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Brann 02 - Blaue Magie

Brann 02 - Blaue Magie

Titel: Brann 02 - Blaue Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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an BinYAHtii verfüttert.«
    »Ein dermaßen störrisches Gemüt? BinYAHtii war schwer genug in der Gewalt zu behalten, solange ich ihm gewöhnliche Leben opferte. Außerdem mochte ich sie.«
    »So. Und was wirst du als nächstes tun?«
    »Mich ausruhen. Hier ist's nicht schlechter als anderswo. Wirst du hier sein?«
    »Eine Zeitlang.«
    »Und die Wandelwesen?«
    »Yaro meint, daß es hier durchaus schön sei, aber langweilig.« Für einen Moment wirkte Brann wieder höchst wachsam, dann lächelte sie. »Vielleicht sollte ich's dir nicht verraten, aber sie sind wieder auf Entdeckungsreise gegangen, es gibt vielerlei, woran sie sich noch gewöhnen müssen, die Gestaltwandler haben sich auch gewandelt. Ich vermute, es wird meine nächste Aufgabe sein, für sie eine Möglichkeit zur Heimkehr zu finden. Doch darüber möchte ich für einige Zeit nicht einmal nachdenken. Ich bin müde.« Sie stand auf, streckte die Hand aus. »Ich bin froh, daß du bleibst. Es wird angenehm sein, jemanden zu haben, mit dem man sprechen kann. Komm! Laß mich dir das Haus zeigen! Ich habe keinerlei Kenntnis, wer's gebaut hat, es war schon vorhanden, als ich mich das letzte Mal hier aufgehalten hab. Es ist richtig nett darin, so friedlich. Sobald man's betritt, hat man das Gefühl, es freut sich über den Besuch.« Ihre Hand war warm und kräftig. Anscheinend vergnügte seine Anwesenheit sie; tatsächlich erregte sie sogar den Eindruck, gegenwärtig an allem Vergnügen zu finden. Wie sie neben ihm dahinschlenderte, zog sie die Fersen durchs Gras, genoß sichtlich das kühle weiche Federn der Halme unter den nackten Fußsohlen. Bevor sie Maksim weckte, hatte sie ein Bad genommen, sie roch ganz schwach nach Lavendel und Rosenblättern, das Seidenkleid, das sie als einziges Kleidungsstück trug, war ärmellos und reichte ihr bis knapp über die Knie, die Brise zupfte ab und zu unversehens daran, brachte es zum Rascheln. Ich brauche neue Kleidung, dachte Maksim, berührte sein verdrecktes, angesengtes Gewand, schnitt eine Grimasse. Brann merkte es nicht, weil sie nach vorn blickte, in die Richtung eines sonderbaren Gebäudes, halb überwuchert von blütenreichen Florsträuchern. »Da ist irgend etwas, das sich ganz rührig betätigt, ich hab's nie zu sehen gekriegt, es macht im Haus sauber, pflegt den Garten, putzt Gegenstände, hält hier ganz allgemein alles in gutem Zustand, ich weiß nicht, wie oft ich mich versteckt und versucht hab, es bei der Arbeit zu beobachten, es ist mir nie gelungen. Vielleicht kommst du hinter das Geheimnis, du könntest dich damit befassen, wenn du einmal das Bedürfnis nach 'n wenig Denkarbeit verspürst. Um ehrlich zu sein, ich hoffe, du schaffst's auch nicht, dann würde ich mir ins Fäustchen lachen.«
    »Die Myk'tat-Tukery-Inseln«, murmelte Maksim. »Ich kenne tausend Geschichten über sie, und eine ist merkwürdiger als die andere.«
    »Maksim, gewaltiger Zauberer, ich werde dir ein, zwei Dinge zeigen, bei denen sich dir die Haare kräuseln, und danach ein, zwei Sachen, bei denen sie wieder gerade werden.« Brann ließ seine Hand los, lief ihm auf dem Zugangspfad aus bläulichen Steinplatten voraus und die gewundene Holztreppe hinauf, öffnete die Haustür, drehte sich um und erwartete ihn mit ausgebreiteten Armen auf der Schwelle. »Habe die Güte, unser Haus zu betreten, Settsimaksimin, möge dein Aufenthalt so glücklich werden, wie meine Tage hier gewesen sind.«
    Tief aus Maksim kollerte sein dunkles Lachen hervor, als er Brann ins Haus folgte.

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