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Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 3

Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 3

Titel: Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asteroidenfeuer
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weigerten, sein Verfahren anzuwenden, weil sie es für zu gefährlich hielten.
    »Im Grunde ist es aber nicht gefährlich«, sagte Levinson. »Ich meine, es wäre möglich, aber ich könnte Prozeduren für sie ausarbeiten, die das Risiko auf ein handhabbares Niveau reduzieren würden.«
    »Ich bin sicher, dass Sie das könnten«, sagte Vicki und griff nach dem Sauterneswein, der zusammen mit dem Nachtisch gereicht worden war.
    »Aber sie interessieren sich nicht dafür«, sagte Levinson betrübt.
    »Tun sie nicht?«
    »Nein.«
    Sie neigte sich etwas zu ihm hin. »Wieso hat Pancho Lane ihren Leuten in Ceres dann befohlen, mit Nanoverarbeitung weiterzumachen?«
    Levinson schaute sie blinzelnd an. »Sie hat was?«
    »Die Astro Corporation bereitet sich darauf vor, Nanomaschinen zum Ausbeuten der Asteroiden einzusetzen.«
    »Aber es ist meine Arbeit! Ich habe sie veröffentlicht! Ich meine, ich habe sie ans Journal geschickt und …«
    »Ich bin sicher, dass Astro Ihnen ein Honorar zahlen wird«, sagte Ferrer. »Wahrscheinlich einen Hungerlohn, gerade genug, um einen Rechtsstreit zu vermeiden.«
    Levinson hatte das Gefühl, einen Stich ins Herz bekommen zu haben.
    Ferrer griff über den Tisch und berührte seine Hand. »Lev, was würden Sie dazu sagen, für Humphries Space Systems zu arbeiten?
    Wie würde es Ihnen gefallen, eine ganze Operation im Gürtel zu leiten?«
    »Ich?«
    »Sie. Sie sind der Mann, den wir brauchen, Lev. Sie werden für Nanoverarbeitungs-Operationen verantwortlich sein, und zwar mit dem Gehalt eines Top-Managers.«
    Er machte sich nicht einmal die Mühe zu fragen, wie viel Geld das wäre. Er wusste, dass es eine astronomische Summe war im Vergleich zum Salär eines Laborwissenschaftlers.
    »Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie ›ja‹ sagten, Lev«, sagte Victoria Ferrer mit flüsternder Stimme und schüchtern gesenktem Blick.
    Er nickte stumm. Sie lächelte ihn allerliebst an. Als Levinson mit Vicki an seiner Seite zu seiner Unterkunft zurückging, schwebte er wie auf Wolken. Sie gestattete ihm sogar, ihr einen linkischen Kuss auf den Mund zu geben, und ließ ihn dann im Gang stehen – beschwipst vom Wein und volltrunken von der Vorstellung, für eine große Konzern-Operation verantwortlich zu sein und vielleicht sogar mit der Aussicht, die Gunst dieser schönen Frau zu erringen.
    Er sah ihr nach, wie sie den Gang entlangging, drehte sich dann zu seiner Tür um und fummelte an der elektronischen Kombinationsverriegelung herum. Als er schließlich in sein Zimmer wankte, sagte er sich, dafür, dass das unsere erste Verabredung war, ist es verdammt gut gelaufen. Ich glaube, dass sie mich wirklich mag.
    Victoria Ferrer nahm die Rolltreppe nach unten zu ihrem Quartier.
    Ein stilles, zufriedenes Lächeln spielte um ihre Lippen. Wir haben ihn, sagte sie sich. Martin wird zufrieden sein.

Selene: Fabrik Nummer Elf
    Douglas Stavengers jugendliches Gesicht wurde von Zornes- und Sorgenfalten zugleich zerfurcht, während er langsam die gesamte Länge der Fabrik abschritt. Wie die meisten Mond-Produktionsstätten hatte man Fabrik Elf an der Oberfläche errichtet: offen, dem Vakuum ausgesetzt und nur durch eine dünne Kuppel aus Wabenkernmetall vor dem unaufhörlichen Mikrometeoriten-Regen geschützt.
    »Es gibt im Grunde nicht viel zu sehen«, sagte die Betriebsleiterin und deutete mit einer behandschuhten Hand auf die Fässer, in denen winzige Nanomaschinen Raumschiffs-Hüllen aus purem Diamant fertigten – Atom für Atom aus Ruß zusammengesetzt, der aus Asteroiden gewonnen wurde.
    Stavenger trug einen der neuen, so genannten ›Softsuits‹ aus nanogefertigtem Gewebe anstatt der schweren Hartschalen-Raumanzüge aus Cermet, wie die Fabrikdirektorin einen trug. Der Softsuit war fast so bequem wie ein Schlafanzug, bis hinunter zu den angeschweißten Stiefeln. Er war leicht anzuziehen und zu schließen. Die Nanomaschinen hielten im Anzug einen fast normalen Luftdruck aufrecht, sodass er sich nicht aufblähte,wie älteres Gewebe es im Vakuum tat. Sogar die Handschuhe waren bequem und flexibel. Ein transparenter Kugelhelm vervollständigte die Ausrüstung, und im Gürtel um Stavengers Taille steckten ein kleiner Luftrecycler und ein noch kleineres Funkgerät.
    »Wie ist der Tragekomfort?«, fragte die Fabrikdirektorin. Ihre Stimme klang etwas unbehaglich und nervös in Stavengers Ohrhörer.
    »Gut«, sagte er. »Ich wette, ich könnte einen Handstand darin machen.«
    »Davon würde ich Ihnen abraten, Sir«,

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