder?«
    »Es geht nicht darum, was ich persönlich davon halte, das spielt überhaupt keine Rolle.«
    »Warum lässt du die Frau nicht nach Belgien kommen, und sie wiederholt hier ihre Aussage?«
    »Weil die Frau inzwischen nach Marokko zurückgekehrt ist, und zwar für immer. Die Schande war für sie und ihre Kinder einfach unerträglich. Das Haus ist sogar schon verkauft. Verwandte aus Frankreich haben sie in ihre Heimat begleitet. Deswegen.«
    »Mist! Dann hol sie eben aus Marokko zurück. Eine Marokkanerin, die nicht nach Belgien kommen will? Das glaubst du doch selbst nicht.« Deleu kniff die Augen fest zusammen und wedelte mit der rechten Hand, als wolle er seine ausländerfeindliche Bemerkung verscheuchen. Er fühlte, wie ihm das Blut in die Wangen stieg.
    »Das ist unmöglich. Sie selbst hat ja nicht gegen das Gesetz verstoßen, und sogar Abram hat juristisch gesehen nichts verbrochen. Seine Aussage hätte gegen die von Marouf gestanden, nicht mehr und nicht weniger. Diejenigen, die ihn hätten anprangern können, Cluts und Verspaille, sind tot oder …«
    »… so gut wie tot«, fauchte Deleu. Es klang ernst gemeint.
    »Wann kommst du aus dem Krankenhaus?«, fragte Bosmans in dem Versuch, dem Gespräch eine andere Wendung zu verleihen.
    »Ich bin doch gerade erst reingekommen«, antwortete Deleu grinsend.
    Bosmans lächelte, denn Dirk hatte recht. Bevor er ins Krankenhaus gefahren war, hatte er einen Umweg über Kampenhout gemacht.
    »Ich musste nur noch jemandem einen kurzen Besuch abstatten und ein Päckchen abliefern. Schließlich konnte ich mir denken, wie dieser Fall ausgehen würde«, sagte Deleu grinsend und dachte mit tiefer Zufriedenheit an seinen Besuch bei Ewoud Dewolf zurück. Zuerst hatte sich der alte Mann unzugänglich gezeigt, und es hätte nicht viel gefehlt, und er hätte Deleu eigenhändig umgebracht. Nicht einmal von Abrams rotem Notizbuch ließ er sich überzeugen.
Erst als ich ihm die Adresse von Abrams Frau und den Kindern gab, leuchtete ein Funken heiliger Zorn in seinen Augen auf. Ganz kurz nur.
Die Enttäuschung war ein schwerer Schlag für ihn. Er sank auf die Knie und musste gestützt werden,

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