Brenda Joyce
Befriedigung. Sie errötete und dachte daran, wie sie den Höhepunkt
erlebt hatte.
Wir sind
füreinander bestimmt, dachte sie lächelnd.
Als
Lorraine eilig hereinkam, wurde Elysse nachdenklich. Natürlich wollte er mit
ihr sprechen, nach allem, was geschehen war. Er konnte es unmöglich bedauern,
das konnte nicht sein. Aber ihre Beziehung hatte eine Kehrtwendung gemacht.
Nach sechs Jahren der Trennung musste das besprochen werden. Natürlich wollte
er über ihre Ehe reden, jetzt, da sie mehr war als nur eine Fassade.
Sie
lächelte und bewegte die Zehen. Ihr Körper war auf schockierende Weise voller
Verlangen, und sie wünschte, Alexi wäre noch hier bei ihr im Bett.
Ich bin
einfach schamlos, dachte sie. Dann errötete sie. Sie hatte ihm gesagt, dass sie
ihn liebte – mehrere Male – in Momenten, die für Konversation denkbar
ungeeignet waren.
Er hingegen
hatte ihr nicht seine Liebe erklärt. Das hatte sie auch nicht von ihm erwartet.
Sie hatte ihm das gesagt, weil sie einfach nicht anders konnte. Aber sie
hoffte, dass er dasselbe empfand. Wie konnte es auch anders sein?
Sie biss
sich auf die Lippe, als Lorraine mit einem Hausmantel herbeikam. Wenn Alexi ihr
seine Liebe erklärte, dann würde sie so glücklich sein, dass sie vermutlich
anfangen würde zu schweben. Sie war fest davon überzeugt, dass er das
vermutlich nicht in dem bevorstehenden Gespräch tun würde, aber ein Teil von
ihr konnte nicht anders, als sich genau das zu wünschen. War es nicht ohnehin
nur eine Frage der Zeit? Hatten sie einander nicht geliebt, seit sie beide
Kinder gewesen waren?
Elysse
stieg aus dem Bett. Lorraine tat so, als wäre es nicht unüblich für ihre
Herrin, nackt und mit offenem Haar zu schlafen. Während sie den Hausmantel
anzog, fiel ihr Blick auf die Blutflecke auf ihrem Laken. Alexi sollte jetzt
die Wahrheit kennen, dachte sie, und es hatte ihm sicher gefallen zu erfahren,
dass sie ihm treu gewesen war. Wenn er etwas nicht ertragen konnte, dann, einem
Rivalen unterlegen zu sein. Aber Alexi war ein erfahrener Mann – er musste in
der vergangenen Nacht bemerkt haben, dass dies das erste Mal für sie gewesen
war.
In diesem
Moment dachte sie an Blair. Er würde verletzt sein, wenn er von ihrem
Sinneswandel hörte. Sie mochte ihn genug, um ihm Glück zu wünschen. Vielleicht
würde sie sogar versuchen, eine wunderbare, einzigartige Frau für ihn zu
finden.
Sie
zögerte. Alexi war so wütend gewesen, als er die Briefe gefunden hatte.
»Sie wirken
so glücklich heute Morgen, Madam«, flüsterte Lorraine lächelnd. Elysse
konnte nicht verhindern, dass sie strahlte. Blair war nicht mehr so wichtig,
nicht für sie und Alexi. »Mein Gemahl ist einfach wunderbar.«
Lorraine
lachte. »Davon haben wir alle gehört, Madam.«
Elysse
zuckte zusammen, und ein Teil ihrer Freude schwand dahin. »Das war in der
Vergangenheit, Lorraine. Der Kapitän und ich, wir haben uns versöhnt.«
Ihre Stimme klang fest.
Eine halbe
Stunde später ging Elysse in den Wohnraum, den sie mit Alexi teilte, gekleidet
in ein rosa und cremefarben gestreiftes Kleid. Es war eines ihrer liebsten
Tageskleider, und sie wusste, dass sie Alexi darin gefallen würde. Sie war aufs
Äußerste gespannt, aufgeregt wie ein Schulmädchen bei der Vorstellung, wieder
mit ihm zusammen zu sein. Seit sie begonnen hatte, sich anzukleiden, hatte sie
sich pausenlos in den Arm gekniffen vor Angst, dass sie die vergangene Nacht
nur geträumt hatte. Doch sie wollte ihn mit ihrer Würde und Haltung
beeindrucken – sie hatte nicht vor, wie ein junges verliebtes Mädchen
aufzutreten!
Alexi stand
an einem der Salonfenster, mit dem Rücken zu ihr, tief in Gedanken. Sie
vermutete, dass er über die Nacht nachdachte, die sie miteinander geteilt
hatten. An der Schwelle blieb sie stehen, obwohl sie
am liebsten zu ihm gelaufen wäre und ihm gesagt hätte, dass sie wahnsinnig
verliebt war in ihn. Irgendwie gelang es ihr, einfach nur zu lächeln.
Eigenartig scheu sagte sie: »Guten Morgen.«
Er drehte
sich um. Ihr Lächeln erwiderte er nicht, aber er musterte sie vom Scheitel bis
zur Sohle. Falls er ihr Aussehen bewunderte, so sagte er das nicht. Seine
Miene war so ausdruckslos, dass sie sie unmöglich lesen konnte. »Guten
Morgen.« Er ging an ihr vorbei und schloss die Tür hinter ihr.
Warum
lächelte er nicht? Sie wollte damit herausplatzen, dass die vergangene Nacht
einfach wundervoll gewesen war, aber er wirkte wütend. »Alexi? Stimmt etwas
nicht?« Er war doch sicher genauso
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