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Brandhei

Brandhei

Titel: Brandhei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shalvis Jill
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Irrsinn sehnte Callie sich nur noch nach einer Dusche. Sie duschte in Tuckers und Jakes Hütte, während Jake auf sie wartete, wissend, dass sie sich auf das Wasser auf ihrer Haut konzentrierte, den Duft der Seife, das Brennen in ihren zahlreichen Schürfwunden, damit sie nicht an das denken musste, was heute Abend geschehen war – an Michaels überwältigenden Verrat.
    Als sie aus der Dusche trat, hielt er ihr ein Handtuch hin, das sie um sich schlang. Er reichte ihr ein zweites Handtuch für ihr Haar, das sie schweigend entgegennahm.
    Dann hob sie den Kopf und sah ihn an.
    Als er den Kummer, den Schmerz und die ausgestandene Angst in ihren Augen sah, brach ihm fast das Herz. Sie ließ es geschehen, dass er sie abtrocknete, ein weiteres Zeichen dafür, wie schlecht es ihr ging.

    »Mir geht’s ganz gut«, sagte sie ruhig.
    »Na klar.« Aber das Bild, wie sie auf dem Boden lag, im Handgemenge mit einem Mann, dem sie vertraut und den sie geliebt hatte, während es ringsumher lichterloh brannte, würde ihn noch lange Zeit verfolgen. Und er konnte sich sehr gut vorstellen, wie ihr jetzt zumute war.
    »Ich hätte es wissen müssen.«
    Er legte ihr die Hände auf die Schultern und wartete, bis sie ihn ansah. »Sag mir, dass du weißt, dass es nicht deine Schuld war.«
    »War es das nicht?« Ihre Augen glänzten viel zu stark. »Mein Gott, Jake, ich habe alle hier in Gefahr gebracht, indem ich ihn auf die Ranch kommen ließ, indem ich zugelassen habe, dass er in unsere Nähe...« Sie schlug sich die Hand vors Gesicht.
    Er nahm Callies Hände, damit sie ihn anschaute. »Niemand ist verantwortlich für das, was heute Abend geschehen ist. Niemand außer Michael.«
    »Er ist krank, Jake.«
    »Verteidige ihn nicht auch noch.«
    »Das tue ich nicht. Er wird ins Gefängnis kommen. Er wird dafür bezahlen müssen.«
    »Ja«, sagte Jake grimmig und dachte daran, was ihr heute hätte zustoßen können. »Das wird er.«
    Sie breitete die Hände aus, die immer noch in seinen lagen. Sie wirkte so erschöpft, als könnte der geringste Lufthauch sie umwerfen. »Ich kann es nur einfach nicht glauben.«
    »Ich weiß. Aber jetzt ab ins Bett«, sagte er, als sie schwankte, und führte sie zu seiner Liege. »Willst du ein T-Shirt von mir?«
    »Gern.«
    Als er ihr das T-Shirt über den Kopf zog und überstreifte,
ließ sie das Handtuch fallen. Er hatte große Lust, ihren Körper zu berühren, aber nach dem Brand und dem Angebot, das er für die Ranch erhalten hatte und das ihn belastete, war er ebenso erschöpft wie sie. Er deckte sie zu und trat zurück, aber sie packte sein Handgelenk. »Wo willst du hin?«
    »Du brauchst Schlaf.«
    »Ich brauche dich.« Sie hob die Decke an. »Bitte«, flüsterte sie, und ihr Blick und ihre Stimme waren so hohl, dass es ihm das Herz brach. Er zog sich aus, schlüpfte neben sie und zog sie behutsam an sich. Ihre nackten Beine schlangen sich umeinander. Er strubbelte ihr mit den Fingern durchs Haar und strich ihr mit der anderen Hand über den Rücken, eine Geste, die hoffentlich besänftigend wirkte, obwohl sie auf ihn eine ganz andere Wirkung ausübte. Das T-Shirt hatte sich um ihre Taille zusammengeknüllt. Sie trug kein Höschen. Und plötzlich umfasste er ihren Hintern, der so schön in seinen Händen lag, und drückte sie an sich, so dass ihre Wärme seine Schenkel umfing.
    »Mmm«, murmelte sie, als sie spürte, dass er hart wurde, und schmiegte sich enger an ihn. »Das ist schön.«
    Er bewegte die Hüften rhythmisch auf und ab, hörte dann aber doch damit auf. »Callie?«
    Sie schmiegte das Gesicht in seine Schulterbeuge und stieß einen wohligen Seufzer aus. »Hmm-mmm...«
    Er strich ihr weiter beruhigend über den Rücken und wartete darauf, dass sie ihn ansah. »Nach allem, was passiert ist, fällt es uns vielleicht leichter, über das Angebot zu reden, das ich heute für die Ranch bekommen habe.«
    Sie schwieg dazu, aber sie rückte auch nicht von ihm ab, was er als gutes Zeichen wertete. »Es tut mir leid, Callie. Es tut mir verdammt leid, aber ich muss eine Entschei
dung fällen, und ich wollte die Sache erst mit dir durchsprechen.«
    Nichts.
    »Callie?«
    Der Lufthauch ihres leisen Atems wärmte seinen Hals. Er richtete sich auf und schaute ihr ins Gesicht.
    Sie war eingeschlafen.

23
    Als Jake aufwachte, war Callie fort, und er war allein. »Verdammt.« Er stand auf, zog sich an und tappte nach draußen.
    Callies Hütte sah erschreckend normal aus, der Geruch von verbranntem Holz hing

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