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Brandhei

Brandhei

Titel: Brandhei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shalvis Jill
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samt Weste, dazu wadenlange Stiefel und einen passenden Hut sowie Lipgloss. Ihre Vorstellung von einer zünftigen Aufmachung für einen Urlaub auf dem Lande, zweifellos.
    »Oh, Jake.« Sie warf ihm die Arme um den Hals – wodurch sie ihm die Schulter stauchte. »Ich habe dauernd auf der Feuerwache angerufen, seitdem du verschwunden warst.« Sie kamen am Schweinestall vorbei. Mehrere Ferkel rannten erwartungsvoll zum Tor. Cici drängte sich eng an Jake, machte eine besorgte Miene. »Oh, äh. Aber egal, irgendwann hat mir einer von den Jungs gesagt, dass ich dich auf deiner Ranch finden kann, irgendeine mit dem Wort Blue im Namen, irgendwo in Arizona.« Sie lachte und legte zum dritten Mal innerhalb weniger Minuten den Kopf auf seine verletzte Schulter. »Danach war es nicht schwer, dich zu finden.«
    Er verzog das Gesicht und löste sich von ihr – obwohl es ihm schon ein wenig schmeichelte, wie hartnäckig sie nach ihm gesucht hatte. »Pass bitte auf meine Schulter auf, ja?«
    »Oops, tut mir leid. Also...« Sie sah ihn schelmisch an. »Wie geht’s denn dem Rest von dir?«
    Eineinhalb Monate zuvor hätte er auf die unübersehbare Einladung in ihrem Blick noch reagiert. Aber sie hier draußen auf der Ranch anzutreffen, so weit außerhalb ihres
natürlichen Lebensraums und auch seines eigenen, das war eher beunruhigend als erregend.
    Sie kamen am Hühnerstall vorbei. Cici kreischte, als sie auf einen fragwürdig aussehenden Klumpen von etwas trat, bei dem es sich mit Sicherheit nicht um Schmutz handelte. Die Hennen gackerten los und rannten davon.
    Schließlich kamen sie zum Haupthaus. Callie stand auf der Veranda, hielt wegen der Sonne die Hand schützend vor die Augen und sah zu, wie die beiden auf sie zukamen.
    »Die ist uns wohl nicht besonders freundlich gesinnt, was?«, flüsterte Cici.
    Zu mir ist sie sehr freundlich gewesen, dachte Jake, noch wenige Augenblicke zuvor. »Sie hat zu tun.«
    Cici sah sich um, schaute in die offene, raue Landschaft, auf die schroffen Berge und die Ranch ringsum. »Was macht ihr Leute eigentlich den ganzen Tag hier draußen?«
    Wie oft hatte er sich dieselbe Frage gestellt? Hunderte Male. Tausende Male. Doch jetzt wusste er es besser, denn ihm war klar, wie viel Arbeit es erforderte, die Ranch in Betrieb zu halten. »Die Feriengäste machen Ausflüge zu Pferde oder wandern. Man kann historische Stätten besuchen, und...«
    »Wow. Du klingst ja wie ein echter Cowboy.« Sie näherten sich Callie, Cici lächelte zu ihr hinauf. »Ich würde liebend gern auf mein Zimmer gehen und mich etwas frisch machen.«
    Callie lächelte gequält. »Wie Jake vielleicht erwähnt hat, sind wir ausgebucht.«
    »Aber es sieht doch alles so leer aus.«
    »Die Gäste sind im Augenblick zwar alle fort, aber sie haben die Zimmer für mehrere Tage gebucht.«
    Cici wandte sich an Jake. »Mein Flug aus Tucson geht
erst morgen Abend. Wenn ich jetzt umkehre, muss ich ganz allein im Dunkeln durch die Wüste fahren.«
    Jake verzog das Gesicht und blickte flehend Callie an. »Gibt es da nicht noch...« Sie verschränkte die Arme, er hielt inne. »Nein, wohl nicht.«
    »Ich hatte gehofft, Sie würden es zumindest versuchen«, antwortete Cici etwas beleidigt. »Für die Freundin Ihres Chefs.«
    Auch das noch.
    Callies Blick wurde eiskalt. »Wenn Jake, als der Chef«, sagte sie in sehr neutralem Tonfall, der Jake zusammenzucken ließ, »das Zimmer mit Ihnen teilen möchte, dann geht mich das nichts an.«
    Und damit drehte sie sich auf der Stelle um und ging die Stufen zur Eingangstür hinauf.
    »Ich habe nichts dagegen, ein Zimmer zu teilen«, sagte Cici.
    Jake rang sich ein müdes Lächeln ab. »Na, großartig.« Aus dem Augenwinkel sah er Amy, die zum Stall ging, und ihm kam eine Idee. »Sekunde mal...« Er lief zur jüngsten, geheimnisvollsten Angestellten der Ranch.
    »Tucker hat gesagt, ich soll hier Arbeiten erledigen«, sagte sie und wies auf den Stall. »Ich verstoße also nicht gegen irgendwelche Vorschriften...«
    »Kann ich heute Abend in Ihrer Hütte wohnen?«
    »Wie bitte?«
    »Eine Freundin von mir ist unerwartet in die Stadt gekommen, und da habe ich mich gefragt, ob sie heute in Ihrem Blockhaus übernachten könnte?«
    Amy blickte über den Hof bis zu der Stelle, wo Cici stand, die sich gerade bemühte, die Sohlen ihrer hochhackigen Stiefel zu begutachten, ohne vornüber zu fallen. »Ist sie das?«

    »Ja.«
    »Schmeißen Sie mich raus, wenn ich Nein sage?«
    »Wie bitte? Natürlich nicht.«
    »Dann

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