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Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 1

Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 1

Titel: Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Asteroidenkrieg
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nachdrücklich darauf hinwies, dass das Zentrum ständig von mindestens einem menschlichen Controller besetzt sein musste.
    Wäre der Chef-Controller ein Mann gewesen, dann hätte George ihn sich einfach unter den Arm geklemmt und an die Luft gesetzt.
    Jedoch handelte es sich beim Schichtführer um eine spindeldürre, blassgesichtige Frau mit der Aura eines störrischen Maulesels. Sie würde das Zentrum nie verlassen.
    George widerstand der Versuchung, sie sich einfach über die Schulter zu legen und draußen im Gang abzustellen. Stattdessen sagte er: »Ich muss eine private Mitteilung an Dan Randolph schicken. Ich möchte nicht, dass irgendjemand zuhört.«
    »Und warum nicht?«, fragte sie mit in die Hüften gestemmten Händen und bebenden Nasenflügeln.
    »Das geht Sie, verdammt noch mal, nichts an«, knurrte George.
    »Darum nicht.«
    Für eine Weile starrten sie sich finster an. Obwohl George die Frau weit überragte, schien sie völlig unbeeindruckt.
    »Dan hat das selbst angeordnet«, sagte George schließlich, wobei er die Wahrheit etwas dehnte. »Das ist eine ultra-sensitive Mitteilung.«
    Die Frau schien sich das für eine Sekunde durch den Kopf gehen zu lassen und sagte dann: »Sie nehmen die Konsole da hinten. Ich schalte Ihnen einen privaten Kanal frei. Es ist niemand hier außer Ihnen und mir, und ich werde nicht lauschen. In Ordnung?«
    George wollte schon ablehnen. Doch dann wurde er sich bewusst, dass das der beste Kompromiss an der Schwelle der Anwendung körperlicher Gewalt war.
    Bevor er jedoch sein Einverständnis zu erklären vermochte, schob Frank Blyleven sich durch die Doppelflügeltür. Sein normalerweise lächelndes Gesicht zeigte einen sehr verwirrten Ausdruck.
    »Was geht hier vor?«, fragte der Sicherheitschef und ging durch den Gang zwischen den Konsolen. »Mir wurde gemeldet, dass Sie die Controller aus dem Zentrum werfen.«
    Mit einem ungeduldigen Seufzer erklärte George von neuem, dass er Dan eine wichtige Botschaft senden müsse. »Privat«, sagte er. »Ohne Zuhörer.«
    Blyleven verschränkte die Arme vorm Oberkörper und setzte einen autoritären Blick auf. Damit überzeugte er aber nicht. George mutete er an wie ein rotgesichtiger Weihnachtsmann in einer Einkaufspassage.
    »Also gut«, sagte er. »Senden Sie Ihre Nachricht. Ich setze mich neben die Korridortür und sorge dafür, dass Sie von niemandem gestört werden.«
    Überrascht bedankte George sich bei ihm und ging zur Konsole, die die Chef-Controllerin ihm zugewiesen hatte. Blyleven ging in die letzte Konsolenreihe und setzte sich an die Konsole direkt neben der Tür. Verstohlen bearbeitete er ein paarmal die Tastatur. Als George die Nachricht gesendet und sie aus dem Speicherkern des Kommunikationssystems gelöscht hatte, hatte Blyleven eine Kopie, die er Humphries verticken konnte.

    Dan schaute nervös zu, wie Pancho und Amanda den Strahlungs-Schirm abschalteten. Der Verlust der elektromagnetischen Energie bekümmerte ihn nicht weiter; dafür aber der Gedanke, dass sie nun keinen Schutz vor einem Sonnensturm mehr hatten außer der dünnen Schiffshülle selbst.
    »…Abschaltung erfolgt«, meldete Pancho. »Magnetfeld auf Null.«
    »Null-Feld«, bestätigte Amanda.
    »Dem Feind schutzlos ausgeliefert«, murmelte Dan.
    »Wie fühlst du dich, Boss?«, fragte Amanda und schaute über die Schulter zu ihm auf.
    »Ich fühle mich nackt«, sagte Dan.
    »Mach dir keine Sorgen. Die Sonne macht im Moment einen ruhigen Eindruck. Und falls sie doch wieder Protuberanzen ausstößt, legen wir eben die Anzüge an und gehen in einem der Brennstofftanks schwimmen.«
    »Das würde auch nicht viel bringen«, sagte Amanda, ohne zu erkennen, dass Pancho bloß einen Witz gemacht hatte. »Die hochenergetischen Protonen würden alle möglichen SekundärTeilchen aus den Atomen des Brennstoffs herausschlagen.«
    Pancho schaute sie mit gerunzelter Stirn an. Amandas Blick ging von ihr zu Dan und dann wieder zur Schalttafel.
    »Ich glaube, ich schaue mal, was Lars so macht«, sagte sie und erhob sich vom Sitz.
    »Viel Spaß«, sagte Pancho.
    Dan sah sie durch die Luke verschwinden und setzte sich auf ihren Platz.
    »Mach nicht so ein Gesicht, Boss. Wir zischen mit einem Drittel G ab. In weniger als vier Tagen sind wir wieder im Mondorbit.«
    »Ich hatte eigentlich noch einen Zwischenstopp einlegen wollen, um Proben von den beiden anderen Asteroiden zu nehmen«, sagte Dan.
    »Das Risiko können wir nicht eingehen. Lieber… Moment mal. Da geht ein

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