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Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 1

Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 1

Titel: Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Asteroidenkrieg
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Entscheidung zu treffen. Wenn er Recht hat, wäre es auf jeden Fall besser, als stundenlang in einem Tank mit flüssigem Wasserstoff auf Tauchstation zu gehen. Falls Fuchs Recht hat. Falls es uns gelingt, uns im Asteroiden einzugraben und ihn als Sturmbunker zu nutzen. Wenn er sich irrt, dann sind wir alle tot.
    Pancho meldete sich zu Wort. »Ich würde sagen, dass wir den Asteroiden anfliegen, Boss.«
    Dan schaute ihr in die rehbraunen Augen. Sagt sie das nur, weil sie weiß, dass ich sonst nicht überleben würde. Ist sie bereit, ihr Leben zu riskieren, weil es die einzige Chance ist, meins zu retten?
    »Ich bin einverstanden«, sagte Amanda. »Der Asteroid ist die bessere Option.«
    Er drehte sich wieder zu Fuchs um. »Lars, bist du dir auch absolut sicher?«
    »Absolut«, erwiderte Fuchs wie aus der Pistole geschossen.

    »In Ordnung«, sagte Dan trotz erheblicher Bedenken. »Ändert den Kurs auf… wie hieß er noch gleich?«
    »Asteroid 32-114«, antworteten Fuchs und Amanda im Chor.
    »Zielen und schießen«, sagte Dan.

    Dan versuchte zu schlafen, während die Starpower I dem chondritischen Asteroiden entgegenraste. Im Traum erschienen ihm Gesichter und Visionen aus der Vergangenheit, und er hatte eine vage Vorahnung der Gefahr. Als er aufwachte, war er noch müder als zu dem Zeitpunkt, als er in die Koje gekrochen war.
    Er fühlte sich steif und zerschlagen, als ob jeder Muskel im Körper belastet worden wäre. Anspannung, sagte er sich. Alter, rief die spöttische Stimme im Kopf. Du wirst langsam ein alter Mann.
    Er nickte sich im Spiegel der Toilettenkabine zu. Falls ich das überstehe, unterziehe ich mich einer Verjüngungs-Therapie.
    Dann begriff er erst, was er sich gesagt hatte: Falls ich das überstehe.
    Er zog einen frischen Overall an und goss sich auf dem Weg zur Brücke eine Tasse Kaffee ein. Amanda saß auf dem Sitz des Kommandanten, und Fuchs saß zu ihrer Rechten.
    »Pancho schläft«, sagte Amanda, bevor Dan eine Frage nach ihrem Verbleib zu stellen vermochte. »Das Zusammentreffen mit 114 erfolgt in…« - sie schaute auf einen der Bildschirme - »dreiundsiebzig Minuten. Ich werde sie in einer halben Stunde wecken.«
    »Ist der Brocken schon zu sehen?«, fragte Dan und lugte in die schwarze Leere hinter den Fenstern.
    »Teleskopabbildung«, sagte Amanda und berührte einen Abbildungsschirm.
    Ein knollenartiges, rundliches Gebilde erschien auf dem Schirm.
    Auf Dan machte es den Eindruck eines dunkelgrauen, fast schwarzen Strandballs, aus dem teilweise die Luft raus war.
    »Wir bekommen hervorragende Daten über ihn«, sagte Fuchs.
    »Masse und Dichte sind bestätigt.«
    »Er ist porös, wie du vermutet hast?«
    »Ja, unbedingt.«
    »Eine Schönheit ist er nicht gerade«, sagte Amanda.

    »Das vermag ich nicht zu beurteilen«, erwiderte Dan. »Für mich ist er jedenfalls schön genug. Ich glaube, ich werde ihn Zuflucht nennen.«
    »Zuflucht«, wiederholte sie.
    Dan nickte. »Unsere Zuflucht vor dem Sturm.« Falls Fuchs diese Dichte-Kriterien richtig interpretiert hat, fügte er stumm hinzu.

Selene
    Das Schlimmste am Alleinsein im Schutzbunker war das Warten.
    Die einzige Beschäftigung für Kris Cardenas war, dort auf- und abzugehen - exakt ein Dutzend Schritte - oder sich die Werbesendungen anzuschauen, die von den Relais-Satelliten übertragen wurden.
    Es war zum Verrücktwerden. Und dann war da noch der Hightech-Sarkophag mitten im Raum, mit der eingefrorenen Frau im glänzenden Edelstahlzylinder. Keine inspirierende Gesellschaft.
    Als die Luke im Boden sich plötzlich quietschend öffnete, machte Cardenas vor Überraschung einen solchen Luftsprung, dass sie sich beinahe den Kopf an der gewölbten Bunkerdecke gestoßen hätte. Im ersten Moment war es ihr ganz egal, wer da durch die Luke kam; selbst ein Meuchelmörder wäre eine willkommene Abwechslung von der Langeweile der letzten vierundzwanzig Stunden gewesen.
    Dennoch stieß sie einen großen Seufzer der Erleichterung aus, als sie George Ambroses rote Mähne in der offenen Luke auftauchen sah. George kletterte hinauf und grinste sie an.
    »Dan sagt, ich soll Sie zu Stavenger bringen.«
    Cardenas nickte. »Ja. Schön.«

    Doug Stavenger freute sich nicht gerade über ihren Anblick. Er saß hinterm Schreibtisch und musterte sie mit einem unverhohlenen Ausdruck der Enttäuschung. Cardenas saß im Polstersessel vorm Schreibtisch, als wäre sie eine mutmaßliche Kriminelle bei der Vernehmung. George stand an der Bürotür, wobei er die

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