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Brandhei

Brandhei

Titel: Brandhei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shalvis Jill
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Callie die Taschenlampe fallen. Der Wind. Im Stockdunkeln drehte sie sich um und wollte die Tür wieder öffnen, aber sie bewegte sich nicht. »Nein!« Während ihr die Farbdämpfe in die Lunge drangen, beugte sie sich nach vorn und tastete nach der Taschenlampe, dankbar, als sich ihre Hand darüber schloss und das Ding wieder anging. Sie stand auf und streckte die Hand nach dem Lichtschalter aus. Als das Licht anging, wankte sie, schwindlig jetzt. Die Dämpfe waren sehr konzentriert. Sie schlug mit der Faust gegen die Tür, so fest sie konnte. »Hallo? Hört mich jemand?«
    Es war sinnlos, und sie wusste es. Der Schuppen lag mindestens hundert Meter vom Lagerfeuer entfernt, und weil der Wind auffrischte und wegen der Geräusche des prasselnden Lagerfeuers und all dem Gerede konnte vermutlich niemand sie hören. Callie ging in dem kleinen Raum umher und suchte nach etwas, womit sie gegen die Tür schlagen, ein lautes Geräusch machen konnte. Sie versuchte es mit einem Besen, dann mit dem Griff eines Farbpinsels. Nichts funktionierte, sie sank auf die Knie. Der Wind pfiff durch die wenigen Spalten, aber sie meinte, auch etwas anderes zu hören. Schritte? Und wenn es nicht der Wind gewesen war, der sie hier drin eingeschlossen hatte? Ihr Herz schlug ein wenig schneller. Stand dieser
Jemand in diesem Augenblick vielleicht draußen vor dem Schuppen und lauschte ihren Hilferufen?
    Was sie zu der nächsten Frage führte. Wie lange konnte sie noch hier drin feststecken, ehe ihr Team bemerkte, dass sie fehlte? Oder bevor sie erstickte. »Die kommen schon«, sagte sie zu sich selbst und lehnte sich mit dem Rücken an die Tür. Es konnte sich nur um Sekunden handeln. Sie schloss die Augen und wartete …
    Und holte überrascht Luft, als die Tür hinter ihr aufgerissen wurde, so dass sie nach draußen fiel – in zwei starke, warme Arme. Jakes Arme. »Callie!«
    Auch andere Stimmen waren zu hören, ganz in der Nähe. »Lasst mich zu ihr...«
    »Was hat sie?«
    »... mein Gott, die Dämpfe... Atmet sie?«
    In Callies Kopf drehte sich alles – wegen der Dämpfe und der Stimmen all der Menschen ihres Lebens. Tucker, Stone, Eddie, Lou und Marge. Auch Michael. Wann war er gekommen?
    »Lasst mich sie nehmen.« Das kam von Michael, er schien voller Angst.
    »Ich hab sie.« Das war wieder Jake, seine Arme schlossen sich um sie. »Callie?«
    Sie schlug die Augen auf und stellte fest, dass er auf dem Boden saß und sie ihren Kopf auf seinem Schoß hatte, an seine Brust geschmiegt, die Gesichter der anderen aus ihrem Team so nahe, dass sie blinzeln musste, um sie richtig sehen zu können.
    »Du hast mich wieder mal gerettet«, flüsterte sie Jake zu. »Verdammt noch mal.«
    »Was hast du da drin gemacht?«
    »Ich glaube, der Wind hat die Tür hinter mir zugeschlagen. Ich konnte nicht mehr richtig atmen.«

    »Natürlich nicht«, sagte Jake aufgebracht. »Irgendein Idiot hat die ganzen Malersachen dort hineingestellt.«
    Alle drehten sich um und sahen Stone an. Er war entsetzt. »Wir waren in Eile, und da habe ich nicht daran...«
    »Nicht gedacht? Oder konntest du es gar nicht?«, herrschte Jake ihn an. »Hattest du getrunken?«
    »Nein.«
    »Ich habe dich gesehen«, sagte Tucker ruhig.
    »Ja, aber das war hinterher«, antwortete Stone kleinlaut. »Wir haben alle ein Bier getrunken...« Er blickte in die Runde. »Ich hatte nichts getrunken, als ich heute Nachmittag die Sachen in den Schuppen gestellt habe, ich schwöre es!«
    »Wir hatten Glück, dass der Schuppen nicht in Flammen aufgegangen ist«, sagte Jake. »Callie, warum hast du nicht nach uns gerufen?«
    »Hab ich ja! Ich hab mir die Kehle aus dem Leib geschrien!«
    Jakes Hand schloss sich über ihrer, während er sie unverwandt ansah. »Wir haben dich nicht gehört, alles war so laut.«
    Sie versuchte aufzustehen, aber er hielt sie ganz fest. »Jake...«
    »Noch nicht«, sagte er leise und umarmte sie. »Lass dir noch etwas Zeit.«
    »Mir geht’s gut.«
    »Dann lass mir noch eine Minute Zeit.«
    »Geben wir uns allen eine Minute Zeit.« Eddie ging in die Hocke, wischte sich mit dem Arm über die Stirn und betrachtete besorgt seinen Bruder. »Mein Gott.«
    Tucker berührte Callies Gesicht. »Ihr geht’s gut.«
    »Wir rufen den Sheriff«, sagte Michael. »Niemand fasst diesen Riegel an, wir lassen Fingerabdrücke machen.«

    »Wir haben alle den Riegel angefasst«, sagte Callie. »Außerdem möchte ich unseren Gästen keine Angst einjagen.«
    »Stone und Eddie, vielleicht solltet

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