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Brandhei

Brandhei

Titel: Brandhei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shalvis Jill
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versuchen, ihn wiedergutzumachen. Ihr blieb auch keine andere Wahl, denn wenn sie es nicht tat, würde Jake die Ranch an jemand anderen verkaufen.
    Die Empfangsdame, eine hübsche, kesse kleine Blondine, sprang voll Empörung auf, als Callie an ihr vorbeimarschierte. »He, Sie können da nicht einfach...«
    Callie blieb nicht stehen.
    »Sie müssen sich anmelden und sich eintragen, hier, in mein kleines Buch! Hallo! Er telefoniert gerade mit seinem Zehn-Uhr-Termin!«
    Callie öffnete die Tür zu Matts Büro. Er telefonierte gerade, sah auf und schaute dann ungläubig noch einmal hin.
    Das lag vermutlich daran, dass sie nach der Scheidung vor dem Gerichtssaal auf ihn gewartet und ihn gewarnt hatte: Wenn er sie nicht für den Rest ihres Lebens in Ruhe ließ, würde sie ihn zum Eunuchen machen. Ganz offensichtlich hatte er diese Drohung ernst genommen, denn er war immer sehr bemüht gewesen, ihr nicht zufällig zu begegnen.

    Er hatte gewusst, dass sie und Michael Freunde waren – beim Gedanken an Michael krampfte sich alles in ihr zusammen -, aber er hatte ihre Nähe respektiert (und seinen eigenen Penis) und deshalb jedes Zusammentreffen vermieden.
    Matt, der immer noch telefonierte, hob den kleinen Finger, um ihr zu bedeuten, sie solle einen Augenblick warten. Sie setzte sich und musterte ihn. Er sah immer noch wahnsinnig gut aus mit seinem dunklen, verwuschelten Haar und diesem Schlafzimmerblick, mit dem er eine Nonne aus zehn Metern Entfernung hätte verführen können. Mit seinen knapp einsachtzig war er nicht übermäßig groß, und sein Körper war nicht einmal fitnessgestählt, aber er sah angezogen einfach toll aus, und er wusste, wie man sich gut kleidete. Die Frauen waren zweifellos immer noch ganz wild nach ihm, auch wenn hinter seinem schönen Äußeren ein wankelmütiges Herz schlug.
    Er legte auf, mied aber ihren Blick. »Unglaublich, in was für eine Scheiße Michael mich da geritten hat. Ich steh vor einem einzigen Scherbenhaufen. Unsere Geschäfte sind im Eimer. Ich bin im Eimer.«
    »Er hat ja auch nur versucht, mich umzubringen. Aber mir geht’s gut, danke der Nachfrage.«
    »Äh … ja.« Matt verzog das Gesicht und sah sie entschuldigend an. »Geht’s dir wirklich gut? Du siehst schlimm aus.«
    »Ich werd’s schon überleben. Tut mir leid wegen Michael und dem Geschäft.«
    Er seufzte. »Ja, mir auch. Aber du bist doch nicht hergekommen, um mir das zu sagen.«
    »Nein.«
    »Es wird mir nicht gefallen, was du zu sagen hast, stimmt’s?«

    »Einmal hast du mich in die Scheiße geritten, weißt du noch?«
    »Das ist lange her...«
    »Und zwar ziemlich heftig.«
    »So schlimm war es nun auch wieder nicht...«
    »In unserer Hochzeitsnacht bin ich losgezogen, um uns eine Pizza zu besorgen, weil du mich darum gebeten hast. Du seiest zu müde zum Fahren, hast du gesagt. Als ich zurückkam, hast du gerade die Empfangsdame gevögelt. In unserer Hochzeitssuite.«
    »Ja, schon.« Er schnitt eine Grimasse. »Äh, heute ist eigentlich kein besonders guter Tag, um Erinnerungen auszugraben …«
    »Und als ich am nächsten Tag nach Hause kam......«
    »Unerwarteterweise«, warf er ein.
    »... lagst du mit der Postbotin im Bett.«
    »Müssen wir das jetzt wirklich durchkauen?«
    Sie verschränkte die Arme. »Du schuldest mir etwas, und das weißt du.«
    »Schon gut!« Er hob die Hände. »Ich war ein schrecklicher Ehemann. Ich wusste, dass es so kommen würde, es war nur so, du warst so anders als alle anderen, und da dachte ich...« Er schüttelte den Kopf. »Es tat mir damals leid, und es tut mir heute leid. Aber, Callie, wie lange soll ich mir denn noch gegen die Brust schlagen?«
    »Du hast einmal gesagt, wenn es je irgendetwas gäbe, was du für mich tun könntest, sollte ich mich melden, weißt du noch?«
    »Ja, und ich habe es auch so gemeint.«
    »Gut. Gib mir einen Kredit.«
    »Wie viel?«
    »Eine halbe Million Dollar.«
    Matt lachte. Er lachte lange und herzlich und brach
abrupt ab, als sie keine Miene verzog. »Das war... kein Witz?«
    »Nein.«
    Sein Lächeln erstarb, jetzt wirkte er doch ein wenig besorgt. »Du weißt, ich liebe dich, Cal…«
    Jetzt musste sie lachen.
    »He.« Das schien ihn tatsächlich zu kränken. »Ich weiß, ich war ein Arsch, aber du hast mir wirklich etwas bedeutet.«
    Sie vermied jedes Anzeichen von Nachgiebigkeit, denn sie wusste, dass er eine Gabe hatte, alles so hinzudrehen, wie es ihm am besten in den Kram passte. »Ich weiß, dass es heute nicht besonders gut passt,

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