Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Brandhei

Brandhei

Titel: Brandhei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shalvis Jill
Vom Netzwerk:
einen Blick in ihre Geldbörse, Amy schrieb die nötigen Zutaten auf die Liste. »Ich gebe dir etwas Bargeld.« Callie sah in ihr leeres Portemonnaie. Am Abend, als sie mit Michael Essen gegangen war, hatte sie sechzig Dollar aus dem Bankautomaten gezogen; sie hatte keinen Penny davon ausgegeben, aber das Geld war weg.
    »Was ist?« Amy hatte aufgehört zu schreiben und sah sie an.
    Callie erwiderte den Blick. Keinerlei Anzeichen von schlechtem Gewissen. Auf einmal bekam Callie selbst
Schuldgefühle, weil sie überhaupt nach diesen Anzeichen gesucht hatte.
    »Ich bin mir nicht sicher.« Sie schüttelte den Kopf. »Nein, das kann nicht sein.« Lächelte etwas gequält. »Ich werde wohl langsam senil. Ich muss das Geld verlegt haben oder so was.« Ehe Amy Verdacht schöpfte, erfand Callie eine Ausrede; sie müsse nach draußen; und dann flüchtete sie.
    Eddie überredete gerade einige der Cheerleader dazu, Eier von den Hennen zu holen. Sie lachten und hatten allem Anschein nach jede Menge Spaß. Tucker hatte einige andere Cheerleader dazu gebracht, zwei der Milchkühe zu melken, was ebenfalls große Belustigung verursachte.
    Stone und Jake strichen den Schuppen. Jake benutzte seine Linke, während sie beide von einer anderen Gruppe der Cheerleader angefeuert wurden. Callie freute es, dass Stone lächelte. Sie wusste, dass er die ganze Nacht über weg gewesen und im Morgengrauen, ziemlich betrunken wirkend, auf die Ranch getorkelt war. Jetzt sah er gut aus, Gott sei Dank.
    Wie auch Jake, in seinen Jeans und dem T-Shirt, das sich über den Rückenmuskeln spannte. Callie hatte Jake von dem fehlenden Geld erzählen wollen, aber irgendetwas hatte sie davon abgehalten. Genauer gesagt: eine groß gewachsene Blondine namens Cici. Callie hasste sich selbst dafür, weil die Frau sie so gar nicht interessierte, weil sie diese dumme Eifersucht empfand, aber das änderte rein gar nichts.
    Callie hatte keinen Einfluss auf Jake, und sie wollte auch keinen – jedenfalls hatte sie sich das millionenmal gesagt. Sie hatten seit Tagen nicht mehr miteinander gesprochen, und deshalb beschloss sie, es dabei zu belassen – zumal die Männerwelt ihr Leben nur kompliziert machte.

    Bei Einbruch der Dunkelheit prasselte ein Lagerfeuer im Hof, obwohl ein steter Wind ging, und sie taten alles, ihren Feriengästen einen tollen Abend zu bereiten. Es herrschte eine Art geordnetes Chaos, in dem die Cheerleader mit ihren Gläsern in den Händen umherspazierten, mit den Jungs flirteten, während die Jungs ihren Arbeiten nachgingen und ebenfalls viel Spaß hatten.
    Vicki hatte schließlich begriffen, dass es absolut keinen Sinn hatte, Jake weiterhin hinterherzulaufen, und inzwischen Eddie ins Visier genommen. Sie hatte ihre Hände überall an ihm und lachte entschuldigend, als sie zufällig den Inhalt seiner Jeansjackentasche auf den Boden ausschüttete. Dabei verlor er sein Feuerzeug, seine Schlüssel und drei gefaltete Zwanziger.
    Drei Zwanziger... wie die drei Zwanziger, die Callie fehlten. Callie starrte ihn an, aber er lachte und hob alles wieder auf, ohne dass er irgendwelche Anzeichen von Peinlichkeit oder Aufregung zeigte. Deshalb entspannte sie sich wieder. Eddie würde sie niemals bestehlen. Keiner von ihren Mitarbeitern würde das tun. Sie hasste sich selbst dafür, dass sie es überhaupt in Betracht gezogen hatte.
    Der Wind ging ihr durch und durch, deshalb trat sie näher ans Lagerfeuer heran, um sich zu wärmen. Sie versuchte, sich zu amüsieren, doch sie war müde, und ihr Herz war schwer. Als sie sich umsah, um sich zu vergewissern, dass alle ihren Spaß hatten, bemerkte sie, dass sie die langen Schürhaken vergessen hatte, mit denen die Marshmallows für die S’mores geröstet wurden. »Ich bin gleich wieder da«, sagte sie zu Stone und ging im Dunkeln zum frisch gestrichenen Schuppen, wo sie die Sachen für die Lagerfeuer aufbewahrten.
    Sie zog ihre kugelschreibergroße Taschenlampe hervor,
knipste sie an und steckte sie sich zwischen die Zähne, damit sie die Hände frei hatte und die Tür aufziehen konnte.
    Als sie den Schuppen betrat, schlugen ihr sofort Dämpfe entgegen. Sie stieß mit der Stiefelspitze gegen eine Farbdose und blickte hinab. Farbdosen, Malerpinsel in Farbeimern, Lappen, all die Sachen, die sie hier hastig verstaut hatten. Callie fiel ein, dass sie Stone zwei Stunden zuvor angetrieben hatte, rasch alles wegzupacken. »Verflucht noch mal, Stone.«
    Plötzlich fiel die Tür ins Schloss. Vor lauter Schreck ließ

Weitere Kostenlose Bücher