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Brandhei

Brandhei

Titel: Brandhei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shalvis Jill
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irgendwas davon getan haben könntest, Amy...«
    Sie nahm seine Hand und schloss die Augen.
    »Ich möchte, dass du etwas weißt.« Sie öffnete die Augen und führte ihre vereinten Hände an ihren Brustkorb. Ohne den Blick von ihm zu wenden, legte sie seine Hand auf ihr Herz. »Ich habe meine Sachen ausgepackt.«
    Sein Lächeln rührte ihr Herz. »Das ist gut. Sogar sehr gut.«
    »Ja. Tucker, ich habe mich noch nicht sehr oft angenommen
oder auch nur gemocht gefühlt. Und ganz bestimmt niemals liebevoll umsorgt.«
    Sein Lächeln erlosch, zugleich huschte ein gequälter Ausdruck über sein Gesicht. »Amy...«
    »Nein, hör mir zu. Bitte. Ich muss das loswerden. Wenn du versuchst, so behutsam mit mir umzugehen, fühle ich mich gewollt und gemocht. Und liebevoll umsorgt.« Das Herz schlug ihr bis zum Hals, und sie ahnte, dass er es spürte. »Das habe ich noch nie getan, mich so zu öffnen, meine ich, aber das Leben ist einfach zu kurz.« Sie holte tief Luft. »Tucker, ich hab dich gern. Ich wollte nur, dass du das weißt.«
    »Ich hab dich auch gern, Amy. So sehr, dass ich es kaum aushalten kann.« Mit der anderen Hand strich er ihr über den Rücken, ganz leicht, ohne zu zerren oder zu grabschen, berührte sie nur, hielt sie nur fest. Langsam, so schmerzhaft langsam, dass ihr ganzer Körper vor Erwartung prickelte und schmolz, kam er ganz nahe. »Ich werde dich jetzt küssen.«
    »Hmmm.«
    »Sag ja. Bitte sag ja.«
    Sie würde nicht zulassen, dass eine alte Angst, etwas, was sie heute nicht mehr verletzen konnte, dies hier zerstörte. Und während er geduldig wartete, schaute sie in das Gesicht des Mannes, das ihrem so nahe war, dessen Blick voll Wärme, Zuneigung und heißem Begehren war, und dachte: Wie schön er doch ist. »Also gut«, flüsterte sie.
    Sein Mund berührte ihre Lippen. Sie seufzte, vor Erleichterung, vor Lust, und berührte schüchtern seine Zunge.
    Er stöhnte auf, leise und rau, und ließ seine Zunge einen herrlichen Augenblick auf ihrer tanzen, bevor er sich wieder zurückzog. Heftig atmend ging er rückwärts zur Tür und hantierte dann am Türgriff herum.

    »Du gehst?«
    Er schloss kurz die Augen. »Das ist neu für dich, diese Bereitschaft, dich zu öffnen.«
    »Ja.«
    Seine ganze Wärme und Herzlichkeit lagen in seinen Augen, als er sie anlächelte. »Für mich auch. Also werde ich, zum ersten Mal in meinem Leben, etwas Gutes nicht überstürzen. Etwas Großartiges. Wahrscheinlich das Beste, was mir je passiert ist.« Er öffnete die Tür, fluchte leise, kam zurück, nahm ihr Gesicht in beide Hände und küsste sie noch einmal. Dann atmete er tief durch. »Also, ich geh jetzt.«
    Sie sah ihn an. Er wollte wirklich gehen. Er würde sie nicht unter Druck setzen, damit sie mit ihm schlief.
    Er machte die Tür auf und wollte hinaustreten.
    »Tucker?«
    »Ja?«
    »Ich habe ein Sofa und ein Bett.« Wieder hatte sie großes Herzklopfen, und sie konnte selbst kaum glauben, was sie ihm da anbot. »Du könntest darauf schlafen. Heute Nacht. Nicht in meinem Bett, aber... ich meine...«
    Er kam zu ihr zurück und strich ihr sehr sanft eine Haarsträhne aus den Augen. »Bist du sicher?«
    Außerstande, ihrer Stimme zu vertrauen, griff sie nach der Extradecke, die am Fuß ihres schmalen Betts lag, und gab sie ihm. Er nahm sie und lächelte. »Viel angenehmer als der Heuschober.«
    Als es ihr nicht recht gelang, sein Lächeln zu erwidern, wurde er ernst. »Du weißt, dass ich das kann, oder? Ich kann da drüben schlafen...«, er streckte sich auf dem Sofa aus, machte es sich bequem und schloss die Augen, »... ohne über dich herzufallen.«
    »Mit dem Verstand weiß ich das, ja. An allem anderen arbeite ich noch.«

    »Geh schlafen«, flüsterte er. »In einer Weile werde ich nach dir sehen, also erschrick nicht. Ich sag einfach deinen Namen, und du antwortest. Okay?«
    »Okay.« Sie kletterte ins Bett und legte sich hin. Und schrak sofort wieder hoch.
    Er hatte sich nicht von der Stelle gerührt.
    Das wollte er auch nicht, er würde bleiben, wo er war. Denn er hatte es versprochen.
    Sie legte sich wieder hin, nur um sich sofort wieder aufzurichten. Er lag immer noch auf dem Sofa und rührte sich nicht. Sie wiederholte das Ganze noch zweimal, immer mit demselben Ergebnis.
    Nie zuckte er auch nur mit der Wimper, obwohl er doch sicher mitbekommen musste, dass sie sich immer wieder aufrichtete. Und dann rollte sie sich zusammen und schlief ein...
    Mit einem Lächeln auf den Lippen.
     
    Nach all diesem

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