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Breakfast on Pluto

Breakfast on Pluto

Titel: Breakfast on Pluto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick McCabe
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Land weiß Bescheid – im Norden wie im Süden!« Was konnte ich da anderes sagen als: »Ach, du liebes bißchen!« Aber ihn verlassen – das hatte dieses Mädchen nicht vor! »Wir müssen dir wirklich eine Perücke kaufen!« sagte sie – und was sah ich traumhaft aus in dieser Schiaparelli (»hübsch, waschbar, schnelltrocknend, hitzebeständig« – hat ein Vermögen gekostet!). Egal, wie mein lieber Schnullermann sagte, diese wippende, schillernde Lockenpracht – wenn ich sie mit Tried and True aschbraun färbte, waren sie alles Geld in der Allied Irish Bank wert! »Liebst du mich, Schnulli?« säuselte ich, und seine Gucker erwiderten: »Ja!«
    »Tu doch noch mal so, als wärst du Audrey!« bat er (in Castleblaney hatten wir uns ein Doppelprogramm angeschaut – Frühstück bei Tiffany und Ein Herz und eine Krone!) , und dann sagte ich mit dem schüchternsten Fächeln meiner weißbehandschuhten Hand: »Ach, Gregory!«
    »Puh!« sagte er, als wir fertig waren. »Eins kann ich dir sagen – bis meine Frau mal so tut, als wäre sie sie, da kann ich lange warten!« Womit er natürlich Audrey meinte!
    In der darauffolgenden Woche, wen trafen wir zufällig in der Grafton Street? Keinen andern als Irwin. Den wir in letzter Zeit immer seltener gesehen hatten – jetzt, wo ich in Scotsfield wohnte und er dauernd auf Versammlungen gehen und seine republikanischen Zeitungen verkaufen mußte. »Na – wohin soll’s denn gehen, Kerr?« fragten wir. »Ich bin auf einer Demo gegen die Internierungen«, sagte er. »Was? Das soll ‘ne Demo sein?« fragte ich. »Was ‘ne Masse Leute!« Hätte ich nicht sagen sollen, denn so was machte ihn fuchsteufelswild! »Scheiße, nicht mal hundert!« zischelte er – als wären wir persönlich dafür verantwortlich. »Dem Süden ist alles scheißegal!«
    »Ach, laß doch«, sagte Charlie. »Komm mit, deine Sorgen ertränken!«
    Was er auch tat! Im Captain America’s in derselben ollen Grafton Street tat er sich an der gigantischsten Cola mit Eis gütlich. Ich denke gern zurück an den Tag, als wir Irwin begegneten und wie immer rumquatschten. »Die einzige Band,die heute was taugt, Charlie, ist King Crimson!« sagte er und ließ seine Cola blubbern. »Der ganze Glam Rock ist doch eine einzige Scheiße!« Was ich nun überhaupt nicht fand – nicht so sehr wegen der Musik als wegen der Kleider! »Soll das heißen, du magst Ziggy nicht?« fragte Charlie und schürzte die Lippen. »Du hast ja nicht alle Tassen im Schrank!«
    Nach einer Weile verlor ich das Interesse und fing an, vor mich hinzuträumen. Die Jukebox spielte einen hübschen Song – Rocket Man von Elton John. Ganz schöne Ironie, wenn man daran dachte, was für ein Leben Irwin inzwischen führte: wie der daherredete, hörte man, daß er politisch ziemlich stark engagiert war. Die meiste Zeit kriegte ich gar nicht mit, worüber er mit Charlie quasselte. Ich verstand immer nur: »Diesmal geben wir ihnen den Rest!« oder »Wir legen die ganze Saubande um! Kapiert?« Und ich wollte schon sagen: »Um Himmels willen, Irwin! Nun mach mal halblang! Erst mal wollen wir ‘n bißchen leben, überlaß die Raketen den Typen, die ihren Spaß damit haben!«
    Und insgeheim dachte ich: »Mit anderen Worten denen, die nicht wissen, was für ein Vergnügen es ist, sich die Haare hübsch zu machen oder die Augen zu schminken!«
    Worin ich inzwischen immer besser wurde. Selbst in Glam-Rock-Jacketts aus Satin und wenig auffälligen Jeans (igitt!), lenkte ich aller Blicke auf mich und heimste mühelos Komplimente ein wie: »Guck mal den an! Der hat ja Frauenklamotten an!«, »Menschenskinder! Nun schaut euch das an!« und andere vermischte Dummheiten. »Mit dir wird’s wirklich immer schlimmer!« sagte Irwin, als ich eine Pirouette drehte und ihn fragte: »Na, magst du lieber Rosa oder Blau?«, womit ich ein weiteres Satinjackett meinte!
    Nach Captain America’s ließ ich mir die Haare richten, und Irwin sagte, ich sähe aus wie David Cassidy. Ich muß schon sagen, da fühlte ich mich aber gebauchpinselt! Dann ging’s mit Dosenbier die Straße lang, Irwin in dem albernen Hemd mit der großen, dicken Faust, die eine Kette zerreißt: »Schluß mit den Internierungen!«
    Wie es genau dazu kam, weiß ich leider bis heute nicht genau – ich weiß nur, daß ich ein bißchen beduselt war, schläfrig dahintrottete (ich fürchte, das Dosenbier), die Korkenzieherlocken befingerte, die die Friseuse geschnitten hatte, und überhaupt nicht auf die beiden

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