Breathless 01 – Gefährliches Verlangen
zog sie fest an seine Brust. Er wollte, dass sie wusste, dass er da war. Und gütiger Gott … mehr als das brauchte er selber die Gewissheit, dass sie da war.
Nach einer Weile stieß sie einen tiefen Seufzer aus und entspannte sich an seiner Brust. Ihre sanften, gleichmäßigen Atemzüge füllten den Raum und zeigten, dass sie eingeschlafen war. Oder zumindest, dass sie dabei war einzuschlafen.
Aber er schlief nicht. Er schloss noch nicht einmal die Augen. Denn jedes Mal, wenn er es versuchte, sah er wieder den Ausdruck auf Mias Gesicht, als ein anderer Mann ihr mit Gewalt eine Berührung aufgedrängt hatte.
31
Als Mia am nächsten Morgen erwachte, lag Gabe nicht neben ihr im Bett. Er fehlte ihr, aber sie war auch erleichtert, denn sie wusste nicht, ob sie ihm schon wieder gegenübertreten konnte. Es gab so viel zu sagen, und sie war noch nicht sicher, wie sie es sagen sollte. Das war vielleicht feige, ja. Aber sie wusste, dass das, was sie zu sagen hatte, durchaus das Ende ihrer Beziehung mit Gabe bedeuten konnte.
Sie lag immer noch unter der Decke und umarmte eines von Gabes Kissen, während sie überlegte, ob sie aufstehen sollte oder nicht, als Gabe mit einem Frühstückstablett in der Tür erschien.
»Hast du Hunger?«, fragte er mit leiser, ernster Stimme. »Ich habe Frühstück bestellt.«
Es erstaunte sie, wie nervös er wirkte. In seinem Blick lagen Sorge und echte Anteilnahme. Auch Bedauern war darin zu erkennen, das seine Augen jedes Mal trüb wirken ließ, wenn er sie anschaute. Ihr Herz zog sich zusammen und sie schloss die Augen, um die Bilder des letzten Abends zu verdrängen, die wieder auf sie einstürmten.
»Mia?«
Sie öffnete die Augen und sah ihn immer noch mit dem Tablett neben dem Bett stehen. Sie stemmte sich hoch und stopfte sich Kissen in den Rücken, um im Sitzen essen zu können.
»Danke«, sagte sie, als er das Tablett auf ihre Beine stellte.
Er ließ sich neben ihr aufs Bett sinken und strich mit dem Daumen über ihre verletzte Lippe. Sie zuckte zusammen, als er eine besonders empfindliche Stelle berührte, und sofort trat ein entschuldigender Ausdruck in seine Augen.
»Wirst du essen können?«, fragte er mit leiser Stimme.
Sie nickte. Dann senkte sie den Kopf und griff nach der Gabel, unfähig, ihm in die Augen zu schauen.
»Ich habe alle Geschäftstermine abgesagt.«
Sofort hob sie den Kopf, sie schien überrascht. Ehe sie etwas sagen konnte, fuhr er fort, als hätte sie gar nicht reagiert.
»Ich habe unseren Rückflug auf morgen früh umgebucht. Aber heute will ich dir Paris zeigen. Den Eiffelturm, Notre- Dame, den Louvre und alles, was du sonst noch sehen möchtest. Für heute Abend habe ich um sieben einen Tisch reserviert. Für Pariser Verhältnisse etwas früh, aber wir reisen früh ab, und ich wollte, dass du dann ausgeruht bist.«
»Das klingt wunderbar«, sagte sie heiser.
Die Freude und Erleichterung, die bei ihrer Antwort in seine Augen trat, war überwältigend. Er öffnete den Mund, als wollte er noch etwas sagen, doch dann schloss er ihn wieder.
Sie konnte nicht glauben, dass er sämtliche Geschäftstermine abgesagt hatte. Der einzige Grund für die Reise war doch das neue Hotelprojekt und damit Geschäftliches gewesen. Einen ganzen Tag mit Gabe in Paris zu verbringen, hätte auch direkt einem ihrer Träume entspringen können.
Keine Termine. Keine fremden Männer. Nur sie beide, die Spaß hatten und es genossen, den Tag miteinander zu verbringen. Das klang himmlisch. Und einen kurzen Moment konnte sie sogar die Spannungen zwischen ihnen ignorieren. Sie konnte so tun, als hätte es die letzte Nacht gar nicht gegeben. Der Vorfall würde sich nicht in Luft auflösen. Über das Thema musste gesprochen werden. Aber sie nahm den Aufschub dankbar an und würde das, was sie Gabe zu sagen hatte, später ausführen. Doch wenn es so weit war, konnte das sehr wohl das Ende bedeuten.
Während Gabe sie weiter mit besorgter Miene ansah, aß sie schnell, um so viel Zeit wie möglich für die Erkundung der Stadt zu haben. Nur ein Tag, um sich Paris anzusehen? Unmöglich. Aber sie würde so viel von Paris mitnehmen, wie sie konnte.
Nachdem sie zu Ende gegessen hatte, zog sie sich an und steckte ihr Haar hoch. Sie machte sich nicht die Mühe, sich zu schminken. Sie hatte ihre Lieblingsjeans mitgenommen und war jetzt dankbar, sie anziehen zu können.
»Heute Morgen ist es kalt draußen. Hast du etwas Warmes zum Anziehen eingepackt?«, fragte Gabe.
Er lehnte am
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