Brenda Joyce
gehe.«
Bevor
Lorraine etwas erwidern konnte, murmelte Alexi: »Sie wird keine Hilfe
brauchen.«
Elysse
erstarrte. Die Spannung zwischen ihnen war so deutlich, dass die Luft zu
vibrieren schien und sie kaum atmen konnte. Die Zofe murmelte etwas und ergriff
die Flucht. Ihre Wangen waren hochrot.
Er meinte
wohl sicher nicht ernst, was er da andeutete? Sie hatte doch ihre Meinung
deutlich gemacht, bevor er abgereist war, oder nicht?«
»Uns geht
es gut, Reginald. Gute Nacht«, sagte Alexi tonlos.
Ganz
plötzlich schien es in der Halle viel zu warm zu werden. »Guten Abend,
Alexi«, sagte sie. »Ich habe dich nicht erwartet.«
»Warum
nicht? Alle anderen schienen es zu tun.« Er ließ den Blick über ihr Mieder
gleiten und sah ihr dann in die Augen. »Du trägst Rot.«
Sie
schwieg. Nichts hat sich geändert, dachte sie. Diese fatale Anziehungskraft war
noch immer da.
Langsam
breitete sich ein Lächeln über sein Gesicht. »Möchtest du noch einen
Schlaftrunk, Darling?«
Sie fühlte
sich wie hypnotisiert. Es war keine gute Idee, etwas mit ihm zusammen zu
trinken, oder? Ohne sich zu bewegen, flüsterte sie: »Wie war es in
Irland?«
»Kalt.
Nass. Langweilig.«
Ihre
Gedanken überschlugen sich. Also war er fertig mit Goodman. Sie war
erleichtert, aber eigentlich sollte es ihr egal sein.
»Wie war es
bei Bentleys?«
»Gut.«
Er winkte ihr mit einem Finger. Sie holte tief Luft. »Ich denke nicht, dass wir
etwas zusammen trinken sollten, Alexi. Nichts hat sich geändert, und es ist
schon spät.«
»Aber du
bist so schön in Scharlachrot.«
Sein
leiser, verführerischer Tonfall klang seltsam. Er hatte sich nicht von der
Stelle gerührt, seit sie das Haus betreten hatte. Schlimmer noch, er hatte den
Blick eines Raubtiers. Sie schluckte, war unsicher und beschloss, solange es
ging, höflich zu sein. »Danke. Aber es ist spät. Du versuchst doch wohl nicht,
mich zu verführen, oder?«
Er lächelte
wieder dieses Lächeln, das sich langsam auf seinem Gesicht ausbreitete. »Wenn
ich versuche, dich zu verführen, dann wirst du das merken.«
»Kehren wir
zu dem Arrangement zurück, über das wir früher schon verhandelt haben?«,
fragte sie unsicher. Sein Verhalten war so beherrscht. Sie verstand es nicht.
»Du meinst,
das Arrangement, über das wir bisher vergebens verhandelt haben? Das, in dem
ich den liebenden Ehemann spiele – und du die hingebungsvolle Ehefrau?«
Sie hörte
den kühlen Unterton in seiner Stimme. Hier stimmte irgendetwas nicht. »Hast du
getrunken?«
»Ehrlich
gesagt, ich habe damit um drei Uhr nachmittags begonnen.«
Sie wurde
unruhig. »Hier – ganz allein?«
Er kam auf
sie zu, und sein Gang war beunruhigend lässig. »Hier – ganz allein, Elysse?
Ich bin nicht daran interessiert, den bewundernden und beschränkten Ehemann zu
spielen.« Direkt vor ihr blieb er stehen, und sie stand ganz still da,
konnte den Blick nicht von ihm abwenden. »Früher wäre ich damit vielleicht einverstanden
gewesen, aber nicht jetzt.«
Sie hatte
das Gefühl, dass sie in ihr Zimmer flüchten und die Tür hinter sich absperren
sollte. »Was hat sich verändert, Alexi?«
Wieder ließ
er den Blick auf ihrem Mieder ruhen. »Ich habe es ernst gemeint, als ich sagte,
du kannst machen, was du willst. Es ist mir egal. Aber ich will verdammt sein,
wenn ich so tue, als würde ich dich anbeten, wenn du die Nachmittage damit verbringst,
Blair anzubeten.«
Ihr stockte
der Atem. »Wovon redest du?«
»Leugne
es«, sagte er schroff und beugte sich vor. »Leugne, dass du diesen
Nachmittag in Blairs Armen verbracht hast – in seinem Bett – und ihn mit deiner
Leidenschaft überschüttet hast.«
»Was stimmt
nicht mit dir?«, rief sie entsetzt aus. »Ich habe Blair im Park getroffen. Wir
haben nicht mehr als zehn Minuten zusammen verbracht – in aller
Öffentlichkeit.«
»Ich habe
die verdammten Blumen gesehen!«, schrie er sie an. »Ich habe deine
verdammten Liebesbriefe gelesen!«
»Dazu
hattest du kein Recht!«
»Ich habe
alles Recht der Welt!«, brüllte er. »Du gehörst zu mir. Aber du warst in
seinem Bett! Er hat diesen perfekten Körper besessen, und was hatte ich? Oh ja
– einen Aufenthalt auf dem kalten und nassen Land!«
Sie wich
zurück. Er packte ihre Hand und zog sie zu sich heran. »Hör auf! Du tust mir
weh!«
»Das ist mir
egal!« Er schüttelte sie. »Ein Dutzend Gentlemen haben dich besessen! Ich
bin dein Ehemann, und ich bin derjenige, der nicht zu dir ins Bett darf!«
»Lass mich
los!«, rief
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