Bradens Vergeltung
Braden.«
Er senkte den Kopf und legte seine Stirn an ihre, und aus seinen Augen sprachen innige Gefühle, Verlangen und Begehren. Er gehört ihr, mit allem, was er für sie empfand, und mit allem, was er war. Und darin waren sie sich gleich. Denn auch ihm gehörte alles, was sie war.
»Für immer«, flüsterte er mit leiser, heiserer Stimme. »Ich habe dich vielleicht mit meinem Mal auf deiner Schulter markiert, Megan, aber du hast mein ganzes Dasein markiert. Ich gehöre dir, auf ewig.«
Auf ewig.
»Also, dann lass uns endlich von hier verschwinden.« Er löste sich von ihr und rutschte vom Bett, sodass sie ihn nur noch überrascht anstarren konnte. »Ich bin bereit, mich auf den Weg zu machen. Was liegst du hier noch faul herum? Haben wir nicht eine Mission zu erfüllen?«
Megan warf ihm ihr Kissen hinterher, und er lachte vergnügt, als sie ihn im Rücken traf. Megan stand vom Bett auf, nicht ohne einen Blick auf seinen festen Po zu riskieren, als er im Badezimmer verschwand.
Vielleicht hatten sie ja doch noch ein wenig Zeit, dachte sie, während sie ihre Kleider auszog und ihm rasch folgte. Ja, ihnen blieb definitiv noch genug Zeit, um ihren Gefährten zu lieben, bevor sie sich auf den Weg machten. Dafür war immer Zeit.
Jonas starrte hinaus auf die Tore der Einfahrt zur Zuflucht und sah stirnrunzelnd zu, wie das neueste ihrer Einsatzfahrzeuge auf die Hauptstraße zusteuerte.
Der schlichte schwarze Geländewagen, Modell acht, wirkte so harmlos wie jedes andere Fahrzeug auf der Straße. Der Tarnmodus und die Aufrüstungen, mit denen er ausgestattet war, waren allerdings alles andere als harmlos. Die computergesteuerten Bildschirme reagierten schnell, sowohl auf manuelle als auch gesprochene Eingaben. Der kleine Computer zwischen den Sitzen besaß eine sichere Verbindung zu einem der fortschrittlichsten Satelliten in der Erdumlaufbahn. Eine nette kleine Spende an die Breed-Gemeinde von einem Wohltäter, der mehr Geld hatte, als er ausgeben konnte.
Im Wagen saß das neueste Paar der Gemeinschaft: Braden und Megan Arness.
Jonas schob die Hände in die Taschen seiner schwarzen Hose und senkte den Kopf, während er zusah, wie das Auto sich aus seinem Blickfeld entfernte und die Tore sich dahinter wieder verschlossen.
Er dachte an das letzte Mal, als er ein solches Fahrzeug dabei beobachtet hatte, wie es die Zuflucht verließ, und der ständig präsente Schmerz schnitt ihm ins Herz, als er an Aimee dachte.
Er hatte nicht geahnt, dass sie sich mit Mark gepaart hatte. Es hatte keine Anzeichen dafür gegeben, bis die Autopsie durchgeführt worden war. Das Paarungsmal war nicht auf ihrer Schulter platziert gewesen, wie sonst üblich, sondern in der zarten Haut über ihrer Brust. Marks Mal hatte sich an einer ähnlichen Stelle befunden. Und die Male waren nicht neu gewesen.
Bei dem Gedanken ballte er die Hände zu Fäusten. Aimee hatte sich schon vor Jahren mit dem anderen Mann gepaart, noch bevor sie aus den Laboren gerettet worden waren, und sie hatte es nie offenbart. Keiner von beiden hatte je die Anzeichen einer Paarung gezeigt, nur eine sehr innige Freundschaft.
Er presste die Lippen aufeinander und biss die Zähne zusammen, so fest, dass sein Kiefer schmerzte. Sie hatte ihm etwas bedeutet … Er schüttelte den Kopf, ging vom Fenster weg und ließ den Blick durch sein schickes, teuer eingerichtetes Büro schweifen.
Leiter des nationalen Büros für die Sicherheitsbelange der Breeds. Er hatte ein Büro in der Zuflucht und eines in Washington. Er hatte eine persönliche Assistentin, die neuesten technischen Spielereien und die Freiheit, nach der er sich immer gesehnt hatte. Aber die Frau war ihm versagt geblieben – sie hatte einen anderen gewählt.
Er konnte ihr keinen Vorwurf daraus machen. Er war nicht in der Lage gewesen, sie in den Laboren zu schützen, als sie erwachsen wurde. Warum hätte sie glauben sollen, dass er sie jetzt hätte schützen können?
Er knurrte, als die Wut sich in seine Seele fraß. So viele sinnlos vergeudete Leben. Er war der Führer seines Rudels gewesen, daher hatte es in seiner Verantwortung gelegen, die jüngeren Frauen zu beschützen und die Ausbilder und Wachen von ihnen abzulenken, um das Grauen in ihrem Leben zu mildern.
Er blockte die Erinnerungen ab. Jahrelange Übung hatte ihn gelehrt, die Schrecken jener Nacht zu verdrängen und in den hintersten Winkel seines Verstandes zu verbannen. Aber er konnte sie nie wirklich vergessen. Sie waren immer da und warteten
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