Brainstorming for One: 50 Werkzeuge und Übungen für Ihre Kreativität
Innovations Director und Autor mehrerer Bücher, nennt auf seiner Homepage gleich „11 gute Gründe, kein Brainstorming durchzuführen“. In seiner Argumentation bezieht er sich vor allem auf die mangelhaften Rahmenbedingungen, unter denen Brainstormings häufig stattfinden. Darüber hinaus braucht man für ein klassisches Brainstorming eine Gruppe von mindestens fünf bis sechs Personen. Diese sollten aus möglichst unterschiedlichen Bereichen kommen, die allerdings alle mit der Aufgabe zusammenhängen. Die oft zitierte Putzfrau ist nur dann zurate zu ziehen, wenn das Problem dem Bereich der Raumpflege entstammt.
So sitzen also schnell die besten Köpfe eines Unternehmens für Stunden in einem Meeting fest, während die eigentliche Arbeit unerledigt bleibt. Aber haben mehr Menschen automatisch mehr oder bessere Ideen? Neueren Studien zufolge deutet nichts darauf hin, dass Einzelpersonen nicht ebenso gute, wenn nicht bessere Ergebnisse erzielen können.
Natürlich ist das gesamte Wissen einer Gruppe größer und weiter gestreut als das des Einzelnen. Chancen und Risiken können fundierter beurteilt werden, wenn mehrere Augen darauf gerichtet sind. Wenn das Ergebnis später von der ganzen Gruppe getragen werden soll, ist es zudem von Vorteil, alle Mitglieder am Ideenfindungsprozess zu beteiligen, um die Akzeptanz der Lösung zu erhöhen.
Allerdings benötigen mehr Menschen auch mehr Zeit, um zu einem Ergebnis zu gelangen. Außerdem können Vorgesetzte, starke Persönlichkeiten oder der Gruppendruck das Denken der Gruppe dominieren und ungewöhnliche Denkansätze verhindern. Weniger durchsetzungsstarke Teilnehmer werden gehemmt und halten ihre Ideen zurück. Wirklich innovative Ideen werden auf diese Weise oft abgeschwächt oder versinken in einem Kompromiss.
Regeln brechen – aber richtig. Die zehn Gebote der Ideenfindung
„Es gibt keine schöpferische Tätigkeit ohne Ungehorsam.“
Jean Cocteau
Ob alleine oder in der Gruppe, die besten Ergebnisse erzielen Sie, wenn Sie die folgenden zehn Grundregeln beachten:
Das Ziel muss klar und für alle verständlich formuliert sein.
Alle dürfen alles sagen, was ihnen in den Sinn kommt.
Jede Idee – und sei sie auch noch so verrückt – wird aufgeschrieben.
Kritik ist verboten!
Egal ob positiv oder negativ: Während der Ideenfindung wird keinerlei Wertung vorgenommen. Diese erfolgt erst zu einem späteren Zeitpunkt.
Ideen dürfen aufgegriffen und ausgebaut werden.
Niemand hat das alleinige Urheberrecht an einer Idee.
Quantität vor Qualität.
Fehler sind erlaubt, ja wünschenswert.
Wenn der Ideenfluss ins Stocken gerät: trotzdem dranbleiben!
Die besten Einfälle kommen meist erst in einer zweiten Phase.
Tempo, Tempo, Tempo!
Wenn keine Zeit zu rationalem Denken zur Verfügung steht, können Ideen freier und spontaner hervorsprudeln. Der innere Kritiker gibt auf und lässt auch ungewöhnliche oder verrückte Ideen zu. Wie sich schnelles Denken zudem positiv auf Ihre Stimmung auswirkt, erfahren Sie auf der nächsten Seite.
Doch Vorsicht: Druck und Stress können rasch zur Kreativitätsbremse werden. Zeitdruck darf immer nur ohne Erfolgsdruck ausgeübt werden.
Auf die Plätze, fertig, los: Geistige Beweglichkeit macht glücklich!
„Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.“
Francis Picabia
Emily Pronin und Elana Jacobs von der Princeton University in New Jersey (USA) stellten sich die Frage, inwiefern sich die Art unseres Denkens – unabhängig von den Inhalten – auf unsere Stimmung auswirkt. Schwerpunkt ihrer Untersuchungen war die geistige Beweglichkeit, die sie aus den Komponenten Gedanken-Geschwindigkeit (Anzahl der Gedanken pro Zeiteinheit) und Gedanken-Variabilität (Unterschiedlichkeit der Gedanken) zusammensetzten. Aus mehreren Experimenten mit Studentinnen und Studenten der Universität zogen die Psychologinnen folgende Schlüsse:
Geschwindigkeit: Schnelles Denken wirkt sich positiv auf die Stimmung aus. Langsames Denken, also wenige Gedanken pro Zeiteinheit, hat keine positive Auswirkung.
Variabilität: Unterschiedliche Gedanken führen ebenso zu besserer Stimmung, wohingegen wiederkehrende Gedankenschleifen sich negativ auf unsere Gemütslage auswirken.
Kombination: Schnelles Denken unterschiedlicher Gedanken führt zur Hochstimmung, langsames, repetitives Denken zu Gedrücktheit und Depression.
Inhaltliche Unabhängigkeit: Die Auswirkungen von Gedanken-Geschwindigkeit und -Variabilität sind unabhängig vom spezifischen
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