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Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 1

Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 1

Titel: Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Asteroidenkrieg
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saß, unbehaglich auf dem Stuhl herumrutschte.
    »Ansaugen? Wirklich?«
    »Sicher«, sagte Randolph. »Wir verwenden einen elektromagnetischen Einlass… ein großes trichterförmiges Magnetfeld. Damit werden wir den benötigten Brennstoff im Flug ansaugen.«
    »Und welche Größe muss dieser Einlass haben?«
    Randolph zuckte in theatralischer Manier die Achseln. »Das herauszufinden ist Sache der Techniker. Auf den ersten Missionen zum Gürtel werden wir – wie eine konventionelle Rakete - den Brennstoff in Tanks mitführen. Später werden wir dann imstande sein, Brennstoff aus dem Sonnenwind zu gewinnen. Was uns wiederum in die Lage versetzen wird, eine größere Nutzlast pro Schub-Einheit zu transportieren.« Randolph drehte sich auf dem Stuhl und fragte: »Ist das so richtig, Lyall?«
    Duncan, der Ingenieur, schaute zweifelnd, gab aber die opportune Antwort: »Ja.«
    Mit einem Blick auf die Uhr tippte Malik wieder mit dem Griffel auf den Tisch und sagte: »Mr. Randolph, ich danke Ihnen für diesen überaus interessanten Vortrag.«
    Randolph heftete seine grauen Augen auf Malik. »Das Gremium wird über Ihren Antrag beraten und Sie von seiner Entscheidung in Kenntnis setzen«, fuhr der Russe fort.
    »Der Zeitfaktor ist ausschlaggebend«, sagte Randolph.
    »Das wissen wir«, sagte Malik. »Aber wir müssen dieses Konzept umfassend und gründlich erörtern, bevor wir darüber zu befinden vermögen, ob wir es finanziell unterstützen oder nicht.«

    Zögernd stand Randolph auf. »Ich verstehe. Auf jeden Fall danke ich Ihnen, dass Sie mich angehört haben. Es eröffnet sich Ihnen hier eine großartige Möglichkeit… und Sie tragen zugleich eine enorme Verantwortung.«
    »Dessen sind wir uns wohl bewusst«, sagte Malik. »Noch einmal vielen Dank.«
    Randolph nickte und verließ, gefolgt vom Ingenieur und der Blondine, den Konferenzraum.
    Malik musste sich nun der Formalität unterziehen, eine Diskussion mit den anderen Mitgliedern des Gremiums zu führen, aber er wusste jetzt schon, wie die Antwort lauten würde. Im Geiste formulierte er schon den Bescheid des Gremiums an Randolph, als Dan den Raum noch nicht einmal verlassen hatte.
    Lieber Mr. Randolph:
    Obwohl Ihr Vorschlag der Entwicklung eines Fusionsraketen-Systems technisch machbar erscheint, ist der Globale Wirtschaftsrat nicht in der Lage, einen signifikanten Teil seiner Ressourcen in ein Vorhaben zu investieren, bei dem es sich um ein reines Weltraum-Projekt handelt. Die Fördermittel des GEC sind für die nächsten fünf Jahre ausschließlich Programmen vorbehalten, die darauf abzielen, die Auswirkungen der globalen Klimaänderung zu lindern und nationale Regierungen beim Wiederaufbau und der Umsiedlung von Bevölkerungsgruppen zu unterstützen.

Selene
    Nach dem Vortrag beim GEC-Leitungsgremium fuhr Dan mit der U-Bahn zum Raumhafen, dem alten Flughafen Heathrow. Er flog mit einem Linien-Raumclipper zur Raumstation Galileo und setzte dann mit einer Hochgeschwindigkeits-Raumfähre nach Selene über.
    So kam es, dass er bereits einen Tag nach der GEC-Besprechung um Mitternacht, Greenwich Mean Time, in den Büros eintraf, die Astro Manufacturing in Selene angemietet hatte.
    Duncan und die Elektronikingenieurin waren in der Hoffnung nach Glasgow zurückgekehrt, dass das GEC-Leitungsgremium wenigstens die Mittel für den Bau eines Raumschiff-Prototyps bewilligen würde. Dan war anderer Ansicht. Er hatte es in Maliks Augen gesehen: Der GEC wird keinen müden Euro für uns rausrücken.
    Dan ging eilig durch die leere Büroetage. Deckenlampen leuchteten auf seinem Weg auf und erloschen wieder, während er durch die einzelnen Abteilungen ging und den Blick über die leeren Schreibtische und dunklen Holofenster schweifen ließ. Dann erreichte er die Privatsuite, in der er während des Aufenthalts in Selene logierte. Er streifte das Jacket ab, warf die Reisetasche auf das große Bett und ging, mit Hemd und Mikrofaserhose bekleidet ins Badezimmer. Er kickte die Stiefel weg und drehte das Wasser auf.
    Dann zog er die Stopfen aus der Nase und entledigte sich der restlichen Kleidung, während das warme Wasser die Verspannung im Rücken und in den Schultern löste.
    Das war eine alte und sehr persönliche Leidenschaft, der er frönte: eine ausgiebige heiße Dusche. Als er in jungen Jahren bei den frühen Bauprojekten im Orbit und dann auf dem Mond mitgearbeitet hatte, war eine warme Dusche ein schier unglaublicher Luxus gewesen.
    Und er hatte sich den zweiten

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