Brandhei
nein.«
Tief betrübt kehrte Jake zu Cici zurück.
»Warum zeigst du mir nicht mal deine Hütte?«, fragte sie, schaute ihn mit ihren sinnlichen, dunklen Augen an und drängte sich an ihn.
Dass Tucker gerade heute Abend nicht da war... Jake überlegte schon, ob er in Stones oder Eddies Hütte einbrechen sollte, dann aber schloss er seine auf, wobei es ihm nur deshalb gelang, sich Cicis Annäherungsversuchen zu entziehen, weil die Glocke zum Abendessen läutete.
Amy servierte den beiden im Esszimmer ein schlichtes Abendessen, bestehend aus Huhn mit Reis. Es hätte auch Dreck mit Steinen sein können. Hinterher entschuldigte er sich und suchte nach Callie. Er fand sie im Fitnessraum, wo sie einen Sandsack bearbeitete, als ob ihr Leben da von abhinge. Sie trug einen Sport-BH und Spandex-Shorts, beides hauteng. Ihre Haut glänzte vor Schweiß, ihn überfiel der irrsinnige Wunsch, sie abzulecken. »Du warst nicht beim Abendessen.«
»Und du hast Lipgloss an den Mundwinkeln«, antwortete sie, bevor sie wieder den Sandsack massakrierte.
»Ich habe sie nicht geküsst, verdammt noch mal.« Trotzdem wischte er sich über den Mund und blickte auf seine Hand. Tatsächlich, er hatte Lipgloss an den Fingern.
»Geh weg, Jake.«
»Ja.« Aber nur weil er kein solches Gespräch führen wollte – und es würde zu einem Gespräch darüber kommen -, das von Cici unterbrochen worden wäre, was alles nur noch verschlimmert hätte. Seufzend ging er ins Esszimmer zurück.
»Ich habe mich schon bettfein gemacht«, sagte Cici.
»Erst das Dessert.« Er hatte keine Ahnung, ob es überhaupt Nachtisch gab, aber Amy servierte ihnen Eiscreme. Und weil er es deswegen noch eine halbe Stunde hinauszögern konnte, mit Cici in einem Zimmer zu schlafen, verzieh er Amy, dass sie ihn nicht von Cici befreit hatte.
»Also?«, fragte Cici, als er aufgegessen hatte.
»Noch einen Kaffee«, antwortete er verzweifelt.
»Keinen Kaffee.« Sie stand auf, zog ihn vom Stuhl – und lächelte.
Weil er das Ganze nun nicht mehr aufschieben konnte, ging er mit Cici in das Blockhaus zurück, wo sie gemeinsam auf das Bett und den Futon schauten. »Du kannst das da haben...«
»Ich dachte, wir schlafen in einem Bett.« Sie schlang die Arme um ihn, wobei sie endlich auf seine Schulter Acht gab. Sie kuschelte sich an ihn, knabberte an seinem Ohr, und da schloss er schließlich die Augen und erinnerte sich an das letzte Mal, als sie das getan hatte, und wie viel Spaß er hinterher mit ihr hatte.
Aber diesmal passierte nichts, es funkte gar nichts.
»Jake?«
Er war so verzweifelt gewesen, hatte sich so sehr nach etwas aus seiner Welt gesehnt – und was hatte er nun davon? »Komm, legen wir uns schlafen, Cici.«
Sie grinste ihn an, aber als sie den Blick in seinen Augen sah, erstarb ihr Lächeln. »Du meinst...?«
»Schlafen.« Er ließ sich auf Tuckers Bett fallen und überließ Cici den Futon. Schloss die Augen und seufzte. Entweder hatte er völlig den Verstand verloren, eine Nacht mit dieser Frau sausen zu lassen...
Oder er hatte sich in eine andere verliebt. Ihm gefiel weder die eine noch die andere Vorstellung.
Die Cheerleader kehrten zurück und erklärten gut gelaunt, es sei der beste Ausflug gewesen, den sie je unternommen hätten.
Callie freute sich darüber, auch wenn sie sich von den Jungs Geschichten von ihren gemeinsamen Eskapaden anhören musste. Cici fuhr wieder weg, und auch darüber war Callie froh. Sie hatte sich ein wenig gegrämt wegen des merkwürdigen Gefühls, das sie jedes Mal überfiel, wenn sie diese Frau angeschaut oder – so wie gestern Abend – aus dem Fenster ihres Blockhauses geblickt und das Licht in Jakes Hütte erlöschen gesehen hatte.
Callie hatte das unangenehme Gefühl, dass es Eifersucht war, und das ärgerte sie am meisten. Seit wann wollte sie einen Mann, der sie auf Schritt und Tritt geradezu um den Verstand brachte? Einen Mann, der nicht auf der Ranch zu bleiben gedachte?
Doch sie bekam ja schon Herzklopfen, wenn sie ihn nur ansah, verdammt. Sie hatte in ihrem Leben eben zu lange auf jemanden gewartet, der sie liebte. Das war keine selbstmitleidige Grübelei, sondern eine Tatsache. Doch zum Teufel damit, sie brauchte niemanden – außer sich selbst.
Nur indem sie sich in die Arbeit stürzte und dafür sorgte, dass alle andern es ebenfalls taten, gelang es ihr, einige Tage lang nicht mit Jake zu sprechen. Wenn sie sich nicht täuschte, war er ebenso darauf bedacht gewesen, ihr aus dem Weg zu gehen.
Das
Weitere Kostenlose Bücher