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Bote des Todes

Bote des Todes

Titel: Bote des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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und sagte: ‚Hudson war mein Cousin.‘ Als er mit ihr fertig war, konnte sie nur noch stumm weinen.”
    „Gefällt dir die Geschichte?“
    Moira klappte das Notebook zu und machte entsetzt einen Schritt nach hinten. Danny war in sein Zimmer gekommen. Er stand an den Türrahmen gelehnt und sah sie mit zusammengekniffenen Augen an.
    „Danny …“
    Er kam auf sie zu. „Ich wollte wissen, ob dir die Geschichte gefällt.“
    „Was interessiert dich meine Meinung? Ich bin sicher, du hast Fans genug.“
    „Hast
du
jemals eines meiner Bücher gekauft?“ fragte er höflich.
    „Natürlich. Manchmal. Das hier werde ich mir auch holen.“
    „Natürlich. Du willst schließlich wissen, wie es ausgeht.“
    „Ich muss jetzt gehen.“
    „Stimmt, du musst ja heute arbeiten.“
    „Genau.“
    Sie wollte an ihm vorbei, aber er hielt sie am Arm fest. Er tat ihr nicht weh, sondern zog sie nur dicht an sich heran.
    „Was wolltest du hier?“
    „Was?“
    Sein Körper schien so heiß wie ein Hochofen zu sein. Der Griff, in dem sie sich befand, machte ihr einmal mehr klar, wie viel Kraft in diesem Körper steckte. Der Zorn in seinen Augen schien sie zu durchbohren.
    „Du bist in meinem Zimmer. Was wolltest du hier?“
    „Nichts.“
    „Warst du neugierig?“
    „Nein … ich habe dich gesucht. Ich wollte sicher sein, dass du meinem Vater hilfst, wenn er Hilfe braucht, während ich unterwegs bin. Ich werde vier oder fünf Stunden weg sein.“
    „Du bist eine Närrin, Moira.“
    „Der Computer stand so da, dass …“
    Er schüttelte ungeduldig den Kopf. „Glaubst du wirklich, es würde mich kümmern, ob du liest, was ich schreibe?“
    „Ich muss jetzt los“, beharrte sie.
    „Moira, verdammt. Du musst mit mir reden.“
    „Warum, Danny? Du hast doch noch nie richtig mit mir geredet“, gab sie zurück.
    „Du zitterst ja.“
    „Ich muss gehen.“
    „Moira?“
    „Lass mich los, mein Vater ruft mich.“
    Seine Augen blieben einen Moment lang unbeirrbar auf sie gerichtet, während er sie noch ein Stück näher zu sich zog. „Moira, ich … verdammt“, murmelte er und ließ sie so abrupt los, dass es ihr fast so vorkam, als hätte er sie fortgestoßen.
    Er sah ihr nach, wie sie sein Zimmer verließ.

16. KAPITEL
    „M ichael ist hier“, sagte Eamon, als sie zum Tresen gelaufen kam. „Ich hole die Wagenschlüssel.“
    „Danke, Dad. Wir werden rechtzeitig zurück sein, bevor der abendliche Ansturm einsetzt.“
    „Das ist lieb von dir, aber du hast auch deine Arbeit zu machen. Ich habe den Pub im Griff.“
    „Ich beeile mich trotzdem“, sagte sie entschlossen und fing den Schlüsselbund auf, den er ihr zuwarf.
    Michael stand an der Tür und wartete. Die Kameraausrüstung trug er in einer großen Umhängetasche. Er legte ihr einen Arm um die Schultern, als Moira ihn erreicht hatte.
    „Du zitterst ja.“
    „Wirklich? Mir ist etwas kalt. Lass uns gehen.“
    Am Wagen angekommen, meinte er: „Ich glaube, es ist besser, wenn ich fahre.“
    Sie wollte protestieren, aber dann sah sie ein, dass er Recht hatte. Sie fuhren los.
    „Bist du sicher, dass du heute nach Salem willst?“ fragte er und legte seine rechte Hand auf ihre linke. „Das ist für deine Familie eine schwere Zeit. Es ist nicht zu übersehen, dass Seamus für euch alle viel mehr war als nur ein Stammgast.“
    „Doch, doch, es geht mir gut. Ich bin froh, wenn ich aus der Stadt rauskomme. Außerdem habe ich mich so wenig um meine eigentliche Arbeit gekümmert, dass es mich nicht wundern würde, wenn wir die Sendung überhaupt nicht zusammenbekommen.“
    „Du sollst dir um die technische Seite unserer Arbeit keine Gedanken machen, Moira, du bist die kreative Kraft.“
    „Ich bin auch die Produzentin.“
    „Josh hat alles im Griff, du musst dir keine Sorgen machen“, sagte er und fügte lächelnd an: „Außerdem hast du mich ja auch noch.“
    „Ich habe euch beide nur ausgenutzt.“
    „Du weißt, dass ich das liebe.“
    Seine Finger schlossen sich zärtlich um ihre Hand, und Moira schaffte es, ihn anzulächeln. Sie war sich aber sicher, dass es kein glückliches Lächeln sein konnte. Er ahnte nicht, dass sie ihn betrogen hatte. Und das auch noch mit einem Mann, der vielleicht einen Mord plante. Der vielleicht schon versucht hatte,
sie
umzubringen.
    Andererseits war Danny jedes Mal aufgetaucht, um ihr zu helfen. Nur – wenn seine Anschläge fehlgeschlagen waren, welche bessere Tarnung hätte es geben können, als in der Gestalt ihres Lebensretters die

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