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Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 3

Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 3

Titel: Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asteroidenfeuer
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Raketen nicht abfeuern sollten?«
    Die hellblonden Brauen des Physikers hoben sich fragend. »Der … Plan sieht vor …«

    »Ich weiß, was der Plan vorsieht«, unterbrach der Kapitän ihn ungeduldig. »Meine Frage lautet, ob die Raketen zum Abschuss bereit sind?«
    »Ja, Sir, das sind sie. Ich habe sie erst vor einer Stunde überprüft.«
    Der Kapitän schaute in die hellblauen Augen des Jungen. Ich könnte die Raketen abfeuern und endlich von hier verschwinden, sagte er sich.
    »Aber wenn wir bis zum Endpunkt warten, ist die Chance viel größer, dass sie nach Vesta durchkommen, ohne entdeckt oder abgefangen zu werden«, sagte der junge Mann.
    »Ich verstehe.«
    »Es gibt in meinen Augen keinen Grund, sie vorzeitig abzufeuern.«
    Der Kapitän entgegnete nichts. Der Junge ist ein typischer Wissenschaftler, sagte er sich. Solange alle Anzeigen auf den Konsolen im grünen Bereich sind, glaubt er, dass alles in Butter ist. Andererseits, wenn ich die Raketen verfrüht abfeuere und etwas geht schief, wird er seinen Vorgesetzten sagen, dass es mein Fehler war.
    »Also gut«, sagte er schließlich. »Ich möchte, dass Sie zwischenzeitliche Abschusspunkte berechnen …«
    »Zwischenzeitliche …?«
    »Geben Sie mir noch drei Punkte auf der Route nach Vesta, wo ich die Raketen abschießen kann.«
    »Drei Punkte vor dem definierten Abschusspunkt?«
    »Stimmt.«
    Der Junge musste grinsen. »Das ist ein Kinderspiel. Ich werde das gleich hier erledigen.« Sprach’s und zog seinen Palmcomp aus der Brusttasche des Overalls.

Selene: Ebene Sieben
    Es wird wärmer hier drin, sagte sich Humphries. Nein, das ist nur Einbildung, korrigierte er sich. Dieser Raum hat eine Brandschutz-Isolierung. Er schob ein paar Anzüge beiseite, die ordentlich im Wandschrank hingen, und legte die Hand auf die nächste der drei grünen Sauerstoffflaschen, die an der Rückwand aufgereiht waren.
    Ich habe alles, was ich brauche. Sie können mich nicht ausräuchern.
    Langsam ging er an den Anzügen, Hosen, Jacken und Hemden vorbei, die alle akkurat geordnet waren, alle bündig an den Kleiderbügeln hingen und nur darauf warteten, dass er sich für einen von ihnen entschied. Er streifte sie mit der Schulter und war versucht, ihnen über die Ärmel zu streichen – ja sogar sie beruhigend an der Wange zu reiben. Wie ein Baby mit seiner Kuscheldecke, sagte er sich. Tröstlich.
    Stattdessen ging er zur Tür, die noch immer mit der Cermet-Platte gesichert war. Zögernd berührte er sie mit den Fingerspitzen. Sie war nicht heiß. Nicht einmal sonderlich warm. Vielleicht ist das Feuer schon aus, sagte er sich. Und Ferrer hämmert auch nicht mehr gegen die Tür. Sie hat es aufgegeben. Ich frage mich, ob sie aus dem Haus entkommen ist? Sie ist zäh und klug; ob sie das Feuer überlebt hat? Er verspürte plötzlich Besorgnis. Wenn sie es überlebt, wird sie jedem erzählen, dass ich in Panik geraten bin! Sie wird überall herumerzählen, dass ich mich im Bunker verkrochen und sie draußen dem Tod überantwortet habe!
    Humphries ballte die Fäuste so fest, dass die Fingernägel schmerzlich in die Handflächen schnitten. Nein, die kleine Schlampe wird mir damit drohen , alles auszuplaudern und dieses Damoklesschwert für den Rest ihres Lebens über mir schweben lassen. Ich werde sie loswerden müssen. Für immer.
    Ich gehe zum Schein auf ihre Forderungen ein und lasse sie dann von Harbin oder sonst einem erledigen.

    Nachdem er diesen Entschluss gefasst hatte, durchschritt Humphries den Kleiderschrank noch einmal auf ganzer Länge und fragte sich, woher er wissen sollte, wann er sich wieder aus dem luftdichten Schutzraum herauswagen durfte.
    Wenigstens breitet sich das Feuer nicht mehr so schnell aus, sagte sich Fuchs. Er lag flach auf dem Ziegelpfad vor der Luftschleuse.
    Die Felsenhöhle war ein Inferno aus Flammen und Rauch, der mit jeder Sekunde dichter zu werden schien. Die Hitze verbrannte ihm schier das Gesicht. Nodon hatte wieder das Bewusstsein verloren; Amarjagal und Sanja lagen reglos neben ihm im Gras und starrten auf das langsam sich nähernde Feuer. Die schwarz gekleideten Wachen lagen überall verstreut und husteten. Die Pistolen hatten sie weggeworfen und ihre Verpflichtungen gegenüber Humphries vergessen.
    »Wie lang …?«, fragte eine der weiblichen Wachen und brach in ein würgendes Husten aus.
    Wie eine Antwort auf die nicht beendete Frage dröhnte die Stimme auf der anderen Seite der Luke: »Wir haben die Luftschleuse aufgestellt. In einer

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