Brenda Joyce
sie voller Angst und versuchte, sich aus seinem Griff zu
befreien.
Aber er zog
sie noch näher heran. »Ich denke, du solltest mit ihm durchbrennen. Ich
schwöre, ich werde dir nicht nachlaufen! Reite mit ihm in den Sonnenuntergang,
mir ist es egal!«
Tränen
stiegen ihr in die Augen. Noch nie zuvor hatte sie ihn so wütend gesehen. Sie
bemühte sich, ihre Stimme unter Kontrolle zu bringen. »Du bist betrunken und
zornig. Ich brenne mit niemandem durch. Wir sind verheiratet. Blair und ich
sind befreundet, Alexi, nur befreundet.«
Er lachte
sie aus.
Es gelang
ihr, sich loszureißen, und sie lief zur Treppe. Er war nicht nur zornig, er war
bösartig. Sie hatte Angst, dass er ihr wehtun wollte. Sie warf einen Blick über
ihre Schulter zurück. Er beobachtete sie mit jenem wilden Ausdruck, als wüsste
er, dass sie weder weit genug noch schnell genug laufen konnte, um ihm zu
entkommen.
Furcht
packte sie. Sie raffte die Röcke und rannte die Stufen hinauf – und stolperte.
Sie schrie
auf, als sie fiel, doch er fing sie von hinten auf und hielt sie fest umfangen.
»Sag mir die Wahrheit«, flüsterte er, den Mund an ihrer Wange. »Du hast es
genossen, mich eifersüchtig zu machen. Du hast die ganze Zeit über gewusst, wer
Blair war, und deshalb hast du ihn dir ausgesucht, damit er dir das Bett
wärmt.«
Sie
versuchte sich zu wehren, doch Tränen liefen ihr über die Wangen. »Nein,
Alexi.«
»Ich hasse
dich, Elysse. Wenn er dich haben kann, dann kann ich das auch.« Er sprach
schroff, aber er ließ sie los.
Sie zögerte
nicht, sondern hob die Röcke und lief die letzten Stufen hinauf, voller Panik.
Ihr kam der Gedanke, dass Alexi ihr niemals wehtun würde – aber noch nie hatte
sie ihn in diesem Zustand gesehen.
Sie lief
den Gang entlang und versuchte zu hören, ob er ihr folgte, doch sie atmete zu
schwer und zu laut. Sie lief in ihr Schlafzimmer und schloss die Tür. Erst dann
sank sie in sich zusammen, und die Tränen strömten ihr über die Wange. Würde
Alexi sich ihr wirklich mit Gewalt aufzwingen?
Noch nie
hatte sie ihn so wütend erlebt, so dunkel, so zornig.
Und dann
hörte sie, wie die Tür, die zu ihrem gemeinsamen Wohnraum führte, geöffnet
wurde. Sie hatte vergessen, diese abzuschließen!
Elysse fuhr
herum.
Alexi ging
auf sie zu, sein Gesicht war eine Maske des Zorns, seine Augen funkelten vor
Lust.
Sie
wirbelte herum, versuchte, die Tür wieder aufzuschließen, aber ihre Hände zitterten
so heftig, dass sie den Schlüssel nicht herumdrehen konnte. Er packte sie von
hinten.
»Hör
auf!«, schrie sie.
Er hob sie
hoch, ging quer durch das Zimmer und warf sie aufs Bett. »Er liebt dich. Ich
habe deine verdammten Briefe gelesen. Und du liebst ihn. Verdammt sollst du
sein! Hol dich der Teufel, Elysse!«, brüllte er und stand hoch
aufgerichtet am Fuße des Bettes. »Ich bin derjenige, den du lieben
sollst!«
Sie drehte
sich herum und wollte aus dem Bett klettern. Er erwischte sie am Knöchel und
zog sie zurück. Und dann beugte er sich über sie, drückte ihre Schultern
zurück, legte seine Beine über ihre. »Alexi, du machst mir Angst«,
flüsterte sie.
Er atmete
schwer, aber er sah sie nur an, ohne sich zu bewegen. Elysse hörte ihre eigenen
schnellen Atemzüge – und seine. Sie hörte die Uhr auf dem Kaminsims ticken. Sie
wagte es nicht, sich zu bewegen, aus Angst, ihn herauszufordern. Aber als sie
unter ihm lag, sahen sie sich in die Augen, und sie sah, wie das Licht sich in
seinen spiegelte. Und sie merkte, wie er sich beruhigte. Sie holte tief Luft.
Er würde ihr nie wehtun. Hatte er nicht versprochen, sie zu beschützen – immer?
»Er hat
dich besessen, ich nicht«, stieß er hervor.
»Nein, das
hat er nicht«, wiederholte sie. Ihr Herz schlug noch immer viel zu schnell. »Du
machst mir Angst, Alexi. Große Angst.«
Er
erschauerte. Endlich sah er ihr nicht mehr in die Augen, sondern betrachtete
ihren Mund, voller Verlangen jetzt, nicht mehr voll Zorn. »Wie kannst du Angst
haben – vor mir?«, fragte er unsicher. »Ich würde dir nie wehtun,
Elysse.«
Ein wenig
der Spannung fiel von ihr ab. Sie sah ihn an.
Ganz
plötzlich betrachtete er ihre Brüste. Dabei spürte Elysse die Veränderung, die
mit ihm vorging. Der Zorn war verraucht, nur das Verlangen war geblieben.
Er neigte
den Kopf und berührte eine ihrer Brüste mit den Lippen. »Keine Angst«,
flüsterte er.
Sie holte
tief Luft, als er sie küsste. Sie hatte keine Angst mehr – sie wusste, er würde
ihr niemals etwas
Weitere Kostenlose Bücher