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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 06 - Fallen der Liebe
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Wasserfall. Er hat bereits
gestanden, Tom Smith getötet zu haben, behauptet aber, er habe lediglich
Befehle ausgeführt.«
    »Wessen Befehle?«, fragte Francesca rasch.
    »Das wissen wir noch nicht.«
    Francesca zögerte und blickte ihn forschend an. Bragg wirkte
erschöpft, war unrasiert und ungekämmt. Er schien an Gewicht verloren zu haben
und sah verhärmt aus. »Wie geht es dir?«, fragte sie leise und fasste seine Hand.
    Für einen Augenblick duldete er die Berührung, doch dann entzog er
Francesca seine Hand. »Gut«, behauptete er und wich ihrem Blick aus.
    Dass er sie anlog, gab ihr einen Stich – sie wünschte sich
sehnlich, er möge nicht wieder versuchen, eine Mauer zwischen ihnen zu
errichten. »Kann ich dir denn gar nicht behilflich sein?«
    Seine Züge wurden weicher. »Du hast mir ja schon mit der Lösung
dieses Falles geholfen«, erwiderte er.
    Francesca entgegnete prompt: »Aber allein wäre mir das nie
gelungen. Ohne Joel und Calder hätte ich es dieses Mal nicht geschafft.«
    Braggs Kiefermuskeln spannten sich an, doch er nickte. »Ich
benötige umfassende Aussagen von euch beiden.« Damit wandte er sich ab.
    Francesca war für einen Moment sprachlos. Es schien, als würde sie
nun auch noch seine Freundschaft verlieren. Oder lagen seine Nerven einfach im
Augenblick so blank, dass er nicht imstande war, ein wirklich persönliches
Gespräch mit ihr zu führen?
    Plötzlich drehte er sich noch einmal um und nahm ihre Hände in die
seinen. »Katie und Dot sind jetzt mit meinen Eltern bei Calder«, sagte er. »Ich
hatte sie an Leigh Annes Krankenbett holen lassen.« Er verstummte, rang
sichtlich um Fassung und räusperte sich. »Katie ist furchtbar traurig, und
sogar Dot scheint zu verstehen, dass es Leigh Anne nicht gut geht.«
    »Ich werde sie gleich morgen früh besuchen«, versprach Francesca,
der es in der Seele wehtat, dass die beiden kleinen Mädchen so Schlimmes
durchmachen mussten. »Vielleicht gehe ich mit ihnen in den Zoo und lenke sie
ein wenig ab.«
    »Vielen Dank.« Bragg begegnete ihrem Blick. »Ich weiß das sehr zu
schätzen.«
    Plötzlich ertönte vom Haus her eine vertraute Stimme. »Seht nur,
was ich gefunden habe.«
    Francesca wandte sich um. Auf der Veranda
stand der fesche junge Nicholas D'Archand und hielt einen Mann am Kragen, der ihr
bekannt vorkam. Verblüfft schaute sie in ein auffallend helles Augenpaar.
    »Sieh an, sieh an.« Hart trat neben sie. »Wenn das nicht einer von
Tammanys Speichelleckern ist.«
    Jetzt fiel Francesca ein, wo sie dieses Gesicht schon einmal
gesehen hatte. »Ist das etwa Tim Murphy?« Er war der Mann, dem sie bei ihrem
Essen mit Grace begegnet war! »Ganz recht. Er war während der Amtszeit von Van
Wyck Vorsitzender im Bildungsausschuss. Ich wette, er hat seine Inspektionen in
den hervorragenden öffentlichen Schulen der Stadt sehr genossen«, sagte Hart
verächtlich.
    Francesca fühlte sich ganz elend. »Was für ein Schuft«, flüsterte
sie.
    Nick zerrte Murphy die Treppe hinunter. »Ich habe ihn im Büro
dabei ertappt, wie er versuchte, wichtige Unterlagen zu verbrennen, Rick«,
erklärte er und stieß Murphy auf Bragg zu. »Wozu sich die Mühe machen, ihn zu
verhaften? Ich bin dafür, mit ihm einen kleinen Ausflug aufs Land zu
unternehmen – einfache Fahrt für diesen Mistkerl hier, versteht sich.« Er
funkelte den Mann mit seinen silbergrauen Augen feindselig an.
    Murphy straffte die Schultern. »Sie werden sich für diese
Misshandlung meiner Person noch zu verantworten haben, junger Mann. Und Sie,
Commissioner – ich warne Sie: Wenn Sie es wagen, Spielchen mit mir zu treiben,
wird es Sie teuer zu stehen kommen. Ich habe loyale Freunde in den höchsten
Rängen.«
    »Halten Sie die Klappe«, versetzte Bragg grob und packte ihn am
Arm. »Sergeant, legen Sie ihm Handschellen an und stecken Sie ihn in eine Zelle
im Stadtgefängnis.«
    Murphy schrie entrüstet auf. »Ich verlange mit meinem Anwalt zu
sprechen. Sie dürfen mich nicht ohne Gerichtsverfahren inhaftieren!«
    Bragg lächelte ihn an. »Inhaftieren? Wer spricht denn von so
etwas? Wir nehmen Sie lediglich vorläufig in Gewahrsam, und da die Arrestzelle
im Präsidium voll ist, bringen wir Sie an einem anderen geeigneten Ort unter.
Was kann ich dafür, wenn das Gefängnis voller Mörder und Halunken ist? Sie
werden bis zur Anklageerhebung dort bleiben. Das dürfte nicht lange dauern.
Eine Woche oder zwei, schätze ich. Möglicherweise auch drei.«
    Murphy lief hochrot an und fauchte: »Sie

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