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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: In den Armen des Meeres
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Alexi den Rest des Eintrags gelesen
hatte, erstarrte er.
    23. Juni
1839. Die Odyssey geht um 3.30 Uhr am Nachmittag vor Anker. Kapitän Courier
bittet um einhundertfünfundsiebzig Gallonen Wasser. Das Schiff ist nach China
unterwegs. Es hat Textilien geladen.
    24. Juni
1839. Drei oder vier Piraten entern das Schiff um 0.30 Uhr in der Frühe. Es
kommt zu einem Schusswechsel mit der Mannschaft. Die Piraten können entkommen.
Es gab keine Verletzten. Es wurde kein Diebstahl angezeigt. Die Odyssey setzte
um 6.30 Uhr in der Frühe Segel in Richtung Kanton.
    »Das Schiff wurde am Morgen des
Vierundzwanzigsten von Piraten angegriffen!«, rief Alexi aus, von
düsteren Vorahnungen gepackt.
    Hawley erwiderte
besorgt: »Offenbar wurde niemand verletzt. Aber warum wird nirgends erwähnt,
dass sich Ihre Frau an Bord befand? Gewöhnlich werden Passagiere eingetragen,
Kapitän, in den seltenen Fällen, wenn unsere Handelsschiffe welche transportieren.«
    Alexi wandte
sich an Hawley, mittlerweile am ganzen Körper zitternd. »Entweder wollte er
nicht bekannt machen, dass meine Frau an Bord war, oder sie war nicht an Bord,
als er hier vor Anker ging.« Er konnte kaum atmen. Hatte sich Elysse
während des Piratenangriffs auf der Odyssey befunden? War sie noch immer
dort? Wenn nicht, wo zum Teufel war sie dann?
    »Sir, ich
habe zufällig gelauscht«, sagte ein junger Offizier und errötete, als er
sich von einem der benachbarten Schreibtische zu ihnen umdrehte.
    »Wissen Sie
irgendetwas darüber, Sergeant?«
    »Ich habe
diesen Eintrag gemacht, Sir. Kapitän Courier hat sehr geprahlt mit dem
Vermögen, das er durch diese Chinafahrt gewinnen würde. Er war betrunken und
erzählte mir immer wieder, dass dies eine Gelegenheit war, wie man sie nur
einmal im Leben bekommt.«
    Alexi sah
ihn an und versuchte herauszufinden, ob diese Information für ihn irgendeine
Bedeutung hatte.
    »Und als er
dann ging, sagte er irgendetwas in dem Sinne, dass nichts einem so willkommen
ist wie eine schöne Frau – vor allem, wenn sie auch noch reich ist.«
    Alexi holte
tief Luft. »Damit muss er meine Frau gemeint haben! Sind Sie sicher, dass er
nichts davon erwähnte, einen Passagier an Bord zu haben? Zwei, um genau zu
sein?«
    Der junge
Sergeant schüttelte den Kopf. Hawley wandte sich an ihn. »Ich habe einen
Vorschlag zu machen. Bei den Piraten handelte es sich um
Afrikaner. Mit den Kanufahrern arbeiten wir eng zusammen. Nachrichten
verbreiten sich sehr schnell hier an der Küste. In wenigen Stunden hören wir
von Ereignissen, die zweihundert Meilen von hier stattgefunden haben, denn die
Menschen hier nutzen Trommeln und die altmodische Übermittlung durch Boten. Die
Eingeborenen wissen einfach alles. Ich schlage vor, Sie fangen damit an, die
Kanufahrer zu befragen, in der Hoffnung, entweder zu erfahren, wo sich die
Piraten aufhalten oder ob irgendjemand Ihre Frau an Bord des Schiffes gesehen
hat.«
    Alexi
erstarrte. »Das kann Tage dauern – wenn nicht sogar Wochen.«
    »Lassen Sie
sich überraschen. Es ist eine kleine Welt hier an der westafrikanischen
Küste.«
    Gautier lächelte sie an. »Sie sehen reizend
aus heute, meine Liebe.«
    Elysse
erwiderte das Lächeln kaum. Hinter ihr lagen zwei der längsten Wochen ihres
Lebens. Seit ihrer Ankunft in Whydah war sie in diesem Raum eingesperrt gewesen,
abgesehen von den Abendessen, wenn sie von bewaffneten Männern nach unten geführt
wurde, um mit ihrem Entführer und Lorraine zu Abend zu essen. Sie hatte ihn
gefragt, ob sie nach draußen gehen könnte, hatte ihm gesagt, dass sie täglich
frische Luft brauchte, doch er hatte abgelehnt. Sie hatte erwartete, dass er
ein Gentleman wäre und ihr entgegenkommen würde, und jetzt war sie verstimmt.
Sie hatte ihm gesagt, dass sie auch einen Begleiter akzeptieren würde, sogar
einen bewaffneten, wenn es ihr dann erlaubt wäre, ein wenig spazieren zu gehen.
Sie würde sich sogar die Hände fesseln lassen, wenn er das wünschte, aber das
hatte nichts an seiner Antwort geändert.
    »Whydah ist
ein sehr geschäftiger Hafen.« Er hörte nicht auf zu lächeln. »Ich habe
gehört, dass Sie eine außergewöhnlich kluge Frau sind, Mrs de Warenne, die sich
mit dem Meer und dem Seehandel ein wenig auskennt. Ich habe nicht die Absicht
zuzulassen, dass Sie mit den verschiedenen Händlern Kontakt aufnehmen, die in
diese Stadt kommen. Auch nicht mit den Einwohnern oder den Missionaren, die
hier vorüberkommen. Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass die Briten hier
einen

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