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Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 3

Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 3

Titel: Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asteroidenfeuer
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des Schiffs montiert waren und einen Infrarot-Laserstrahl für mindestens eine Sekunde zu absorbieren vermochten. Der Fusionsantrieb der Nautilus gehörte zu den leistungsstärksten im ganzen Gürtel. Geschwindigkeit und Manövrierfähigkeit waren das A und O für ein Piratenschiff.
    In der engen Brücke des Schiffs beugte Fuchs sich über die Lehne des Pilotensitzes und schaute grimmig auf die Scanner-Anzeige.
    »Es ist wirklich nur ein Frachter«, sagte Amarjagal, seine Pilotin.
    Sie war eine korpulente, stoische Frau mongolischer Abstammung und arbeitete mit Fuchs zusammen, seit er vom Bergbaucenter auf Ceres geflohen und ein Leben als Exilant und Pirat begonnen hatte.
    »Mit einem Besatzungsmodul?«, fragte Fuchs spöttisch.
    Nodon, der Bordingenieur, gehörte auch von Anfang an zu Fuchs’ Freibeuter-Truppe. Er war spindeldürr, nur Haut und Knochen, hatte einen kahl rasierten Schädel und spiralige Narben von rituellen Tätowierungen auf beiden Wangen. Ein martialischer schwarzer Mongolen-Schnurrbart zierte das Gesicht, doch die dunkelbraunen Augen waren ausdrucksvoll, geradezu seelenvoll.
    »Ein Besatzungsmodul bedeutet, dass das Schiff Proviant mitführt«, sagte er, während er das Bild auf dem Monitor betrachtete.
    »Und medizinische Vorräte«, ergänzte Amarjagal.
    »Was wir beides gut gebrauchen könnten«, sagte Nodon.
    Fuchs schüttelte bedächtig den Kopf. »Das könnte auch eine Falle sein.«
    Keines der beiden Besatzungsmitglieder erwiderte etwas darauf.
    Sie schauten sich nur stumm an.
    Fuchs trug wie immer einen schwarzen Pullover und eine formlose schwarze Hose. Er war ein kleiner Bär von einem Mann mit kurzen Gliedmaßen und einer Tonnenbrust, der immer finster dreinschaute und dessen Zorn nicht zu besänftigen war. Hass stand ihm in sein breites Gesicht mit den Hängebacken geschrieben; die Lippen waren zu Strichen zusammengepresst, die Mundwinkel hingen ständig herunter, und die tief in den Höhlen liegenden Augen schweiften in Fernen, die den anderen verborgen blieben. Er sah aus wie ein Dachs oder Vielfraß – klein, aber ungemein gefährlich.
    Seit fast einem Jahrzehnt war Lars Fuchs nun schon ein Pirat, ein Ausgestoßener, ein Renegat, der durch die weite Leere des Gürtels kreuzte und Schiffen auflauerte, die sich im Besitz von Humphries Space Systems befanden.
    Einst hatte er sich für den glücklichsten Mann im ganzen Sonnensystem gehalten. Als verliebter Student war er mit dem ersten bemannten Forschungsschiff in den Asteroiden-Gürtel geflogen und hatte dann die schönste Frau geheiratet, die er je gesehen hatte: Amanda Cunningham. Doch dann war er in den Kampf um die Reichtümer des Gürtels verstrickt worden – ein Mann ganz allein gegen Martin Humphries, den reichsten Mann im Sonnensystem und seine von Humphries Space Systems gedungenen Mörder. Als die HSS-Söldner ihn schließlich in die Enge getrieben hatten, flehte Amanda Humphries an, sein Leben zu verschonen.
    Humphries ließ Gnade walten, aber auf die grausamste Art und Weise, die man sich nur vorzustellen vermochte. Fuchs wurde von Ceres verbannt, der einzigen ständigen Siedlung im Gürtel, und Amanda ließ sich von ihm scheiden und heiratete Humphries. Sie war der Preis für Fuchs’ Leben gewesen. Seitdem streifte Fuchs wie ein Fliegender Holländer durch die weite, dunkle Leere des Gürtels: Er mied menschliche Ansiedlungen, lebte im wahrsten Sinne des Wortes wie eine Felsenratte und suchte manchmal unter den Asteroiden an der Peripherie des Gürtels nach Metallerzen und Mineralien, die er dann schürfte und an Fabrikschiffe verkaufte.
    Und immer wieder attackierte er HSS-Frachter wie ein Habicht, der auf eine Taube herabstößt. Er nahm sich von ihnen die Vorräte, die er brauchte, stahl das Erz, das sie transportierten, und verkaufte es unter der Hand an andere Felsenratten, die den Gürtel durchstreiften. Es war eine ziemlich armselige Art und Weise, seine Selbstachtung zu bewahren, indem er sich sagte, dass er noch immer ein Stachel in Humphries’ Fleisch war. Zwar nur ein kleiner Dorn, aber das war für ihn die einzige Chance, nicht den Verstand zu verlieren. An sich griff er nur automatisierte Drohnen-Frachter an, die Erzladungen zum Erde/Mond-System beförderten, doch oft genug attackierte er auch bemannte Schiffe. Fuchs sah sich selbst zwar nicht als einen Killer, aber hin und wieder vergoss er auch Blut.
    Wie damals, als er die Basis der HSS-Leute auf Vesta auslöschte.
    Nun schaute er mit gerunzelter

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