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Bravo, liebes Hausgespenst!

Bravo, liebes Hausgespenst!

Titel: Bravo, liebes Hausgespenst! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Louise Fischer
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ist eine ziemlich robuste Person. Der wird ein Hausgespenst nicht viel ausmachen, vor allem dann nicht, wenn sie es nur ein paar Wochen erdulden muß.“
    „Meinst du wirklich?“ fragte Liane nicht sehr überzeugt.
    „Ja, in der Tat, das meine ich. Mir macht ein anderes Problem viel mehr Sorgen. Wo soll Tante Elly schlafen?“
    „Im Gästezimmer!“ erwiderten Monika, Liane und Peter in schöner Eintracht.
    „Aber das ist doch noch gar nicht eingerichtet! Ich fände es besser, Liane und Monika würden für die Zeit von Tante Ellys Besuch noch einmal Lianes Zimmer miteinander...“
    Die Schwestern sahen sich an. „Nein!“ sagten sie wie aus einem Munde.
    „Man könnte ein Klappbett aufstellen...“
    „Nein“, sagte Monika noch einmal, „lieber mache ich den ganzen Haushalt allein — ich könnte ja die Schule schwänzen — ehe ich aus meinem schönen Zimmer ausziehe.“
    „Und ich will auch nicht wieder auf die Kleine Rücksicht nehmen müssen“, erklärte Liane, „das habe ich schließlich lange genug getan!“
    Die Schwestern hatten, als die Schmidts noch in München lebten, das Zimmer miteinander teilen müssen.
    „Es wäre ja nur für ein paar Wochen“, versuchte es der Vater noch einmal, aber es gelang ihm nicht, den beiden diese Idee schmackhaft zu machen.
    „Dann wäre es doch schon besser, du nähmst Peter zu dir“, meinte Liane, „du bist es ja gewohnt, mit jemandem zusammen zu schlafen, und wenn Peter auch nicht gerade ein angemessener Ersatz für Mutti ist...“
    „Nein“, sagte Herr Schmidt energisch, „ich habe schon einmal mit Peter im Doppelbett übernachtet! Wißt ihr noch, als wir im Urlaub am Wörthersee waren und ihr mit Mutter zusammen geschlafen habt! Peter schnarcht und strampelt nachts wie ein Verrückter.“
    „Inzwischen ist er älter geworden“, erinnerte Liane.
    „Aber ich fürchte sehr, daß er seine Schlafgewohnheiten deshalb doch nicht geändert hat!“
    „Außerdem“, gab Peter zu bedenken, „habe ich mir eine richtige Männerbude eingerichtet! In der würde sich eine Dame bestimmt nicht wohl fühlen!“
    Monika tippte sich mit dem Finger auf die Nase. „Wie wäre es“, sagte sie langsam, „wenn wir Tante Elly in einem Bauernhaus einquartierten? Fast alle vermieten doch an Fremde. Man müßte nur ein heizbares Zimmer finden. Dann wäre sie auch so ziemlich vor Amadeus sicher, denn tagsüber ist er ja harmlos.“
    „Das ist eine Idee!“ rief Herr Schmidt erleichtert. „Moni hat wieder mal den Nagel auf den Kopf getroffen. Ja, Tante Elly zieht für die paar Wochen zu einem Bauern. Ich laufe jetzt sofort los, um ein Zimmer für sie zu mieten! Wer begleitet mich?“
    „Ich!“ sagte Monika sofort, denn sie freute sich immer, wenn sie Gelegenheit hatte, mit dem Vater allein zu sein. Mit ihm konnte sie über alles sprechen, was ihr durch den Kopf ging; er machte sich nie über sie lustig und hatte immer kluge Antworten.
    So zog sie sich denn ihren Anorak an, setzte die gestrickte Mütze auf und verließ mit ihm das Haus. Draußen band sie Kaspar los, der seiner Begeisterung über den unerwarteten Abendspaziergang mit Schwanzwedeln und lautem Bellen Ausdruck gab.
    Für den Weg nach Heidholzen brauchten sie nur etwa zwanzig Minuten. Trotzdem dauerte es mehr als zwei Stunden, bis sie wieder zu Hause waren. In jedem Hof, auf dem sie vorsprachen, mußten sie erst von dem Unfall der Mutter berichten. Sie ernteten Mitgefühl, wurden in die Stube gebeten und Herr Schmidt bekam einen Schnaps angeboten. Dann wurde ihnen von ähnlichen, leichteren oder schlimmeren Fällen berichtet. Seit Monika den Schatz gefunden und dessen Erlös mit der Gemeinde geteilt hatte, waren die Schmidts angesehene Leute in Heidholzen. Zum Schluß aber stellte sich heraus, was Monika befürchtet hatte: die Zimmer, die im Sommer an die Fremden vermietet wurden, hatten in der Regel keinen Ofen.

    Erst beim Staber-Bauern, den sie als fünften besuchten, fanden sie ein Zimmer vor, das über der Küche lag und deshalb nie ganz kalt war, und in dem außerdem ein elektrischer Heizofen stand. Es war mit hellen Bauernmöbeln eingerichtet und hatte lustige bunte Vorhänge vor den Fenstern.
    „Das nehmen wir! Abgemacht!“ rief Herr Schmidt erleichtert.
    „Stop!“ rief Monika. „Nicht so hastig!“ Sie packte ihn beim Arm und verhinderte, daß er die Übereinkunft durch Handschlag gültig machte.
    „Ist noch etwas?“
    „Ja“, sagte Monika, „wir müssen abwarten, ob Tante Elly mit dieser

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