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Bradshaw Gillian - Artus 02

Bradshaw Gillian - Artus 02

Titel: Bradshaw Gillian - Artus 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Koenigreich des Sommers
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Winter, seit es angefangen hat zu schneien, nicht mehr geritten worden.«
Gawain hielt an, saß ab und schaute sich Llwyd an. Er überprüfte die Beine und Hufe des Wallachs, richtete sich dann auf und rieb die Hände zusammen. »Er braucht die Übung, das ist wahr«, meinte er. »Aber er wird nicht lahm werden, und übermüdet sein wird er auch nicht – obwohl er sich vielleicht dafür halten wird. Er hat doch Ponyblut, oder?«
Ich gab das zu, und Gawain nickte und bestieg wieder sein Schlachtroß. Ceincaled wirkte so ausgeruht wie am Morgen. Wir ritten weiter, und ich fühlte mich durch den Krieger so gründlich überstrahlt wie Llwyd durch das Roß des Kriegers. Und dabei hatte ich mich immer für einen guten Reiter gehalten.
Caer Gloeu war eher zwölf Meilen von uns entfernt als zehn, und die Sonne, eine dämmrige Kupferscheibe, die halb in Wolken erstickte, ging unter, als wir ankamen. Es schneite noch immer in Schauern. Ich war durchgefroren, und alles tat mir weh. Llwyd stapfte mit hängendem Kopf voran, ihm war es inzwischen gleich, wo wir waren. Mir war es nicht gleich: Ich wollte das heiße Ale immer noch.
Caer Gloeu war etwas größer als Caer Ceri, aber genauso verlassen. Fast hätte die gleiche Schafherde sich auf dem Marktplatz herumtreiben können. Gawain hielt Ceincaled in einer Straße an, die an einer Seite des Marktplatzes einmündete, und saß bewegungslos, wie wartend, da. Ich zog die Schultern hoch und fühlte mich sehr elend war und wütend. Ich war zu müde, um mir Gedanken darüber zu machen, ob wir aus irgendeinem Grund herumstanden oder nur nach einer weiteren Straße suchten.
Nach ein paar Minuten öffnete sich die Tür eines der alten Häuser, und ein Mann trat heraus. Er hielt einen Speer in der Hand und zog sich einen Umhang um seine Schultern. Auf seiner Schwelle blieb er stehen und warf uns einen starren, feindseligen Blick zu. Das war offenbar genau das, was Gawain erwartet hatte, denn er saß ab und ging zu dem Mann hinüber. Beide Hände hielt er in Schulterhöhe, so daß der Mann sie sehen konnte.
»Ich brauche einen Platz, wo ich die Nacht über bleiben kann. Für mich, meinen Diener und unsere Pferde.« Seine Stimme war ruhig, aber sie war klar genug, so daß man sie auf dem ganzen Platz hören konnte. Der Stadtbewohner starrte uns weiter an und hielt den Speer wurfbereit. Er war ein hochgewachsener, schwammiger Mann mit dünnem, braunen Haar und ohne Bart. Mir warf er aus schmalen Augen einen Blick zu.
»Dein Diener«, sagte er zu Gawain. Plötzlich wurde mir klar, daß es meine Aufgabe gewesen wäre, um Gastfreundschaft zu bitten. Zu spät. Ich sah schon wie ein Trottel aus, und Gawain fuhr fort zu reden.
»Ja, für meinen Diener und unsere Pferde. Die Pferde werden Korn brauchen. Ich kann bezahlen, Mann.«
Daraufhin spuckte der Mann aus, aber er senkte den Speer und nickte. »Nur für eine Nacht?«
»Nur für diese eine Nacht.« Der Mann nickte noch einmal, und Gawain kam zu den Pferden zurück und packte Ceincaleds Zügel. Der Stadtbewohner deutete uns mit einer Handbewegung an, ihm zu folgen, und wir gingen die Straße hinunter. Dann durchschritten wir ein Gäßchen und kamen auf einer schmaleren Straße wieder zurück zu einer Tür, die ich für die Hintertür am Haus dieses Mannes hielt. Wir wurden dann in einen baufälligen Stall geführt, der sehr zugig und schmutzig war. Ein kleiner Esel und eine Kuh standen da, und ein paar Hühner und ein Schwein nahmen den Platz ein, der nicht mit Holz und Gerümpel angefüllt war. Gawain schaute sich um und bat den Mann darum, die Kuh anderswohin zu stellen. Wir brauchten ja Platz für die Pferde. Unser Gastgeber meckerte ein bißchen, fluchte herum und tat dann, was ihm gesagt wurde. Gawain begann schweigend, den Stall aufzuräumen, während der Stadtbewohner herumstand und ihn mißtrauisch beobachtete. Ich war wütend. Jeder anständige Mensch würde seine Gäste nach drinnen bringen, ans Feuer. Er würde ihnen heißes Ale anbieten und sie nicht dazu bringen, seinen dreckigen Stall aufzuräumen.
Nachdem ich mich entschlossen hatte, mich von jetzt an auch wie ein Diener zu benehmen, saß ich steif ab. Meine Beine zitterten, als sie den Boden berührten, und ich mußte mich an Llwyds Schulter stützen, ehe ich in eine Ecke des Stalles gehen konnte, um frisches Stroh und das Korn zu holen. Unser Gastgeber versuchte, uns weniger Korn zu geben, als die Pferde brauchten, und ich mußte mich mit ihm streiten. Er behauptete, wir seien

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