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Bova Ben - Asteroiden-Trilogie 2

Bova Ben - Asteroiden-Trilogie 2

Titel: Bova Ben - Asteroiden-Trilogie 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asteroidensturm
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ohne Raumanzug nach draußen schicken.
    Doch sie hielten kurz vor der Luftschleuse an. George führte Fuchs in eine geräumige Kammer, während die beiden Wachen draußen im Staub zurückblieben.
    Fuchs sah, dass seine alte Besatzung komplett versammelt war. Sie alle drehten sich zu ihm um.
    »Nodon… Sanja… Seid ihr in Ordnung?«
    Die sechs nickten und lächelten sogar. »Es geht uns ganz gut, Captain, Sir«, sagte Nodon.
    »Sie werden Ceres verlassen«, sagte George. »Dein Schiff ist repariert und aufgetankt worden. Sie fliegen in den Gürtel.«
    »Gut«, sagte Fuchs. »Das freut mich.«
    »Und du wirst mit ihnen gehen«, fügte George hinzu. Sein bärtiges Gesicht wurde von Kummerfalten zerfurcht.
    »Ich? Wie meinst du das?«
    George atmete tief durch und erklärte es ihm dann: »Wir werden dich nicht hinrichten, Lars. Du wirst ins Exil geschickt. Lebenslänglich. Verschwinde und komm nicht mehr zurück. Nie wieder.«
    »Ins Exil? Ich verstehe nicht.«
    »Wir haben uns darauf geeinigt, ich und der Rat. Wir haben beschlossen, dich ins Exil zu schicken. Das ist alles.«
    »Exil«, wiederholte Fuchs perplex. Er wollte es nicht glauben.
    »Das ist schon in Ordnung. Ein paar Leuten wird das sicher nicht gefallen, aber es ist unsere abgefuckte Entscheidung.« »Du hast mir das Leben gerettet, George.«
    »Wenn du es als Lebensrettung bezeichnest, wie ein verdammter Fliegender Holländer im Gürtel umherzuirren, dann - ja, dann haben wir dir wohl das Leben gerettet. Du darfst nur nicht wieder hierher zurückkommen, das ist alles.«
    Wochenlang hatte Fuchs sich innerlich auf die Hinrichtung vorbereitet. Nun wurde er sich bewusst, dass er sich für nichts und wieder nichts selbst gequält hatte. Eine Woge der Dankbarkeit brandete gegen ihn an. Er bekam weiche Knie, und Tränen traten ihm in die Augen.
    »George… ich… was soll ich nur sagen?«
    »Sag einfach Lebewohl, Lars.«
    »Also Lebewohl. Und vielen Dank!«
    George wirkte ausgesprochen unglücklich: Wie jemand, der gezwungen war, zwischen Pest und Cholera zu wählen.
    Fuchs ging mit seiner Besatzung zur Luftschleuse, und sie legten die Anzüge an. Dann stiegen sie in den Zubringer, der schon darauf wartete, sie zur Nautilus zu bringen, die im Orbit über Ceres stand.
    Eine halbe Stunde später, als er auf der Brücke der Nautilus auf dem Kommandantensitz saß, sendete Fuchs eine letzte Botschaft an George:
    »Stellt das Habitat fertig, George. Schafft euch ein schönes Zuhause.«
    »Das werden wir«, antwortete George. Sein rotbärtiges Gesicht schien schon klein und fern auf dem Bildschirm des Schiffes. »Und du gehst Schwierigkeiten aus dem Weg, Lars. Sei eine gute Felsenratte! Halte dich an die Regeln!«
    Erst in diesem Moment begriff Fuchs, was Exil wirklich bedeutete.

Kapitel 60
    Es war das größte gesellschaftliche Ereignis in der Geschichte von Selene. Fast zweihundert Hochzeitsgäste versammelten sich im Garten von Humphries’ Anwesen.
    Pancho Lane trug ein lavendelfarbenes wadenlanges Kleid, das ihre schlanke, athletische Figur gut zur Geltung brachte. Saphire funkelten an ihren Ohren, Handgelenken und am schlanken Hals. Ihre Ringellöckchen waren mit Saphirstaub gepudert.
    »Du siehst aus wie eine abgefuckte Million Dollar auf zwei Beinen«, sagte Big George zu ihr.
    Pancho grinste den Australier an. Er schien sich höchst unbehaglich zu fühlen in einem korrekten schwarzen Anzug mit einer altmodischen Fliege.
    »Wenn ich schon die Rolle eines großen Tiers in einem Konzern spielen muss«, sagte sie, »dann sollte ich auch so aussehen.«
    »Du siehst verdammt gut aus«, sagte George.
    »Du kannst dich aber auch sehen lassen«, sagte Pancho.
    »Komm«, sagte George. »Wir sollten zu unseren Plätzen gehen.«
    Jedes Detail der Hochzeit war von Humphries’ Leuten sorgfältig choreografiert worden. Auf jedem der weißen Klappstühle, die auf dem Rasen aufgestellt waren, war der Name eines Gastes eingraviert, und jeder Gast hatte sogar eine Nummer für das Defilee nach der Hochzeitszeremonie bekommen.
    Sie wollten sich gerade setzen, als Kris Cardenas zu Pancho und George stieß. Sie wirkte richtig jung in einem butterblumengelben Kleid, das gut zu ihrem goldenen Haar passte.
    »Amanda will das wirklich durchziehen«, sagte Cardenas, als ob sie sich das Gegenteil wünschte.
    »Sieht so aus«, erwiderte George und beugte sich auf dem Stuhl vor. »Ihr glaubt doch nicht, sie wäre erst so weit gegangen und würde jetzt noch einen Rückzieher machen,

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